Kameras mit Sucher im Test

Kameras mit Sucher gibt es nach wie vor. Und das zu Recht! Auch wenn das Display viele Vorteile hat, ist ein Sucher in einigen Situationen von Vorteil: Bei viel Sonnenlicht lässt sich ein Display kaum noch einsehen, ein Sucher hingegen lässt immer noch eine sehr gute Vorschau auf das Motiv zu.

Aber Sonnenschein ist nicht der einzige Grund, einen Sucher in einer Digitalkamera zu schätzen. Zunächst einmal: Ein Display hat jede Digitalkamera. Ein Sucher ist höchstens als Zusatzausstattung zu finden. In der Tat ist ein Display sehr praktisch: die Vorschau ist größer, man kann schneller und flexibler fotografieren, wenn die Kamera nicht bei jedem Foto ans Auge gehalten werden muss und auch die Einstellungen können viel einfacher vorgenommen werden.

Viele aus der älteren Generation ziehen aus Gewohnheit den Sucher einem Display vor. Aus diesem Grund findet man auch einige Schnappschuss-Kameras für unter 100,- Euro mit Sucher. In der Regel sind es aber die High-End-Kameras, die auf fortgeschrittene Fotografen zugeschnitten sind, die mit einem Sucher ausgestattet sind. Der Grund liegt in der Vorschau: diese ist im Sucher nicht nur bei Sonnenschein, sondern grundsätzlich brillanter als auf dem Display. Farben und Schärfe können also besser beurteilt werden. Ein weiteres Argument, mit Sucher zu fotografieren, ist die Isolierung des Motivs. Durch den Sucher sieht man nur den Bildausschnitt, darum herum ist alles schwarz. Das lässt eine bessere Beurteilung zu, als wenn man vage mit dem Display zielt.

Aufgepasst: viele Kameras mit Sucher haben keinen Parallaxenausgleich. Das bedeutet, der Sucher ist im Prinzip nur ein „Loch mit Lupe“ im Kameragehäuse, das über das Objektiv hinweg ein Bild liefert. Das macht kaum einen Unterschied, solange man Fotos aus einiger Entfernung aufnimmt. Im Nahbereich hat man aber ein Problem, denn wenn man aus wenigen Zentimetern Entfernung mit dem Sucher ein Motiv anvisiert, zielt man mit dem Objektiv daneben. Hier sollte man in jedem Fall auf das Display ausweichen, denn das liefert ein Bild vom Aufnahmesensor, sprich: von dem, was tatsächlich durch die Optik zu sehen ist.

Man unterscheidet zwischen optischen und digitalen Suchern. Der Großteil der Sucher bei Kompaktkameras ist optisch. Das bedeutet, das Licht wird durch Linsen zum Sucherokular geführt. Kameras mit optischem Sucher haben auf der Vorderseite über der Optik meistens eine gut erkennbare Linse, die das Licht einfängt. Kameras mit digitalem Sucher sind in der Kompaktkameraklasse seltener. Sie beziehen ihre Bildinformationen wie das Display vom Aufnahmesensor. Die Vorteile bleiben: gute Einsehbarkeit auch bei Sonne, Isolierung des Motivs. Kritisiert wurden digitale Sucher in der Vergangenheit aber für ihre häufig niedrige Auflösung und Bildfolgeraten, so dass man damit nicht gut manuell scharfstellen konnte und bei Schwenkbewegungen Ruckler zu sehen waren. Auch heute lohnt sich noch ein Blick auf die Qualität des digitalen Suchers, allerdings sind diese in den letzten Jahren immer besser geworden.

Welche Kameras mit Sucher in den Tests gut bestehen konnten, erfahren Sie hier.