Pentax K200D im Test

Gehäuse & Bedienung
Das Gehäuse der Pentax K200D bringt zur Freude der Testberichte ein Feature mit, das bislang quer durch alle Marken nur die Profi-Modelle hatten: einen rundum abgedichteten Body. Die Kompaktheit übernimmt sie von ihrem offiziellen Vorgänger, der K100D, viele andere Eigenschaften – wie z.B. den CCD-Sensor – von dem bisherigen Pentax-DSLR-Flaggschiff, der K10D, deren offizielles Nachfolgemodell die K20D ist. Gegenüber der direkten Klassenkonkurrenz fühlt sich das Gehäuse laut der Tests um Längen besser an. Haptisch ähnelt es eher Profimodellen als einem Einsteigermodell, auch das Status-LCD oben auf dem Body verstärkt diesen Eindruck. Nur das Display ist mit 2,7 Zoll und einer mäßigen Auflösung im Vergleich etwas enttäuschend.
Die Bedienung ist übersichtlich und erklärt sich fast von selbst. Gut anwählbare Fn-Tasten (Schnellzugriffe) erleichtern den Zugriff auf häufig benötigte Parameter. Der Modus für die automatische Motivprogrammwahl sollte mit Vorsicht genossen werden, denn dabei wird nur aus den vier wichtigsten Motivprogrammen ausgewählt, während man manuell Zugriff auf fünfzehn hat.
Besonders gefällt in verschiedenen Tests, dass die Pentax K200D vorn am Objektiv einen Knopf hat, mit dem man auf den RAW-Modus umschalten kann. Da hat jemand bei der Entwicklung mitgedacht. Die meisten Hobbyfotografen kennen die Situation, nur wenige, belichtungstechnisch kritische Bilder im speicherplatzfressenden RAW-Modus machen zu wollen, während den Rest der Tour JPEGs vorgezogen werden. Hier liegen die beiden Optionen nur einen Knopfdruck auseinander.
Die ISO-Automatik ist auf ein einstellbares ISO-Spektrum einschränkbar. Dabei fällt jedoch unangenehm auf, dass die Empfindlichkeits-Obergrenze nur ISO 1600 ist. Zwar hat man bei der K200D auf einen echten Live View-Modus verzichtet, aber immerhin kann per Knopfdruck ein Vorschaubild auf dem Display angezeigt werden. Dort lassen sich verschiedene Voreinstellungen wie Portrait, monochrom usw. laut der Tests gut testen.

Optik & Bildqualität
Pentax deckt mit den Bajonetten ihrer Spiegelreflexkamera-Reihe eine interessante Marktlücke ab: sie sind mit nahezu allen älteren Objektiven mit KA und KAF-Anschlüssen kompatibel.
Den Sensor hat die K200D, wie oben bereits erwähnt, von der K10D geerbt. So erinnert auch die Bildqualität entfernt an das alte Pentax-Flaggschiff. Leider sind die Werte etwas schlechter. Die Auflösung ist bis in den hohen ISO-Bereich gut. In der vollautomatischen Grundeinstellung produzierte die DSLR aber laut eines Tests etwas "weiche" Bilder - die Schärfe sollte man also nachstellen. Leider erwies sich die DSLR als nicht besonders farbtreu, denn das Rot zeigte einen deutlichen Hang in Richtung Magenta und der Weißabgleich zeigte mehr als einmal einen Gelbstich. Auch das Rauschverhalten blieb hinter den Ergebnissen der K10D zurück, erwies sich aber im Vergleich zur Klassenkonkurrenz immer noch als gut. Besonders durch den guten Dynamikumfang von in einem Test gemessenen 10,4 Blendenstufen kommte sich die K200D von anderen SLRs abheben.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Der Bildstabilisator steckt im Body der Kamera, nicht in den Objektiven wie z.B. bei Nikon oder Canon. Das reduziert beim Kauf neuer Objektive die Folgekosten um einiges, da man die Stabilisatoren nicht jedes Mal mit erwerben muss. Der Autofokus-Motor wiederum (Pentax-Name "SDM" bzw. silent drive motor) steckt in den Objektiven, nicht im Kamerabody. Aber das bringt nicht nur Nachteile: Der AF-Motor kann so auf das jeweilige Brennweitenspektrum des Objektivs perfekt angepasst werden und reagiert außerdem schneller, was der Fokussier-Geschwindigkeit zugute kommt. Der große Vorteil der K200D - die Kompatibilität mit alten Objektiven - ist davon sowieso unangetastet: alte Objektive können mit neuen Autofokus-Motoren meist sowieso nicht kommunizieren. Betrieben wird die DSLR von Pentax von normalen AA-Batterien. Ein zweiter Satz für unterwegs kostet den Fotografen also nicht so viel, wie es normalerweise kameraspezifische Lithium-Ionen-Akkus tun.
Die DSLR hat des weiteren eine automatische Sensorreinigung, die bei jedem Start durch Vibrationen den Staub vom Sensor schütteln soll (damit aber auch die Einschaltzeit verlängert), zwei verschiedene RAW-Formate (das offene Adobe und das Pentax-eigene PEF) und "D-Range" (eine Dynamikerweiterung zur Aufhellung dunkler Bildbereiche) zu bieten.
Einschaltzeit und Auslöseverzögerung der Pentax K200D sind mit ca. 0,4 Sekunden absolut in Ordnung, trotz der bei jedem Start stattfindenden Sensorreinigung. Nur die Serienbildgeschwindigkeit lässt etwas zu wünschen übrig: Ein in einem Test gemessener Wert von ca. 2,5 Bildern in der Sekunde und nur 4 Bilder in Folge ist im Vergleich sehr langsam und sehr wenig. Selbst einige Kompaktkameras sind da schneller, und das darf eine SLR eigentlich nicht auf sich sitzen lassen. Im RAW-Modus waren gar nur noch 1,2 Bilder/Sekunde möglich. Offensichtlich wurde beim Arbeitsspeicher gespart. Eine unendliche Serie lässt sich nur bei stärkster Kompression und damit schlechter Bildqualität mit langsamen 1,1 Bildern/Sekunde starten. Insgesamt lässt sich über die Geschwindigkeit sagen, dass die K200D zwar immer noch schnappschusstauglich ist, aber nichts für Sportfotografen oder andere ist, die Wert auf schnelle Serien legen.