Nikon Objektive im Test

Hier finden Sie einen Überblick über alle aktuellen Nikon-Objektive auf dem Markt. Für eine genauere Suche nach Ihren Kriterien nutzen Sie bitte den Objektiv-Filter auf der linken Seite. Wenn Sie noch neu in der Fortgeschrittenen-Fotografie sind und noch grundsätzliche Fragen zu Objektiven haben, können Sie sich in unserer Objektiv-Kaufberatung weiterbilden.

Der japanische Hersteller Nikon ist einer der größten Anbieter digitaler Spiegelreflexkameras auf dem Markt und bietet für diese ein sehr großes Spektrum unterschiedlicher Objektive an. Ob Standardobjektiv, Tele, Weitwinkel, Makro – Es gibt keine Nische, für die es nicht das richtige Nikon-Objektiv gäbe.

Kürzel-Glossar für Nikon-Objektive

• AF: Autofokus mit diesem Objektiv nur, wenn die Kamera mit einem AF-Motor ausgestattet ist. Das ist tendenziell nur bei höherklassigen Modellen der Fall.
• AF-S: Autofokus an jeder Nikon-Kamera, da Motor im Objektiv verbaut.
• D: Objektiv hat einen Blendenring, die Blende kann direkt an der Optik eingestellt werden.
• DC: Defocus Image Control. Eine Art integrierter Weichzeichner.
• DX: gerechnet für APS-C-Kameras.
• ED: Extra-low Dispersion. Spezielles Glas zur Vermeidung chromatischer Aberration (Farbsäume an Kontrastkanten).
• G: Objektiv hat keinen Blendenring, die Blende kann nur über die Kamera verstellt werden.
• IF: Innenfokussierend, ändert seine Baulänge beim Scharfstellen nicht.
• VR: Bildstabilisator

Nikon bietet derzeit zwei Bajonett-Typen an: das F-Bajonett für die großen Spiegelreflexkameras mit APS-C-Sensor und Vollformatsensor und das Nikkor-1-Bajonett für die ultrakompakten, spiegellosen Systemkameras.

Das Nikon-F-Bajonett

Zwar werden die Nikon-Kameras meistens mit einem Set-Objektiv zusammen angeboten, das aber ist meistens von eher durchschnittlicher Qualität. Meistens folgt schnell der Wunsch nach einer besseren Linse. Viele Einsteiger unterschätzen anfangs den Rechercheaufwand, der hinter einer Entscheidung wie dieser steckt, denn gerade bei Nikons F-Bajonett gibt es da zwei wichtige Punkte zu klären, je nachdem, welches Kameramodell man besitzt:

• Erstens: Für welchen Sensortypen ist das Objektiv gerechnet?
• Zweitens: Funktioniert der Autofokus des Objektivs an der eigenen Kamera?

Welches Nikon-Objektiv an welcher Nikon-Kamera?

Zum einen sollte man den Kameratyp bedenken. Nikon verbaut nämlich sowohl in seinen Kameras mit Vollformatsensor (35,9 x 24 mm) als auch mit APS-C-Sensor (23,5 x 15,6) das F-Bajonett. Rein theoretisch passen also alle Nikon-Objektive mit F-Bajonett an alle Nikon-DSLRs. Allerdings sind einige Objektive für APS-C-Sensoren und andere für das digitale Vollformat optimiert.

DX und FX – APS-C- und Vollformat

Relevanz hat diese Unterscheidung eigentlich nur für Vollformat-Fotografen. Nikon-Besitzer mit einer APS-C-Kamera können zu jeder Optik greifen. Der Grund dafür ist der Crop-Faktor der Kameras: APS-C-Sensoren sind kleiner als Vollformat-Sensoren und nutzen quasi nur den zentralen Teil des vom Objektiv einfallenden Lichts. Der Rand der von der Optik belichteten Fläche wird also abgeschnitten. Das bedeutet, dass sich beim Einsatz eines Objektivs an einer APS-C-Kamera die effektive Brennweite verlängert, es also stärker in den Telebereich verlagert wird.

Problematisch wird es, wenn man eine für das kleine DX-Format gerechnete Optik an eine Vollformat-Kamera anbringt. Da beim APS-C-Sensor (aka DX-Sensor) der Randbereich vernachlässigt werden kann – er wird ja eh abgeschnitten – wird er bei der Berechnung und Konstruktion der DX-Objektive vernachlässigt. Wird dieser Randbereich nun von den Vollformat-Sensoren mit aufgenommen, zeigen sich starke Vignettierung (Randabschattung) und Verzeichnung (verzerrte Linien).

Lange Rede, kurzer Sinn:

• FX-Objektive können an Nikon-Vollformat-Kameras (FX) und Nikon-APS-C-Kameras (DX) verwendet werden
• DX-Objektive sollten nur an Nikon-APS-C-Kameras verwendet werden

Unterscheiden kann man die APS-C und die Vollformat-Objektive von Nikon – wieder theoretisch – an den Kürzeln FX (Vollformat) und DX (APS-C). Leider steht das nur selten im Namen. Grundsätzlich gilt die Regel: wenn kein DX im Namen steht, ist es ein für das Vollformat gerechnete FX, das auch an DX-Kameras problemlos verwendet werden kann.

Der Autofokus – Nikons Sonderweg

Nikon hat gegenüber allen anderen DSLR-Systemen einen Nachteil: die etwas komplizierte Autofokus-Lösung. Alle anderen Hersteller mach es sich mit dem Autofokus sehr einfach: entweder es gibt einen oder man kann nur manuell fokussieren. Bei Nikon hingegen kann es sein, dass das Objektiv zusammen mit einer Kamera einen Autofokus bietet, während an anderen Kameras das gleiche Objektiv nur einen manuellen Fokus vorweisen kann.

Der Grund: Historisch bedingt liegt bei vielen Nikon-Spiegelreflexkameras der Autofokusmotor im Kamera-Body, nicht im Gehäuse des Objektivs. Bei diesem System wird die Fokussierung über einen Stift übernommen. Diese Objektive erkennt man an dem Kürzel "AF". Gleichzeitig gibt es auch Nikon-Objektive, die den AF-Motor im eigenen Gehäuse tragen, bei diesen arbeitet der Autofokus an jeder Nikon-Kamera. Diese Objektive haben das Kürzel "AF-S" im Namen.

Beim Kauf einer Nikon-DSLR schauen die meisten Einsteiger auf den Preis und setzen sich nur wenig mit den Eigenheiten des Systems auseinander. Leider sind es gerade die günstigeren Modelle unter Nikons Spiegelreflexkameras, die keinen integrierten Autofokusmotor haben. Folglich stehen Nikon-Einsteiger häufig vor dem Rätsel, warum bei einigen Objektiven der Autofokus an ihrer Kamera nicht funtioniert. 

Die Lösung fassen wir für Sie hier noch einmal zusammen:

• Schritt 1: Bringen Sie in Erfahrung, ob Ihre Kamera einen integrierten Autofokusmotor hat oder nicht. Das geht mithilfe von eTest.de ganz leicht, indem Sie Ihr Kameramodell auf unserer Seite aufrufen und in unserem Datenblatt (unten auf der Seite) nachsehen.
• Schritt 2: Hat Ihre Kamera keinen integrierten Autofokus, ist die Auswahl an Objektiven (sofern ein Autofokus gewünscht ist) auf Objektive mit AF-S geschränkt. Hat die Kamera hingegen einen integrierten Autofokusmotor, funktioniert der Autofokus sowohl im Zusammenspiel AF- wie mit Nikon AF-S-Objektiven.

Last but not least: das Nikon-1-Bajonett

Für die noch junge Systemkameraklasse, die Nikon-1-Kameras, hat Nikon mit dem Nikkor-1-System auch ein neues Bajonettsystem ins Leben gerufen. Dank des spiegellosen Aufbaus und den kleinen Sensor (13,2 x 8,8 mm) können sowohl die Kameras als auch die Objektive sehr kompakt konstruiert werden. Im Vergleich zu den Nikon-Spiegelreflexkameras sind die Nikon-1-Kameras auch mit angeschraubter Optik winzig. Durch die erst relativ kurze Zeit, die das Nikon-1-System auf dem Markt ist, ist die Auswahl an Nikkor-1-Objektiven noch klein, doch gibt es darunter bereits Highlights wie das erste wasserdichte (nicht nur spritzwasserfeste) Objektiv, das mit der richtigen Kamera zusammen abtauchen kann.