Acer S110 Stream im Test

Acer ist hierzulande eher durch seine Computer bekannt, doch seit geraumer Zeit hat der Konzern auch Smartphones im Programm. Nach der eher für das günstigere Marktsegment angelegten beTouch Reihe, gehen mit den beiden neuen Oberklasse-Smartphones Acer Liquid Metal und dem Acer S110 Stream jetzt zwei ernstzunehmende Konkurrenten für iPhone, HTC Desire & Co. aus dem Hause Acer an den Start.

Optik & Verarbeitung:
Das Auge telefoniert mit, könnte man im Smartphone Segment sagen, denn in Zeiten, da selbst Mittelklasse-Handys mit üppiger Ausstattung daher kommen, setzt man in der Oberklasse besonders auf hochwertige Optik. Schließlich ist so ein Smartphone immer auch ein wenig ein Angeber-Spielzeug. Das Acer S110 Stream kann dabei mit der Konkurrenz mehr als nur mithalten. Ein Rahmen aus gebürstetem Aluminium umgibt das Display, die Rückseite ist in dezentem mattem schwarz gehalten, so dass sich keine nervigen Fingerabdrücke breit machen. Dank Softtouch-Oberfläche rutscht das insgesamt recht unauffällig designte Handy nicht so leicht aus der Hand. Es ist jedoch etwas sperrig, so dass es für kleine Damenhände etwas unbequem sein könnte. Grobe Patzer in der Verarbeitung ließen sich im Test nicht ausmachen. Ein Test bemerkte jedoch leichte Knarzgeräusche wenn man etwas fester zupackt.

Display:
Auch Acer setzt erfreulicherweise beim 3,7 Zoll großen Touchscreen des Stream auf die hochwertige AMOLED-Technologie, die einerseits leuchtende Farben garantiert und andererseits sehr stromsparend ist. Dank hoher Auflösung können die Darstellungen des Displays mit der Handy-Oberklasse locker mithalten. Der Touchscreen unterstützt außerdem Gestensteuerung und führt Befehle verzögerungsfrei und präzise aus.

Ausstattung:
Internet & Connectivity:
Nur das Neueste und Beste war Acer für das Stream gut genug. So sind WLAN im schnellen n-Standard und volle HSPA-Unterstützung inklusive. Mit der kostenlos zum Download bereitgestellten Acer Synchronisations-Software ist der Abgleich mit Outlook kein Problem. Der E-Mail-Client ist mit einer großen Reihe von Standards kompatibel.

Multimedia:
Die 5 Megapixel Kamera des Acer S110 Stream macht laut Test vor allem bei guten Lichtverhältnissen eine prima Figur. Im Dunkeln ist sie dagegen mangels Fotolicht kaum zu gebrauchen. Per HDMI-Anschluss kommen die Bilder und Videos bei Bedarf vom Stream in bestmöglicher Qualität direkt auf den Fernseher. Das notwendige Kabel befindet sich im Lieferumfang.

Zu den vorinstallierten Programmen gehört auch ein Viewer für Office-Dokumente. Einen universalen Dateibrowser haben die Handy-Entwickler leider vergessen. Das kann bei großen Datenmengen auf dem Smartphone leicht zu ausgiebigen Sucharien führen.

Das Stream besitzt spezielle Steuertasten für den Musikplayer, die aber ungünstig am unteren Gehäuserand platziert sind, besonders weil die 3,5mm Standard Klinkenbuchse für die Lieblingskopfhörer auf der gegenüberliegenden Seite sitzt. So ist der Handy-Musikspieler leider nicht blind in der Tasche zu bedienen. Dank Dolby Mobile ist die Soundqualtät dafür umso besser.

Bedienung:
Das Acer S110 Stream arbeitet noch mit der nicht mehr ganz aktuellen Android-Version 2.1. Ein baldiges Update auf Android 2.2 ist jedoch zu erwarten. Acer hat über das Google Betriebssystem eine eigene Bedienoberfläche gelegt, die laut Test nicht wirklich intuitiv zu bedienen ist, wenngleich besonders das Hauptmenü sehr schick aussieht. Teilweise nervt das Stream mit lästigen Wartezeiten beim Aufrufen von Programmen. Das Zoomen im mobilen Internet ist ebenfalls recht langsam geraten.

Telefonie:
Im Test zeigte sich die Empfangsstärke des Acer S110 Stream von einer guten Seite. Der Akku dagegen ist kein Ausdauerathlet. Wie bei den meisten anderen Smartphones, gilt auch beim Stream: Spätestens nach einem Tag ausgiebiger Spielerei, muss das Handy an die Steckdose.

Fazit: Das Acer Stream ist ein solides Oberklasse-Smartphone, mit leichten Schwächen bei Handling und Performance. Bei der Ausstattung kann es durchaus mit anderen Android-Handys, z.B. dem HTC Desire HD mithalten, setzt aber keine eigene Akzente. Wegen des hohen Preises werden die meisten potentiellen Käufer daher eher zu Modellen von Samsung oder HTC greifen.