Odys Windesk X10 im Test

Kurzfazit für Leser mit wenig Zeit: Das Odys Windesk X10 macht viel richtig und wenig falsch. Es ist gut ausgestattet und hat einen fairen Preis. Einzig und allein der kleine Arbeitsspeicher behindert das Tablet beim schnellen Arbeiten - für den Preis ist die Performance aber in Ordnung.

Alle Odys-Tablets folgen der Leitlinie "Möglichst viel zum möglichst kleinen Preis". Mit dieser Strategie verkaufte Odys in der Vergangenheit viele Android-Tablets, nun versucht Odys das Konzept auch auf Windows 8-Geräte zu übertragen. Das Odys Wintab 10 feierte einen guten ersten Einstand, das Windesk X10 soll noch etwas professionellere Ansprüche erfüllen als das erste Windows 8-Gerät. Dafür ist es etwas teurer: Mit 249 Euro UVP kratzt das Tablet schon fast an der Mittelklasse-Grenze - bei Amazon gibt's das Gerät aber schon für rund 220 Euro (Stand Oktober 2014).

Beim Odys Windesk X10 dominiert das Plastik

Für diesen Preis ist beim Design natürlich nichts außergewöhnliches zu erwarten: Das Odys Windesk X10 kommt im Odys-typischen, schwarzen Plastik-Look, der aber gut verarbeitet ist. 
Praktisch ist das laut Odys mitgelieferte Tastatur-Dock, mit dem das Tablet im Handumdrehen zum Notebook wird. Das ist gegenüber anderen Geräten dieser Preisklasse ein Alleinstellungsmerkmal, dort muss die zusätzliche Tastatur oft gesondert gekauft werden. Auch die Qualität der Tastatur und des Touchpads ist für den kleinen Preis in Ordnung.

Das Odys Windesk X10 läuft mit neuem Intel-Prozessor

Interessanter ist natürlich die technische Zusammensetzung des neuen Odys-Tablets. Als Hauptbauteil kommt ein neuer Intel Atom-Prozessor zum Einsatz. Der Z3735G kam auch schon bei einigen IFA-Neuheiten zum Einsatz und überzeugte in ersten Tests mit stromsparendem Arbeiten. Beim Atom Z3735G handelt es sich um einen Quad-Core-Prozessor, der pro Kern mit 1,33 Gigahertz taktet. Dank Burst-Mode erreicht der Prozessor in der Spitze bis zu 1,83 Gigahertz. Damit sollte er für die meisten Windows 8-Anwendungen genügend Power mitbringen - problematisch ist eher der kleine Arbeitsspeicher. Der erfüllt zwar mit einer Größe von 1 Gigabyte gerade eben die Mindestanforderungen für Windows 8, trotzdem ist er der Flaschenhals im System. Aufwendige Berechnungen und selbst Office-Programme wie Word oder Excel dürften von dem kleinen Speicher etwas ausgebremst werden. Ob man als Nutzer die Beeinträchtigung merkt, werden aber erst die ersten Tests des Odys Windesk X10 zeigen.
Als Grafikprozessor kommt ebenfalls eine neue Intel-Lösung zum Einsatz, die sich noch in Tests bewähren muss. Für anspruchslose 3D-Spiele sollte die Power aber ausreichen - Angry Bird-Fans können also aufatmen.
Gut gewählt ist auch die Speichergröße des Tablets: Mit 32 Gigabyte Speicher gibt es genug Platz für das Betriebssystem UND andere Dateien. Viele Nutzer von Windows 8-Tablets mit 16 Gigabyte Speicher haben Probleme, Apps oder eigene Dateien abzuspeicher, weil das Betriebssystem große Teile des Speichers belegt. Beim Odys Windesk X10 sollte man aber keine Probleme bekommen. Für Käufer mit großem Speicherbedarf bietet Odys zusätzlich einen Kartenleser, mit dem sich der Speicher kostengünstig erweitern lässt. Außerdem bekommen Käufer des X10 Zugang zu einem 1 Terabyte großen Cloud-Speicher - das gibt es selbst bei höherpreisigen Tablets selten.

Odys Windesk X10: Display mit kleiner Auflösung überzeugt trotzdem

Beim Display setzt Odys auf das altbewährte IPS-Panel, das auch bei vielen anderen Odys-Tablets zum Einsatz kommt. Die Auflösung des Panels liegt zwar nur bei 1280x800 Pixeln, die Displayqualität dürfte aber trotzdem in Ordnung sein. Dennoch kann das Display mit den Full-HD- oder noch höher auflösenden Bildschirmen der Konkurrenz nicht mithalten. 
Bei der Zahl der Anschlüsse bietet das Odys Windesk X10 aber wieder mehr als die Konkurrenz. Neben dem obligatorischen microUSB-Port, über den sich das Tablet mit dem PC verbinden oder an eine Stromquelle anschließen lässt, bietet es noch einen HDMI-Port, um den Bildschirminhalt auch auf einem externen Monitor anzuzeigen. Viele Tablets bieten diese Option mittlerweile drahtlos, ein analoger Port ist aber vielen Käufern lieber.
Drahtlos ist das Gerät per WLAN und Bluetooth unterwegs. Unterstützt werden hier die älteren WLAN-Standards b/g und n. Den neuen und deutlich schnelleren Standard ac beherrscht das Tablet leider nicht.
Die Akkulaufzeit des Odys Windesk X10 liegt laut Hersteller bei sechs Stunden, die dank des stromsparenden Prozessors auch gehalten werden dürften. Endgültige Klarheit über die Laufzeit des Tablets bringen aber die ersten Testberichte.

Odys Windesk X10: Gute Ausstattung zum kleinen Preis

Mit dem Odys Windesk X10 gelingt Odys eine sinnvolle Erweiterung der eigenen Windows 8-Tablet-Reihe. Besonders Anwender mit professionellerem Anspruch, die ein Tablet suchen, auf dem zur Not auch mal gearbeitet werden kann, dürften mit dem Odys Windesk X10 eine günstige Alternative geboten bekommen. Natürlich kann es sich nicht mit Tablets aus der Oberklasse mit schnellerem Prozessor und hochauflösendem Display wie dem Lenovo ThinkPad 8 oder dem Microsoft Surface Pro 3 messen - dafür kostet es auch mindestens 100 Euro weniger.