Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition LTE im Test

von Max Bahne

Kurzfazit für Leser mit wenig Zeit: Mit dem Galaxy Note stellt Samsung sein neues Flaggschiff vor. Mit der tollen Verarbeitung, dem hochauflösenden Display und der starken CPU-Leistung ist es momentan das beste Android-Tablet auf dem Markt (Stand: März 2014).

Die Galaxy Note-Reihe, die Samsung vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat, richtet sich vor allem an Kreativ-Begeisterte. Jedem Note-Modell legt Samsung einen Stift bei, mit dem sich das Tablet nicht nur deutlich präziser steuern lässt, sondern noch einige neue Verwendungsweisen eröffnet. Auch beim Galaxy Note 10.1 2014 Edition ist der Stift im Lieferumfang, die 2014 Edition kann zudem mit einem zusätzlichen LTE-Modul und noch besserer Hardware auftrumpfen. Dafür steigt allerdings auch der Preis auf knapp 600 Euro an.

Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Editon LTE: Mit Leder auf der Rückseite

Holt man das Tablet zum ersten Mal aus der Verpackung, erlebt man eine kleine Überraschung: Statt des Samsung-üblichen Plastik-Looks hat das Galaxy Note 10.1 eine mit Leder überzogene Rückseite, die dafür sorgt, dass das Tablet angenehm in der Hand liegt. Dazu verleiht sie dem Tablet ein qualitativ hochwertiges Aussehen, das von einem glänzenden Metallrahmen abgerundet wird.
Wie das Galaxy Tab 3 10.1 ist auch das Galaxy Note dazu konzipiert, im Querformat benutzt zu werden. Die Anordnung der Knöpfe zum Ein- und Ausschalten des Displays und zur Regelung der Lautstärke lassen sich nur im Querformat ohne Probleme erreichen, nutzt man das Tablet im Hochformat wird die Bedienung fummelig.
Die Verarbeitungsqualität des Tablets kann sich hingegen sehen lassen: Spaltmaße oder andere Verarbeitungsmängel lassen sich auch beim näheren Hinsehen am Gerät nicht erkennen.

Tolle Technik, aber keine überragende Ausstattung

Nicht nur beim Design kann das Tablet überzeugen, sondern auch beim ersten Blick auf das Datenblatt. So holte das Galaxy Note im Antutu Benchmark überragende 35521 Punkte und belegt damit in der Rangliste mit Abstand den ersten Platz – vor Spitzen-Tablets wie dem iPad Air oder dem Xperia Tablet Z von Sony. Möglich wird die gute Leistung durch eine starke Kombination aus Prozessor und Grafikeinheit. Der integrierte Vierkernprozessor taktet mit 1,9 Gigahertz, zusätzlich hat das Tablet noch einen Grafikprozessor an Bord, dessen vier Kerne mit 1,3 Gigahertz takten. Genau genommen kann das Gerät also auf einen Achtkernprozessor zurückgreifen, was sich merklich in der Performance des Tablets widerspiegelt. Aufwendige 3D-Spiele stellen für das Tablet kein Problem dar, gleiches gilt für Multitasking-Aufgaben – das aktuelle Android 4.3 des Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition LTE lässt sich zu jeder Zeit flüssig bedienen. Dies ist nicht zuletzt der Verdienst des drei Gigabyte großen Arbeitsspeichers.
Auch in Sachen Anschlüsse muss sich das Tablet nicht verstecken: Ein microUSB-Port, über den sich Peripherie-Geräte anschließen lassen, ein Kartenleser, der den 16 Gigabyte großen Speicher des Geräts um bis zu 64 Gigabyte erweitert, und das LTE-Modul kann man beinahe als „umfassende Ausstattung“ bezeichnet. Einzig einen microHDMi-Port sucht man an dem Tablet vergeblich. Für diejenigen Nutzer, die ihr Tablet an ein externes Anzeigegerät koppeln möchten, hat Samsung allerdings eine Lösung eingebaut: Per DLNA ist das Peripheriegerät mit wenigen Fingertipps mit dem Tablet gekoppelt – vorausgesetzt das Anzeigegerät unterstützt diese Funktion.

Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition: Exzellentes Display

Schaut man sich das Display des Tablets genauer an, sieht man: nichts. Wie beim Retina-Display der iPads erkennt man auf dem Bildschirm des Galaxy Note keinen einzigen Pixel. Das ist dem WQXGA Super Clear-Display anzurechnen, dass auf der 10,1-Zoll großen Anzeigefläche mit 2560x1600 Bildpunkten  auflöst. Farben stellt das Display sehr satt dar, Konstraste sind knackig scharf, sodass sich auch längere Texte auf dem Display ohne Probleme lesen lassen.

Der S-Pen ist ein nettes Gimmick

Den S-Pen genannten Stift des Galaxy Note 10.1 fummelt man aus der Halterung am oberen Rand des Tablets. Ihn hat Samsung als Alleinstellungsmerkmal des Tablets vorgesehen. Das ist er aber nur zu manchen Gelegenheiten. Zwar lassen sich mit dem Stift Notizen schnell erstellen und Bilder mit Text versehen, doch leider fehlt dem Tablet die nützliche Funktion, handgeschriebenen Text zu erkennen und in Druckbuchstaben zu verwandeln. So wird der S-Pen zwar zu einem netten Gimmick, den vergleichsweise hohen Kaufpreis rechtfertigt er allerdings nicht.

Die Software ist nicht ganz zu Ende gedacht

Mit dabei ist beim Galaxy Note 10.1 auch die Samsung-typische Software: Augenerkennung, Samsung-Widgets, die auf Samsungs App Store verweisen, und verschiedene Newsfeed-Widgets. Gerade die Augenerkennung funktionierte im Test aber wenig bis gar nicht. Weder die Smart Stay-Funktion, die ein Abdunkeln des Display verhindern soll, noch die Smart Scroll-Funktion ließen sich fehlerfrei bedienen. Letztere scrollte gar immer in die entgegengesetzte Richtung, in die man blickte.

Ein sehr gutes Tablet, das man nicht aus dem Auge verlieren sollte

Samsung liefert mit der Neuauflage des Galaxy Note 10.1 in der 2014-Edition ein sehr überzeugendes Gerät, das vor allem mit sehr guter Performance und dem hochauflösenden Display zu gefallen weiß. Der S-Pen ist eine schöne Zusatzfunktion, die aber kein Kaufgrund ist. Insgesamt gesehen rechtfertigt die gute Performance, das exzellente Display und die Ausstattung des Galaxy Note den sehr hohen Kaufpreis aber nicht, dennoch lohnt es sich, das Tablet im Auge zu behalten: In drei bis sechs Monaten könnte man damit ein echtes High-Tech-Schnäppchen schlagen.

etest-Bewertung für das Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition

Gibt es eine Alternative?

Eine gleichwertige Alternative inklusive S-Pen sucht man (fast) vergeblich. Spürbar geringere, aber trotzdem gute Rechenleistung bringt der Vorgänger der 2014 Edition, das Samsung Galaxy Note 10.1, mit sich. Mit dem Samsung Galaxy Note 8.0 bekommt man zwar den Stift, allerdings kann das kleinere Note-Tablet nicht mit der Leistung des großen Bruders mithalten. Keinen Stift, aber sehr gute Performance bekommt man mit Apples aktuellem Top-Modell, dem iPad Air.