Canon PowerShot S200 im Test
Zusammenfassung von eTest zu Canon PowerShot S200
Die Canon PowerShot S200 ist für Fortgeschrittene ein echter Tipp, allerdings gibt die Digitalkamera ihre vielversprechenden Eigenschaften erst auf den zweiten Blick preis. Sie mag nach einer Standard-Kompakten aussehen, drinnen verbergen sich aber einige technische Highlights, die man in einer durchschnittlichen Kompaktkamera nicht finden würde.
Bester Preis
Canon PowerShot S200 - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
- Überdurchschnittlich großer Sensor von 1/1,7 Zoll
- Gute Bildqualität bei Tageslicht
- Manuelle Belichtungsoptionen
- Moduswahlrad
- Gut verarbeitetes Gehäuse
- Kein RAW-Format
- Niedrige Auflösung von 10 Megapixeln
Preisvergleich
Testberichte
Janina Matthiessen 08.04.2014, zuletzt geändert am: 17.12.2014
Auswertung der Testberichte: Wölfchen im Schafspelz
Die Canon PowerShot S200 ist für Fortgeschrittene ein echter Tipp, allerdings gibt die Digitalkamera ihre vielversprechenden Eigenschaften erst auf den zweiten Blick preis. Sie mag nach einer Standard-Kompakten aussehen, drinnen verbergen sich aber einige technische Highlights, die man in einer durchschnittlichen Kompaktkamera nicht finden würde.
Dabei kostet die Canon PowerShot S200 nur 299,- Euro. Diesen niedrigen Preis erkauft sich die Kamera allerdings durch einige Einschränkungen, die Fortgeschrittenen sauer aufstossen könnten.
Die Canon PowerShot S200 ordnet sich klassentechnisch unter der Canon PowerShot S120 ein, die noch einige Edel-Features mehr bieten kann. Die S120 hat allerdings mit 499,- Euro auch eine 200,- Euro höhere UVP – zugegeben, die wurde in der Zwischenzeit weit unterboten, das allerdings ist auch bei der Canon S200 der Fall.
Gehäuse: schlicht gehalten
Die Canon PowerShot S200 kommt in einem schlichen, kantenlosen Gehäuse in Schwarz oder Weiß. Im Test wurde die sehr gute Verarbeitung gelobt. Einen Handgriff bietet sie nicht, das aber ist bei einem Gewicht von nicht einmal 200 Gramm verzeihlich. Kritisieren könnte man die sehr glatte Oberfläche. Nur für den rechten Daumen gibt es eine kleine Ablage, ansonsten ist die Kamera glatt wie ein Handschmeichler. Für einen sicheren Halt ist das nicht gut.
Das Display der Canon PowerShot S200 löst mit 461.000 Pixeln auf. Das ist in Ordnung, aber keine High-End-Qualität. Es ist fest im Gehäuse verbaut, also nicht dreh- oder schwenkbar und bietet auch keine Touchscreen-Funktion. Dafür wird es als besonders brillant beworben.
Bedienung: Komfort durch Ring
Wer nicht nur mit der Vollautomatik arbeitet, sondern ab und zu auch mal gern mit manuellen Belichtungseinstellungen fotografiert, der findet in der Canon PowerShot S200 eine gute Begleiterin. Als kleine Kompaktkamera bietet die Canon PowerShot S200 zwar nicht die Tasten-Vielfalt, wie sie zum Beispiel das Flaggschiff unter Canons Kompaktkameras, die ca. dreimal so teure Canon PowerShot G1 X Mark II aufweisen kann, aber dank eines Moduswahlrads mit den klassischen PASM-Positionen für Halbautomatiken und den manuellen Modus und einem Rändelrad auf der Rückseite kommt man trotzdem schnell an alle regelmäßig genutzten Parameter heran – auch wenn man dafür im Menü hantieren muss.
Dazu kommt eine besondere Eigenschaft der Canon PowerShot S200, die sie von der großen Schwester geerbt hat: dem Ring um die Optik. Dieser lässt sich mit Schnellzugriffen auf verschiedene Parameter belegen, z.B. die Blende, die Zeit oder den Fokus.
Optik: kleiner Edel-Zoom
Mit ihrem 5-fachen Zoom bietet die Canon PowerShot S200 im Vergleich zu den meisten anderen Kameras einen eher kleinen Brennweitenumfang. Der Grund: je größer der Zoom, desto schwerer (und teurer) ist es, eine gute Bildqualität zu gewährleisten. Hochwertige Kameras haben darum oft einen vergleichsweise kleinen Zoom.
Mit 24 bis 120 mm ist der Zoom der Canon PowerShot S200 allerdings erfreulich praxistauglich: darin sind ein sehr gutes Weitwinkel und ein immerhin leichtes Tele enthalten. Ein dickes Lob gibt es auch für die hervorragende Lichtstärke von f2,0 bis f5,9.
Ein optischer Bildstabilisator ist selbstverständlich mit an Bord. Dieser konnte im Test mit einer guten Leistung überzeugen. Auch der Makromodus kann mit einer Nahbereichsgrenze von 3 cm gefallen.
Bildqualität: sehr vielversprechend, aber mit Einschränkungen
10 Megapixel auf einem Sensor der Größe 1/1,7 Zoll. Die Canon PowerShot S200 bietet also eine erfreulich moderat-zurückhaltende Auflösung auf einem überdurchschnittlich großen Sensor. Das sind gute Bedienungen für eine überdurchschnittliche Bildqualität. Zwar sind 10 Megapixel für heutige Verhältnisse doch sehr bescheiden – zum Vergleich: die S120 bietet 12 MP – aber für eine gute Bildqualität für wenig Geld ist das eine zu rechtfertigende Einschränkung.
Weitere Unterschiede der Canon PowerShot S200 zur großen Schwester: der Sensor ist vom Typ CCD, nicht CMOS und bietet eine maximale ISO-Zahl von nur 6.400, nicht 12.800. Auch beim Prozessor wurde übrigens gespart: der gehört noch der alten Digic-5-Generation an.
Die gravierendste Einschränkung bei der Canon S200 ist aber das Fehlen des RAW-Modus, der in dieser Kameraklasse eigentlich selbstverständlich sein sollte. Die Bilder können nur im JPEG-Format gespeichert werden. Schade! Damit ist die Canon PowerShot S200 für viele Fortgeschrittene uninteresssant.
Und im Test: Da schlug sich die Canon S200 recht gut. Vor allem bei Tageslicht und den Anfängen der Dämmerung war die Bildqualität den Testberichten zufolge gut. Allerdings lassen sich ab ca. ISO 400 erste Auswirkungen der Rauschunterdrückung erkennen. Bei ISO 800 gibt es einen deutlichen Schritt nach unten, was das Rauschen und die Dynamik angeht. Unterm Strich ist die Canon S200 aber immer noch überdurchschnittlich gut für eine Kompaktkamera, und der Abstand zur deutlich teureren S120 ist laut eines Tests kleiner, als man annehmen könnte... und das trotz eines komplett anderen Sensors.
Die Farbwiedergabe ist solide, nur der automatische Weißabgleich leistete sich im Test ein paar Ausreisser.
Die Optik der Kamera trägt einiges zu den guten Bildergebnissen bei. Die Schärfe ist laut Test sehr homogen über das ganze Bildfeld und über alle Brennweiten. Die Verzeichnung ist messbar, aber bei den meisten Motiven nicht auffällig. Uneinig waren sich die Tests bei der chromatischen Aberration: Während ein Test sie als unauffällig beschrieb, maß ein anderer Farbsäume von bis zu einem Pixel Breite.
Ausstattung: guter Allrounder
Bei der Ausstattung ist die Canon PowerShot S200 im Grund solide aufgestellt, allerdings muss sie sich auch hier den Vergleich zur großen Schwester gefallen lassen.
Das Wi-Fi-Modul der großen Schwester fehlt schon mal nicht. Hiermit lassen sich Daten kabellos übertragen und wahrscheinlich ist auch die Möglichkeit gegeben, die Kamera über ein Smartphone oder Tablet fernzusteuern.
Auch ein Videomodus ist mit an Bord – das an sich ist inzwischen Standard. Dieser löst aber nur in HD-Qualität, also maximal 1.280 x 720 Pixeln auf und bietet lediglich eine Bildrate von 24 fps (Vollbilder). Der Bildstabilisaitor, der bereits im Fotomodus überzeugen konnte, leistete zwar auch hier eine gute Arbeit, aber als Camcorder-Ersatz taugt die Canon S200 nicht.
Effektfilter fehlen auch in der Canon PowerShot S200 nicht: hier gibt es zum Beispiel eine Miniaturisierung, einen Schwarz-Weiß-Modus und viele weitere Farbfilter. Nur ein automatischer Panoramamodus fehlt bei Canon offenbar nach wie vor.
Der Akku soll laut Hersteller ca. 200 bis 300 Auslösungen durchhalten – ein eher schwaches Ergebnis.
Geschwindigkeit: Auslösen schnell, Serien naja
Die Auslösegeschwindigkeit der Canon S200 ist laut Test sehr gut. Mit Auslösezeiten deutlich unter 0,5 Sekunden fällt die Kamera mit Leichtigkeit in die Kategorie schnappschusstauglich. Auch die Anschaltzeit ist erfreulich kurz.
Zu den Serienbild-Fähigkeiten der Semi-Edel-Kamera: Serien schafft die Canon PowerShot S200 mit maximal 4,5 Bildern/sek, das aber nur mit einer verringerten Auflösung von 2,5 Megapixeln. Bei voller Auflösung sind nur 1,9 Bilder/sek drin. Das sind nicht besonders beeindruckend und eine der deutlichsten Einschränkungen gegenüber der großen Schwester. Immerhin ist die Serie nicht durch einen Pufferspeicher begrenzt, sondern kann theoretisch fortgesetzt werden, bis die Speicherkarte voll ist.
Fazit zur Canon PowerShot S200
Die Canon PowerShot S200 gehört durch den großen 1/1,7-Zoll-Sensor in eine gehobene Kameraklasse. Dicke Pluspunkte sind daneben auch die gute Lichtstärke, die manuellen Belichtungsoptionen und der Einstellring um die Optik. Dazu kommt eine Bildqualität, die überraschend lang mit der der wesentlich teureren Canon S120 mithalten kann.
Der niedrige Preis ist allerdings durch eine Reihe von Einschränkungen erkauft, von denen jeder Fotograf selbst am besten weiß, ob er damit zurechtkommt oder nicht. Diese sind: eine Relativ niedrige Display-Auflösung, ein mäßiger Serienbildmodus, wenige Tasten und kein Touchscreen, nur 10 Megapixel Auflösung, Beschränkung auf HD-Videoqualität/24 fps und – in unseren Augen der dickste Makel – kein RAW-Modus.
Alternativen
- Als Alternative ist die Canon PowerShot S120 natürlich die naheliegenste Ausweichmöglichkeit, denn diese kostet zu Markterscheinen der S200 gar nicht mal so viel mehr. Die hat ein wesentlich besseres Display, eine noch bessere Lichtstärke, Full-HD-Videos und bietet das RAW-Format.
- Noch mal einen deutlichen Brocken günstiger, aber immer noch sehr beliebt ist übrigens auch deren Vorgängerin Canon PowerShot S110 von 2012. Die kann bei vielen Parallelen zur S200 ebenfalls mit RAW-Modus punkten.
- Eine schicke, etwas hochwertiger angesiedelte Digitalkamera ist die Nikon Coolpix P340. Auch sie bietet einen großen Sensor, den gleichen Zoomumfang wie die Canon S200 und – wie zu erwarten – das RAW-Format.
- Wer zu einem großen Sensor mehr Zoom sucht, sollte sich die Panasonic Lumix DMC-LF1 ansehen, die mit einem 7,1-fachen Brennweitenumfang von 20 bis 200 mm mehr Tele liefert. Sie kann außerdem mit einem kleinen Sucher punkten.
Meine persönliche Bewertung:
0.0/5.0- Überdurchschnittlich großer Sensor von 1/1,7 Zoll
- Gute Bildqualität bei Tageslicht
- Manuelle Belichtungsoptionen
- Kein RAW-Format
Preisevergleich und Aktuelle Angebote
Testberichte der Fachpresse zu Canon PowerShot S200
dkamera.de
dkamera.de
Ausgabe 10/2014
ValueTech
ValueTech
Ausgabe 6/2014
CHIP Test & Kauf
CHIP Test & Kauf
Ausgabe 6/2014
Einzeltest
Wertung Note 2.50
TESTALARM
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Datenblatt Canon PowerShot S200
- Typ kompakte Digitalkamera
- Auflösung 10 MP
- Bildsensor CCD
- Sensorgröße (Zoll) 1/1,7 Zoll
- Sensorgröße (Breite mm) k.A.
- Sensorgröße (Höhe mm) k.A.
- Vollformat-Sensor
- APS-C-Sensor
- MicroFourThirds-Sensor
- Bajonett k.A.
- optischer Zoom 5 x
- Anfangsbrennweite 24 mm
- Maximalbrennweite 120 mm
- Anfangslichtstärke Weitwinkel 2 f
- Anfangslichtstärke Tele 5,9 f
- Digitaler Zoom k.A.
- Crop-Faktor k.A.
- Farbtiefe k.A.
- Displaygröße 3 Zoll
- Displayauflösung 461000 Pixel
- Display beweglich
- Touchscreen
- Sucher k.A.
- Belichtungssteuerung Halbautomatik, Manuell, Programmautomatik
- Moduswahlrad
- Lichtempfindlichkeit min. 80 ISO
- Lichtempfindlichkeit max. 6400 ISO
- Dateiformate JPEG
- Verschlusszeit min. 1/2000 sek
- Verschlusszeit max. 15 sek
- Bulb-Funktion
- Integrierter Blitz ja
- Makro 3 cm
- optischer/ mechanischer Bildstabilisator
- Digitale Bildstabilisierung
- Gesichtserkennung
- 3D k.A.
- Erweiterbarer Speicher SD, SDHC, SDXC
- Verbindung zum PC USB
- HDMI-Anschluss
- Video HD, VGA
- Videoformat MOV
- Stromversorgung Li-Ion-Akku
- Wasserdicht
- Spritzwasserschutz
- Wi-Fi
- Bluetooth k.A.
- GPS
- Zubehörschuh
- Sofortbildkamera k.A.
- Sofortbild-Technologie k.A.
- Bildgröße k.A.
- Nikon-Autofokusmotor (Nur relevant bei Nikon-DSLRs) k.A.
- Gewicht 181 g
- Maße (Höhe) 5,9 cm
- Maße (Breite) 10 cm
- Maße (Tiefe) 2,6 cm
- Sonstiges k.A.
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