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Notebook-Technik: Prozessor, Festplatte, Arbeitsspeicher, Grafikkarte

Prozessor

Die Manie hinsichtlich der maximalen Prozessorgeschwindigkeit hat ein wenig nachgelassen. Es hat sich herumgesprochen, dass die Arbeitsgeschwindigkeit eines Notebooks nicht ausschließlich von der Taktrate – ausgedrückt in Gigahertz (GHz) – des Prozessors abhängt, obwohl das in der Werbung häufig so suggeriert wurde. Auch Arbeitsspeicher, Festplatte und Grafikkarte tragen ihren Teil dazu bei.
Trotzdem spielt natürlich auch der Prozessor (CPU = Central Processing Unit) bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. Eines vorweg: Zwischen den beiden großen Anbietern AMD und Intel gibt es keine großen Qualitätsunterschiede. Mal hat der eine Anbieter die Nase vorn, mal der andere. Zurzeit hat Intel mit seiner "Sandy-Bridge"-Generation die besseren Prozessoren auf dem Markt (Stand 05/2012). Auch mit der neuen Prozessor-Reihe "Ivy Bridge" wird sich sehr wahrscheinlich nichts an der derzeitigen Poleposition Intels ändern.

In Notebooks werden entweder herkömmliche Desktop-Prozessoren oder spezielle CPUs eingesetzt. Desktop-Prozessoren sind im Vergleich schneller, leistungsfähiger und dabei kostengünstiger. Allerdings verbrauchen sie mehr Strom, benötigen für die Kühlung eine stärkere Lüftung und machen die Notebooks größer und schwerer. Der generelle Trend geht jedoch zu Prozessoren, die ein bestmögliches Performance-Pro-Watt-Verhältnis erreichen. Bei Intel handelt es sich dabei um die Intel-Sandy-Bridge-Generation der Core i3-, Core i5- und Core i7-Reihe. Ausgestattet mit einer integrierten Grafikeinheit und zusätzlichen Features wie Turbo-Boost und Hyper-Threading versprechen diese Zweikern-Prozessoren das bestmögliche Maß an Leistung und Energieeffizienz. AMD hält mit seinen Llano-Prozessoren dagegen. Sie haben jedoch hinsichtlich der reinen CPU-Leistung das Nachsehen.

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© Intel

Das Maß aller Dinge im Notebook-Bereich sind Quad-Core-Prozessoren, namentlich die Intel Core i7 QM und die AMD Llano A6- bis A8-Prozessoren, mit denen auch Programme, die eine größere Rechenleistung erfordern, problemlos laufen. Außerdem weisen sie dank neuer Features einen niedrigen Stromverbrauch auf, sind aber teurer als herkömmliche Zweikern-Prozessoren.

Bei Netbooks werkeln häufig Intel-Atom-Prozessoren mit nur einem CPU-Kern. In neueren Netbooks kommen aber auch AMD-Fusion-Modelle zum Einsatz, die zwei Kerne aufweisen.

Festplatte

Hinsichtlich der mechanischen Festplatte sind vor allem zwei Dinge interessant: ihre Größe und ihre Schnelligkeit.

Der Festplattengröße sind schon durch die Geräteausmaße selbst Grenzen gesetzt; die Speicherkapazitäten bewegen sich zwischen 128 GB und 2 TB. Aber auch bei Notebooks lassen sich Speicher erweitern oder externe Festplatten anschließen. Da erstere Möglichkeit, je nach Hersteller und Modell sehr aufwändig sein kann, bietet sich eine externe Festplatte an, die vergleichsweise günstig zu haben ist. Etwas umständlich ist das zusätzliche Gerät jedoch trotzdem, da es ebenfalls mitgeschleppt werden muss. Daher ist es ratsam, vor dem Kauf zu überschlagen, wie groß die Speicherkapazität für das eigene Nutzungsverhalten sein müsste. Wer sich zum Beispiel auf dem Notebook die eigenen Digitalfotos ansehen und abspeichern möchte, sollte ein Gerät mit einer Festplatte von mindestens 320 Gigabyte wählen.

Aber auch auf die Schnelligkeit sollte ein Blick geworfen werden. Denn der leistungsfähigste Prozessor nützt wenig, wenn die Festplatte benötigte Daten nicht zügig liefern kann. Eine schnelle Festplatte erkennt man an den Umdrehungen pro Minute – 7.200 rpm sind schnell – und der Größe des Zwischenspeichers (Cache). Dieser sollte schon eine Kapazität von 4 MB haben. Aber auch hier gilt: Die eigenen Ansprüche entscheiden.


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© SanDisk

Eine revolutionäre Alternative zur Festplatte ist die sogenannte SSD (Solid-State-Drive), die Daten in Flash-Bausteinen speichert. Der Vorteil gegenüber einer gängigen Festplatte ist der rein elektronisch ablaufende Speichervorgang. SSDs benötigen keine mechanischen Bauteile. Dadurch sind sie stoßresistenter, produzieren eine geringere Abwärme und der Stromverbrauch sinkt – was der Akkulaufzeit zugutekommt. Außerdem beschert die SSD dem mobilen Rechner eine spürbar bessere Performance in Sachen Bootzeit, Programmstarts und Übertragungsgeschwindigkeiten. Allerdings sind SSDs – ob in der internen oder externen Variante – noch relativ teuer.

Arbeitsspeicher

Hier muss nicht unbedingt geklotzt werden, aber kleckern sollte man auch nicht. Denn die Kapazität des Arbeitsspeichers – RAM (Random Access Memory) genannt – hat eine starke Auswirkung auf die Schnelligkeit des Rechners. Ist der Arbeitsspeicher ausgelastet, werden nämlich Daten auf die Festplatte ausgelagert und müssen bei Bedarf von dort wieder zurückgeholt werden. Dieser Datenaustausch geschieht recht langsam und bremst den Rechner merklich aus. Gleichzeitig steigt der Stromverbrauch an, was sich negativ auf die Akku-Laufzeiten auswirkt.

Wer sein Notebook hauptsächlich für Textverarbeitung und zum Abrufen von E-Mails nutzt, wird locker mit einem RAM von 2 GB auskommen. Anspruchsvollere Programme, zum Beispiel für die Bildbearbeitung, aber auch die meisten Spiele, machen erst bei 4 GB Freude. Für sogenannte Power-User und passionierte Spieler kann dies aber noch zu wenig sein. Professionelle Grafikprogramme oder aufwändige Actionspiele erfordern extrem viel Rechenleistung und einen entsprechend großen Arbeitsspeicher: 8 GB sollten es dann schon sein.

Wer erst nach dem Kauf entdeckt, dass er zu wenig RAM hat, kann aber aufatmen. Der Arbeitsspeicher lässt sich relativ problemlos erweitern. In der Regel gibt es einen freien SO-DIMM-Slot, der entsprechend bestückt werden kann. Am besten ist es, mit seinem Notebook zum Händler zu gehen und sich dort das richtige Modul einsetzen zu lassen. Es muss schließlich zum vorhandenen passen.

Grafikkarte

Nicht zu unterschätzen ist auch die Bedeutung der Grafikkarte für die Arbeitsgeschwindigkeit des Notebooks. Wer sein Gerät ausgiebig für die Bildbearbeitung oder für Spiele nutzen will, sollte zum Beispiel lieber einen Bogen um die – billigeren – Grafikkarten mit "Shared Memory" machen. Das bedeutet nämlich, dass diese Chips über keinen eigenen Speicher verfügen und sich stattdessen beim Arbeitsspeicher bedienen. Dies wiederum geht zu Lasten von Leistungsfähigkeit und Schnelligkeit. Für Office-Programme, Internet und einfachere Spiele sind diese Grafikkarten jedoch ausreichend. Sie verstecken sich auch unter der Bezeichnung "Onboard", da sie fest im Mainboard integriert sind. Generell gilt: Je weniger sie vom Arbeitsspeicher abzapfen, desto besser.

Anspruchsvolle Nutzer sollten lieber ein Notebook mit einer – teureren – separaten Grafikkarte mit eigenem Speicher wählen. Am leistungsfähigsten sind High-End-Chips, die jedoch den Preis in die Höhe treiben und die Akkulaufzeit in den Keller befördern.

Mittlerweile gibt es aber auch etliche Notebooks mit einer hybriden Grafiklösung. Diese Technik verspricht den besten Kompromiss aus Leistung und Mobilität durch das Zusammenspiel von zwei Grafikkarten. Dabei handelt es sich um eine Onboard-Grafikkarte, die bei eher anspruchslosen Arbeitsprozessen (Surfen, Office-Anwendungen, Filmwiedergabe) zum Einsatz kommt, und eine Grafikkarte mit eigenem Speicher, deren Leistung bei arbeitsintensiveren Prozessen (Spiele, CAD) abgerufen werden kann.

Wichtig ist, sich sehr genau zu überlegen, wofür das Notebook genutzt werden soll und was die Grafiklösung leisten können muss. Denn wer sich erst einmal ein Gerät mit einer Onboard-Karte gekauft hat, dem bleibt, wenn diese nicht leistungsfähig genug ist, nur eine Möglichkeit: ein neues Notebook kaufen. Onboard-Karten lassen sich nicht austauschen oder aufrüsten.



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