Ultra-HD-Fernseher im Test

Ultra-HD-Fernseher werden auch als UHD-Fernseher bezeichnet und protzen mit einer Auflösung, die den gegenwärtigen Standard Full-HD um ein Vielfaches übertrifft. Des Weiteren ist eine Unterscheidung in 4K-Ultra-HD- und 8K-Ultra-HD-Fernseher (oder kurz und knackig: 4K-Fernseher und 8K-Fernseher) möglich. Das Namenswirrwarr kommt dadurch zustande, dass gleich zwei Auflösungen die Bezeichnung "Ultra-HD" tragen – die 4K-Auflösung mit 3840 x 2160 Bildpunkten und die 8K-Auflösung mit 7680 x 4320 Bildpunkten*. 4K-Fernseher bieten eine viermal so hohe Auflösung wie Full-HD-Fernseher mit 1920 x 1080 Pixeln; 8K-Fernseher zeigen sogar sechzehnmal mehr Bildpunkte. Letztere stehen in den Startlöchern, Geräte mit 4K-Auflösung sind bereits im Handel erhältlich. Welche Modelle das sind und wie diese in den Tests der Fachpresse abgeschnitten haben, können Sie unserer Übersicht übernehmen. Aber lohnt der Kauf eines UHD-Fernsehers überhaupt schon?

Es mangelt an Inhalten für ultrascharfe Bildschirme

Machen wir es kurz: Wenngleich sich die Testmagazine zum großen Teil begeistert von den neuen Ultra-HD-Fernsehern zeigen, gibt es gute Gründe, mit dem Kauf noch zu warten. Wie schon bei der Einführung von 3D-Fernsehern vor ein paar Jahren, mangelt es auch jetzt zur Einführung der ultrascharfen Bildschirme an passenden Inhalten. Noch sind 4K-Inhalte (ganz zu schweigen von 8K-Inhalten) absolute Mangelware. Erste 4K-Blu-ray-Discs, die sich nur mit einem 4K-kompatiblen Blu-ray-Player wiedergeben lassen, werden frühestens für Ende des Jahres 2014 erwartet. Damit sogenannte "Early Adopters" trotzdem etwas von der hohen Auflösung ihres UHD-TVs haben, verfügen die meisten Geräte über 4K-Upscaling, d.h. niedriger auflösende Inhalte (z.B. aktuelle DVD- und Blu-ray-Filme) werden auf die 4K-Auflösung hochgerechnet. Gegebenenfalls kann das Upscaling auf 4K auch durch einen angeschlossenen AV-Receiver oder Blu-ray-Player erfolgen, sofern der Zuspieler mit einer entsprechenden Skalierungsfunktion ausgestattet ist.
Schon jetzt von Vorteil ist die 4K-Auflösung immerhin für die 3D-Wiedergabe. Grundsätzlich sinkt die Auflösung bei Fernsehern mit Polarisationstechnik im 3D-Betrieb. Handelt es sich um einen 4K-Fernseher, lassen sich 3D-Filme aber trotz Auflösungsverlust immer noch in Full-HD genießen.

Die Bedeutung von HDMI 2.0 für Ultra-HD-Inhalte

Ebenfalls ein Knackpunkt von 4K ist die HDMI-Schnittstelle, über die der Fernseher mit Blu-ray-Player und Co. verbunden wird. Kaum ein derzeit erhältlicher Ultra-HD-Fernseher besitzt eine HDMI-2.0-Schnittstelle. Die meisten haben nur Schnittstellen in der aktuell verbreiteten Version 1.4. Zwar kann der HDMI-1.4-Standard 4K übertragen, jedoch mit maximal 30 Bildern pro Sekunde – zu wenig für eine ruckelfreie Wiedergabe. Erst in der Version 2.0 ist die 4K-Ausgabe mit 60 Bildern pro Sekunde möglich.
Panasonic hat als erster Hersteller einen Ultra-HD-Fernseher mit HDMI-2.0-Schnittstelle auf den Markt gebracht. Samsung setzt bislang auf eine andere Lösung; der Hersteller hat alle Anschlüsse und Prozessoren seiner UHD-Fernseher in eine externe Box (die One Connect Box) ausgelagert, die bei Bedarf gegen eine aktuellere ausgetauscht werden kann. Sony möchte die höhere Bildrate über ein Software-Update nachrüsten.

Ultra-HD ist ein extrem teurer Spaß

Zu guter Letzt dürfen auch die Kosten nicht aus den Augen verloren werden. Der Preiskampf bei UHD-Fernsehern hat zwar schon begonnen, dennoch sind die Preise gesalzen. Für die Mehrheit der Geräte werden mehrere Tausend Euro fällig, selbst für "kleinere" Bildschirmdiagonalen wie 55 oder 58 Zoll (einige Ultra-HD-Fernseher messen beeindruckende 85 Zoll, also knapp über zwei Meter in der Diagonale). Ähnlich große Full-HD-Fernseher kosten weitaus weniger.

*Die Abkürzung 4K bzw. 8K bezieht sich auf die horizontale Auflösung von knapp 4000 bzw. 8000 Bildpunkten. Im englischsprachigen Raum ist "K" hinter einer Zahl ein gängiges Kürzel für "Tausend".