Bridgekameras mit RAW im Test

Hier finden Sie einen Marktüberblick über aktuelle Bridgekameras mit RAW im Test, also Bridgekameras, die Ihre Fotos nicht nur im allbekannten JPEG-, sondern auch im verlustfreien RAW-Format speichern können.

Während bei Spiegelreflex- und Systemkameras die verlustfreie RAW-Speicherung neben JPEG selbstverständlich ist, ist es bei Kompakt- und Bridgekameras eher die Ausnahme. Darum haben wir hier für Sie eine Auswahl der besten Bridgekameras mit RAW-Modus zusammengestellt.

Was ist RAW?

Jedermann kennt das JPEG-Format. Dieses ist das mit Abstand am weitesten verbreitete Bildformat, in der jede Kompaktkamera die Fotos speichert. JPEGs sind klein und praktisch, haben aber den Nachteil, bereits komprimiert und damit eine Interpretation der vom Sensor kommenden Bilddaten zu sein. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, schließlich kommt man hier zu sehr guten Ergebnissen. Fortgeschrittene aber möchten häufig gern etwas tiefer in die Darstellung eingreifen, und da ist das RAW-Format unumgänglich.

Das RAW-Format wird häufig auch als "Rohdaten" oder als "digitales Negativ" beschrieben. Hier liegen die Originaldaten ohne Bearbeitung, sprich Interpretation und Komprimierung vor. Was das genau bedeutet? Beim JPEG z.B. gibt es nur 256 mögliche Helligkeitsstufen, im RAW-Format stehen bis zu 16.384 zur Verfügung. Mit diesem Spektrum kann man während der RAW-Bearbeitung arbeiten, die gewünschte Bildeinstellung wählen und diesen Wert dann in ein JPEG umwandeln.

Diese Einflussnahme beschränkt sich nicht nur auf die Helligkeit. Auch die Farben (auch die Farbsättigung), der Weißabgleich, der Kontrast, die Rauschunterdrückung, Schärfung und mehr – all das, was sonst die Kamera bei der JPEG-Umwandlung übernimmt – kann vom Fotografen in der Nacharbeitung manuell eingestellt werden. Da der Fotograf sein Motiv besser kennt als die Kamera, kann hier mit ein wenig Übung in eigentlich jedem Fall mehr als dem Bild gekitzelt werden, als es die automatische Umwandlung Kamera vermag.

Ein Nachteil des RAW-Formats ist der Platzverbrauch auf der Speicherkarte. JPEG hat sich schließlich aus gutem Grund durchgesetzt: die bereits formatierten und komprimierten Fotos brauchen viel weniger Platz, als wenn man alle vom Sensor verfügbaren Daten speichert. Eine große und nicht zuletzt schnelle Speicherkarte ist bei RAW-Fotografie darum ein Muss.

Für die RAW-Bearbeitung braucht man ein passendes Programm und zumindest rudimentäre Kenntnisse über Bildbearbeitung. Letztere lassen sich aber schnell und unter Zuhilfenahme des Internets kostenlos erarbeiten. Kleine RAW-Bearbeitungsprogramme werden meistens mit den Kameras mitgeliefert, jedoch werden sie selten den Möglichkeiten gerecht, die dieses Format bietet. Unter Tipp ist, in ein solides RAW-Bearbeitungsprogramm zu investieren. Diese sind im Schnitt für ca. 70,- Euro erhältlich. Es lohnt sich!