Sony Xperia Z2 im Test

Optik: Familiengene

Das Sony Xperia Z2 orientiert sich rein äußerlich sehr stark am Vorgänger Xperia Z1. Es hat jedoch etwas rundere Kanten als sein Vorgänger. Daher liegt es besser in der Hand, aber immer noch nicht so gut wie die Konkurrenz. Es stören neben dem recht kantigen Gehäuse auch die vielen Einbuchtungen und Anschlüsse. Dazu gehört ein Aluminium-Rahmen mit Glas auf Front und Rückseite, das leider sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Mit 158 Gramm hat Sony das Gewicht gegenüber dem Z1 um 11 Gramm reduziert. Es ist trotz größerem Display auch schmaler als der Vorgänger. Noch immer ist das Xperia aber schwerer als etwa das Samsung Galaxy S4. Wie schon die Vorgängermodelle aus der Z-Reihe ist das Sony Xperia Z2 wasserdicht und resistent gegen Staub nach IP55/58 Standard. Deshalb gibt es für fast alle Anschlüsse Abdeckkappen, die sich wasserdicht verschließen lassen. Die Verarbeitung wurde im Test sehr gelobt.

Display: Minimal gewachsen

Der Touchscreen des Sony Xperia Z2 ist um 0,2 Zoll auf 5,2 Zoll gewachsen, gegenüber dem Xperia Z1. Die Auflösung ist gleich geblieben. Das Full-HD Display verspricht brillante Darstellungen. Sony hat zudem die Blickwinkelstabilität verbessert, so dass die Darstellungsqualität auch bei seitlicher Betrachtung nicht leidet. Dennoch spuegelt das Display stark. Die hauseigene Triluminos Technologie von Sony sorgt laut Hersteller für natürlichere Farben. Tatsächlich ist dei Farbdarstellung ebenfalls besser als beim Xperia Z1.

Hardware & Bedienung: Neueste Technik

Das Sony Xperia Z2 hat einen 2,3 Gigahertz-Prozessor mit vier Kernen aus der neuesten Generation von Qualcomm zu bieten. Satte 3 Gigabyte Arbeitsspeicher stehen dem Smartphone zur Verfügung. Die Adreno 330 Grafikeinheit ist um bis zu 20 Prozent leistungsfähiger als der Vorgänger Adreno 320. Der interne Speicher ist 16 Gigabyte groß und kann per microSD-Karte um bis zu 64 Gigabyte erweitert werden. Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 4.4 'KitKat' zum Einsatz. Sony bietet eine Vielzahl an Accessoires für sein neues Smartphone an, z.B. ein Stereomikrofon für besseren Ton beim Videodreh oder das SmartBand zum 'Life-logging'.

Bedienung: Läuft flüssig

Die seitliche Hardware-Taste zum Ein- und Ausschalten des Xperia hat Sony verbessert. Sie ragt nun etwas weiter aus dem Gerät heraus und lässt sich so besser ertasten. Die Tester vermissten allerdings eine Funktion, um direkt vom Lockscreen auf bestimmte Aps zugreifen zu können, was bei den meisten Konkurrenten möglich ist. Im Alltag läuft das Sony Smartphone dank der potenten Hardware außerordentlich flüssig. Die Menüs wurden angenehm schlicht und sachlich gehalten.

Verbindungen: (Fast) alles, was man sich wünschen könnte

Das Sony Xperia Z2 bietet fast alle Standards, die es auf dem Markt für Mobiltelekommunikation zur Verbindung mit dem Internet oder mit anderen Geräten gibt. Bis auf einen: Einen Infrarot-Sensor, den zuletzt etwa das Samsung Galaxy S4 mitbrachte, um mit dem Smartphone den Fernseher steuern zu können, hat das Sony Xperia Z2 nicht. Sonst ist aber wirklich alles an Bord, was man gebrauchen könnte: LTE und UMTS mit HSPA+ sorgen für schnelles Internet, per WLAN-n surft man ohne Zusatzkosten auf der heimischen Couch und per aGPS kann man navigieren. Drahtlose Headsets koppelt man über Bluetooth 4.0, was mittels NFC besonders einfach erledigt ist. Per DLNA oder Miracast bringt man Medieninhalte vom Smartphone z.B. auf einen kompatiblen Fernseher. Kabelgebunden ist dies auch möglich. Dafür steht ein MHL-Anschluss bereit. Zu guter Letzt muss noch der Standard ANT+ erwähnt werden, der zum Anschluss von Fitness-Zubehör, beispielsweise Pulsmessern, dient.

Multimedia: Kanonen auf Spatzen

Sony schießt mit Kanonen auf Spatzen und spendiert dem Sony Xperia Z2 eine 20,7 Megapixel Kamera. Doch Pixel sind bei Kameras bekanntlich bei weitem nicht alles und so setzt Sony auch auf einen für ein Smartphone vergleichsweise großen Sensor. Die Linse soll beim neuen Sony-Flaggschiff noch lichtempfindlicher sein, was bessere Ergebnisse in der Dämmerung ermöglichen soll. Diese erhellt auch eine winzige Fotoleuchte auf der Rückseite. Tatsächlich erwies sich die Bildqualität in der Praxis als eher durchwachsen. Während Kontrast und Weißabgleich überzeugen, kann die Bildschärfe nicht mit den Besten mithalten. Zudem macht sich Bildrauschen breit. Details verschwimmen durch zu starke Software-Nachbearbeitung. Immerhin ist die Kamera-App übersichtlich und damit nutzerfreundlich aufgebaut.

Das Sony Xperia Z2 gehört zu den ersten Smartphones, die Videos in 4K-Auflösung aufnehmen. Unsere Experten aus der Digitalkamera-Redaktion sind jedoch aufgrund des kleinen Sensors noch skeptisch, ob diese hohe Auflösung in der Praxis wirklich sinnvoll ist. Tatsächlich enttäuschen die hochaufgelösten bewegten Bilder im Test. Sie rauschen stark und zeigen wenig Details. Lieber hätte Sony in einen optischen Bildstabilisator investieren sollen, denn so verwackeln Videos sehr schnell.

Für hochwertigen Musikgenuss auch ohne Kopfhörer sollen beim Sony Smartphone Stereo-Lautsprecher sorgen, die im Test tatsächlich für guten und vor allem lauteren Klang als beim Vorgänger Z1 sorgen. An die exzellenten Modelle, die im HTC One m8 verbaut sind, kommt Sony aber nicht heran. Neben dem Musikplayer dient auch ein FM-Radio für musikalische Untermalung des Alltags. Noise Cancelling Ohrhörer sind mit dabei. An die 5-polige Klinkenbuchse lassen sich hochwertige Mikrofone anschließen. Die Lautsprecher unterdrücken Umgebungsgeräusche.

Sony gibt seinem Smartphone auch eine ganze Menge nützlicher Apps mit, u.a. einen eBook-Reader und ein Programm für Microsoft Office-Dokumente. Auch eine Bildbearbeitungs-Software ist mit an Bord. Ein Test befand viele der vorinstallierten Apps für überflüssig. Leider lassen sie sich nicht deinstallieren, so dass sie auch bei Nichtgebrauch Speicherplatz blockieren.

Telefonie: Starker Akku, schwaches Telefon

Als Telefon konnte das Sony Xperia Z2 im Test nicht vollends überzeugen. Gesprächspartner klingen am Sony Smartphone recht blechern, der Sony-Besitzer selbst am anderen Ende der Leitung abgehackt und kaum natürlich. Das Z2 hat einen mit 3200 mAh sehr starken Akku, der deutlich mehr Kapazität hat als die Stromspeicher der Konkurrenz von Samsung und HTC. So kommt man auch bei ausgiebiger Nutzung auf mindestens anderthalb, meist sogar auf zwei Tage Laufzeit. Der so genannte STAMINA-Modus schont zusätzlich den Akku und ermöglicht noch längere Laufzeiten.

Fazit: Keine Revolution

Das Sony Xperia Z2 gehört eigentlich zur Crème de la Crème der High-End-Smartphones. Dumm nur, dass die Entwickler nicht in allen Details dieselbe Sorgfalt haben walten lassen. Schwächen hat das Xperia bei der Kamera und der Telefonqualität. Hier ist das Samsung Galaxy S5 klar besser. Dafür ist das Z2 ein Dauerläufer, der sehr edel aussieht und ein sehr gutes Display mitbringt.