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Das Mainboard - Teil II

Nun kommen wir zu der Platine selbst. Auf ihr finden sich allerlei verschiedenartige Slots für interne Komponenten und einige Anschlüsse für Geräte außerhalb des Gehäuses. 

Jedes Mainboard hält zwei bis vier Slots für Arbeitsspeicher-Bausteine bereit. Ohne mindestens einen dieser so genannten DIMM-Module kann der PC nicht arbeiten. Zwei Einschübe reichen für ein leistungsfähiges System aus, da Arbeitsspeicher (im englischen RAM – Random Access Memory) meistens alleine oder in Zweier-Sets angeboten wird. Mit lediglich zwei Slots verbaut man sich aber die Chance, später seinen Arbeitsspeicher zu vergrößern, ohne die alten Speicherriegel zu entsorgen. Ein Mainboard unterstützt Speicher nur bis zu einem gewissen Takt. Ein mit 1200 Mhz getakteter Speicherriegel arbeitet in einem Mainboard, das nur für bis zu 800 Mhz ausgelegt ist, nicht schneller als ein 800 Mhz Riegel.

Für eine Grafikkarte steht üblicherweise ein PCI express Slot bereit. Dies ist der verbreitetste Anschluss. Manchmal gibt es auch zwei dieser Steckplätze um zwei Grafikkarten im Verbund einzusetzen und die Grafikkapazitäten des PCs zu steigern. Eine Besonderheit stellt der AGP Anschluss dar. Dieser ist ebenfalls eine Schnittstelle für Grafikkarten, der jedoch weit weniger verbreitet ist. Trotzdem hält sich dieser Standard hartnäckig und ist gerade für einen preisgünstigen PC, der öfter aufgerüstet werden soll, gut geeignet. Einige Boards haben schon einen Grafikchip integriert und brauchen keine Grafikkarte mehr. 

Die häufigsten Steckplätze eines Mainboards sind üblicherweise PCI-Slots. PCI steht für Peripheral Component Interconnect und ist ein sehr vielseitiger Schnittstellenstandard. In diese Steckplätze können diverse optionale Hardware Komponenten eingesetzt werden, wie Netzwerk-, Sound- oder TV-Karte. Darum gibt es auch meistens mindestens vier solcher Anschlüsse. 

Die Festplatte und Laufwerke werden nicht direkt in die Hauptplatine eingesetzt. Vielmehr werden die Komponenten per Kabel angeschlossen. Der verbreitetste Standard ist S-ATA. Aber auch das ältere IDE (auch P-ATA genannt) findet sich noch auf einigen Hauptplatinen. Teilweise werden beide Formate von einem Mainboard unterstützt. S-ATA gibt es in einer Version mit schnellerer Datentransferrate, SATA II genannt, die bei Festplatten den normalen S-ATA Anschluss weitgehend verdrängt hat. IDE und SATA sind nicht kompatibel. Hat man also ein DVD Laufwerk mit IDE Anschluss, kann man es nicht an eine S-ATA Schnittstelle anschließen. Dies ist bei der Auswahl des Mainboards zu beachten. Wenn man die Wahl hat, ist S-ATA vorzuziehen. 

Desktop Computer - Das Mainboard - Teil IIBei dieser Menge an Schnittstellen ist das Layout der Platine nicht unerheblich. So kann es sein, dass einige Einschübe so eng verbaut sind, dass nicht jedes Bauteil passt. Z.B. liegen die Grafikkarten-Slots oftmals so eng beieinander, dass man keine Grafikkarte mit großem Lüfter verbauen kann. Dies ist aber nur schwer mit eigenem Auge zu beurteilen. Erst recht, wenn man im Laden steht und sich entscheiden muss. Auch hier ist ein Blick in die Testrubriken der einschlägigen Testzeitschriften zu empfehlen.

Neben Komponenten, die ins Gehäuse kommen, werden auch viele externe Geräte an das Mainboard angeschlossen. Dazu gehört die schon erwähnte Maus, aber auch die Tastatur, sämtliche USB-Geräte inklusive Drucker, Videokameras, usw. Die Anzahl und Art dieser Anschlüsse hängt stark vom Mainboard ab. 

Eine Hauptplatine kommt nur mit einer bestimmten Anzahl an USB Anschlüssen zurecht. Diese Ports sitzen entweder direkt auf der Rückblende, so dass man ein USB-Gerät nur noch einzustecken braucht. Darüber hinaus gibt es noch weitere USB Anschlüsse, die von dem Mainboard zwar unterstützt werden, die aber nicht als Bauteil beiliegen. Man muss also eine separate Blende mit USB-Ports kaufen und diese an das Mainboard anschließen. In vielen Gehäusen ist ein solches zusätzliches USB-Panel in der Front verbaut.
Idealerweise finden sich deswegen zwei Angaben für die Anzahl der USB-Slots in den Herstellerbroschüren. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und man sollte nicht erwarten, dass man eine zum Bersten mit Anschlüssen gefüllte Rückblende erhält, wenn man beispielsweise ein Mainboard mit der Angabe „12 USB-Anschlüsse“ kauft.

Neben diesen essentiellen Merkmalen, die jedes Mainboard aufweist und die für den Betrieb des PCs zwingend erforderlich sind, gibt es noch eine Reihe an Zusatzfunktionen, die zwar nicht notwendig, aber praktisch auf jedem Mainboard vorhanden sind. So besitzen die meisten Mainboards einen Soundchip, der Audiodaten verarbeitet und so das Musikhören über PC-Lautsprecher erst möglich macht. Ein passender Anschluss findet sich dann auf der Rückblende. Früher benötigte man eine spezielle Soundkarte, um dem PC Töne zu entlocken. Heute ist dies nicht mehr nötig, aber in einigen Fällen trotzdem sinnvoll. Denn selbst die Qualität der besten Onboard-Chips kann sich mit der von richtigen Soundkarten nicht messen. Der Ton ist besser und die Palette an Anschlüssen breiter. Obwohl die Soundchips auf den Mainboards immer besser werden und mittlerweile sogar Surround Sound unterstützen, werden sie auf absehbare Zeit unterlegen bleiben. 

Genauso wie die Entwickler eine Soundkarte auf dem Mainboard integrieren können, kann auch eine Grafikkarte eingebaut werden. Hier ist das Leistungsgefälle noch größer. Die Onboard Grafikchips haben meist keinen eigenen Grafikspeicher, sondern bedienen sich fröhlich beim Arbeitsspeicher. Die Hersteller nennen dies dann virtuellen Speicher. Das klingt zwar modern, taugt aber nichts. Wenn auf dem PC jedoch keine aufwendigen Grafikanwendungen laufen sollen, reicht eine Onboard Grafikkarte. Das spart Platz, Geld und auch Strom - also ideal für Wohnzimmer- und Office-PCs. Wenn man eine richtige Grafikkarte einbauen möchte, ist ein solcher Onboard Chip kein Problem. Der lässt sich zugunsten der potenteren Karte einfach deaktivieren. 

Mainboards bieten eine immer größer werdende Palette an Schnittstellen. Einen Ethernetanschluss für Internet und Heimnetzwerk besitzen fast alle Motherboards. Darüber hinaus haben aber auch immer mehr Platinen WLAN und eine Infrarotverbindung.

Ebenfalls verbreitet sind Lüftersteuerungen. Diese sind aber noch kein Standard. Dazu sind Sensoren auf der Platine nötig, die die Temperatur messen. Die Geschwindigkeit der Lüfter werden dann an den Bedarf angepasst. Das senkt die Lautstärke des PCs und spart etwas Strom. 

Es gibt noch unzählige, teils sehr spezialisierte Features und die Entwickler lassen sich immer neue Spielereien einfallen. Die obige Aufzählung listet aber die wichtigsten davon auf. Vor dem Kauf eines Mainboards ist es wegen der Fülle an Details besonders wichtig, gut zu planen, welche Schnittstellen benötigt werden und welche nicht.



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