Sony Xperia P im Test

Sony setzt auf Design. Die neuen Modelle Sony Xperia P und Sony Xperia U bieten keine großartigen Neuerungen, aber wie schon das zuvor vorgestellte Sony Xperia S ein außergewöhnliches Design.

Optik & Verarbeitung:

Die Optik des Sony Xperia P ist sicher Geschmackssache. Die einen werden die futuristische Anmutung des Handys schätzen, andere könnte der kühle Look eher abschrecken. Wie beim Xperia S, dient eine transparente Leiste direkt unter dem Touchscreen als Blickfang. Die Verarbeitung konnte jedoch in einem Test nicht überzeugen. So ließ sich die Rückseite leicht eindrücken und schloss nicht plan mit der transparenten Leiste unter dem Display ab. Dafür ist das Handy angenehm kompakt geraten und liegt angenehm in der Hand. Sony setzt beim Xperia P auf möglichst ökologisch sinnvoll eingesetzte Materialien. So enthält das Handy vergleichsweise wenig Kupfer.

Display:

Das Display des Sony Xperia P erreicht mit 4 Zoll nicht ganz die Größe der anderen aktuellen Topmodelle der verschiedenen Hersteller, die schon mal auf 4,3 oder 4,7 Zoll kommen. Die Display-Auflösung entspricht in etwa der des iPhone 4S, dessen Display aber einen halben Zoll kleiner ist. Entsprechend geringer ist die Pixeldichte beim Sony Xperia P. Es handelt sich dabei um ein Reality Display mit Mobile Bravia Engine, das vor allem bei der Darstellung von Filmen oder Fotos besonders brillant sein soll. Bereits beim Sony Ericsson Xperia Arc S hat sich diese Technik bewährt. Beim Xperia P überzeugte der Screen besonders mit knackigen Kontrasten und ordentlicher Schärfe. Darüber hinaus kommt die White Magic Technologie zum Einsatz. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen vierten, weißen Subpixel, wodurch eine höhere Displayhelligkeit erzielt wird. Der Subpixel kommt allerdings nur dann zum Einsatz, wenn die Helligkeit hochgeregelt werden muss. Im Test ließ sich das Display so auch bei Sonnenlicht bestens ablesen und auch sonst überzeugte der Screen auf ganzer Linie. Er bietet knackige Schärfe und gute Kontraste. Laut einem Test bleibt aber gerade der Kontrast bei White Magic auf der Strecke. Die Strahlkraft des Screens wird dabei automatisch an die Umgebung angepasst. Wenn man sie aber bis zum Anschlag aufdreht, wirken die Farben teilweise überstrahlt. Das Display ist durch eine kratzfeste Abdeckung aus Mineralglas geschützt und lässt sich laut Test hervorragend mit einer Hand bedienen.

Hardware & Betriebssystem:

Das Sony Xperia P bietet einen Dual-Core Prozessor mit 1 Gigahertz und ist damit in diesem Punkt schwächer ausgestattet, als das etwa gleich teure HTC One S. Zudem setzt Sony noch auf das alte Android 2.3 „Gingerbread“, während HTC seine neue One-Modelle gleich mit Android 4.0 „Ice Cream Sandwich“ ausliefert. Ein Update auf Android 4.0 will Sony für seine Xperia-Modelle schnellstmöglich nachliefern. Speicherkarteneinschübe geraten bei modernen Smartphones immer mehr aus der Mode. Auch das Sony Xperia P muss mit einem nicht erweiterbaren Speicher von 16 Gigabyte auskommen. Im Test sorgte das Xperia P mit häufigen Rucklern für Verärgerung, die sich aber auf das Menü beschränkten. Apps wurden dagegen in Windeseile geöffnet. Spiele und Videos laufen dagegen flüssig. Ein Test lobte dagegen die Arbeitsgeschwindigkeit des Handys im Allgemeinen. Die Schriften im Menü sind leider arg klein geraten.

Internet & Connectivity:

In Sachen Verbindungen ist das Sony Xperia P top ausgestattet. Eigentlich fehlt nur der UMTS-Nachfolgestandard LTE im Programm. Dafür gibt es UMTS mit schnellem HSPA und WLAN-n mit Hot-Spot Funktion. NFC und Bluetooth, DLNA sowie eine microHDMI-Buchse sind ebenfalls an Bord. In der Praxis konnte das Sony Xperia P jedoch nicht überzeugen. So lief das Scrollen und Zoomen im Browser nicht absolut flüssig. Insgesamt lieferte der Browser aber eine fixe Vorstellung im mobilen Internet ab. Besonders die E-Mailfunktionen des Xperia wurden darüber hinaus im Test gelobt. Der GPS-Empfänger arbeitet dagegen laut Test nicht sehr genau und ist darüber hinaus langsam, wenn nicht gleichzeitig eine Datenverbindung besteht.

Multimedia:

Die Handykameras von Sony bzw. Sony Ericsson, wie der Smartphone-Hersteller noch bis vor kurzem hieß, konnten zuletzt dank der Kameraerfahrung des Herstellers im Test sehr überzeugen. Auch beim Sony Xperia P kommt der bewährte Exmor-R Kamerasensor zum Einsatz, der auch in Sonys normalen Kameras seinen Dienst verrichtet. Die 8 Megapixel Knipse ermöglicht dem Besitzer des Sony Xperia P zudem Videoaufnahmen in HD-Qualität. In einigen Tests lieferte das Sony Xperia P überzeugende Fotos und Videos ab. In anderen Testberichten wurde dagegen die Fotoqualität als nicht so gelungen bezeichnet. So bemerkten die Tester bei fast allen Lichtverhältnissen ein leichtes Rauschen und eine gewisse Unschärfe. Ein A-GPS Empfänger, UKW Radio und Musikplayer sind ebenfalls an Bord.

Telefonie:

Die Aussagen über die Akkuausdauer des Sony Xperia P schwankte im Test zwischen schwach und indiskutabel. Wer gelegentlich im Internet surft, wird kaum mit einer Akkuladung über den Tag kommen. Funk- und Akustikeigenschaften sind dagegen auf einem guten Niveau. Laut einem Test ist die Sprachqualität aber ebenfalls nicht erste Sahne.

Fazit:

Das Auge telefoniert mit. Das war offenbar der Gedanke bei den neuesten Sony Smartphones. Für die schicke Optik muss man aber im Vergleich zu ähnlich oder besser ausgestatteten Modellen der Konkurrenz teilweise etwas tiefer in die Tasche greifen. Aber das hat die Kunden ja schon beim iPhone nicht gestört. Das Apple Handy ist jedoch deutlich besser verarbeitet, als das Sony Xperia P. Zwar begeistert das Display des Sony Geräts, in allen anderen Bereichen gibt es aber noch viel Luft nach oben. Für das Gebotene ist das Handy zu teuer.