Nikon Coolpix S800c im Test
Zusammenfassung von eTest zu Nikon Coolpix S800c
Wer viel mobil unterwegs ist und öfters direkt Bilder bearbeitet und hochlädt, sich aber von den fotografischen Möglichkeiten der mäßigen Smartphone-Kameras eingeschränkt fühlt, sollte sich die Nikon Coolpix S800c ansehen. Diese ist nicht nur eine solide kompakte Digitalkamera mit integriertem WiFi-Modul, sondern bietet auch eine schicke...
Bester Preis
Nikon Coolpix S800c - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
Preisvergleich
Testberichte
Janina Matthiessen 27.08.2012, zuletzt geändert am: 07.04.2015 von Janina Matthiessen
Auswertung der Testberichte
Wer viel mobil unterwegs ist und öfters direkt Bilder bearbeitet und hochlädt, sich aber von den fotografischen Möglichkeiten der mäßigen Smartphone-Kameras eingeschränkt fühlt, sollte sich die Nikon Coolpix S800c ansehen. Diese ist nicht nur eine solide kompakte Digitalkamera mit integriertem WiFi-Modul, sondern bietet auch eine schicke Innovation, auf die wir lange gewartet haben: sie bietet das Betriebssystem Android.
Damit können Apps auf die Kamera geladen werden, die die kleine Nikon Coolpix S800c nicht nur zum Social-Media-Werkzeug und zum Spielelieferanten unterwegs machen, sondern auch kamerainterne Bildbearbeitungsoptionen ermöglichen, die sonst nur mit Smartphones möglich waren – nur dass die Nikon Coolpix S800c eine bessere Bildqualität und einen 10-fachen optischen Zoom zu bieten hat. Mittlerweile hat die Nikon allerdings eine Konkurrentin bekommen: die Samsung Galaxy Camera ist ebenfalls ein Hybrid aus Kamera und Smartphone. Sie wird uns im folgenden Testbericht noch das eine oder andere Mal begegnen.
Die unverbindliche Preisempfehlung der Nikon Coolpix S800c lag bei ihrem Markterscheinen bei nicht ganz billigen 399,- Euro, inzwischen (Stand April 2015) ist sie schon für unter 200,- erhältlich.
Gehäuse: Riesentouchscreen
Die Nikon Coolpix S800c ist zwar nicht die kompakteste aller Kompaktkameras, aber mit einer Gehäusetiefe von 2,7 cm passt sie noch in etwas weitere Hosentaschen und bot der Fachpresse somit keinen Anlass zur Kritik. Von vorne betrachtet wirkt sie wie eine ganz gewöhnliche Digitalkamera im schlichten, eleganten Design mit handschmeichelnden Rundungen. Dennoch ist das Gehäuse laut Test eckig genug, um es zum Fotografieren auf einer ebenen Fläche abzustellen – praktisch, wenn man ohne Stativ unterwegs ist und die Lichtverhältnisse keine Verwacklungen erlauben.
Ein Blick auf die Rückseite und es ist klar, dass ein Elternteil der S800c aus fremden Hause stammt: Diese wird beinahe komplett von einer Touchscreen eingenommen, wie bei einem Smartphone. Mit einer Größe von 3,5 Zoll und einer Auflösung von 819.000 Pixeln ist der berührungsempfindliche Monitor für Kamera-Verhältnisse überdurchschnittlich aufgestellt, nicht jedoch verglichen mit Smartphones oder der Samsung Galaxy Camera. Die OLED-Oberfläche erzeugt laut Test satte, kräftige Farben, die allerdings schon bei leichter Veränderung der Blickwinkels verfälscht werden.
Klar, dass bei einem solchen Display ein Sucher irgendwie überflüssig ist – wo hätte man diesen auch unterbringen sollen... Für einen kleinen Blitz fand sich dann aber doch noch etwas Platz: Links oben auf der Vorderseite positioniert muss man jedoch aufpassen, dass man ihn nicht mit dem Finger verdeckt.
Die Verarbeitung des Gehäuses konnte insgesamt überzeugen, wenngleich der Deckel des Kartenfachs etwas stabiler befestigt sein könnte.
Bedienung: einfach & schnell
Die sparsame Vergabe von Bedienelementen lässt das Motto der Nikon S800c bereits vermuten: „so einfach wie möglich“. Es gibt nur drei davon auf der Rückseite: die Taste "Zurück", die "Home"-Taste und der Knopf für das jeweilige Menü. Das einzige klassische Kamera-Element stellt der Auslöser mit der Zoom-Wippe darum dar.
Die Smartphone-Kamera steuert die Belichtung selbst. Unter den Belichtungsmodi finden sich zwei Automatiken und einige Motivprogramme, manuelle Belichtungsmöglichkeiten gibt es aber leider keine. Nur eine Belichtungskorrektur (+/-2 Stufen) steht zur Verfügung - das kann die Samsung Galaxy Camera besser. Konzeptionell richtet sich die Nikon S800c damit an Drauflosknipser, die sich lieber auf das Motiv als auf die Kameraeinstellungen konzentrieren. Da ist es besonders schade, dass sich die Menüführung aufgrund des betagten Android-Betriebssytsems „Gingerbread“ im Test zum Teil als träge und etwas umständlich erwies. So kann man beispielsweise nicht direkt aus dem Android-Menü per Druck auf den Auslöser fotografieren, sondern muss zuerst die App „Aufnahme“ öffnen.
Insgesamt kann die Bedienung per Touch aber gefallen und auch das Einrichten des WLANs und die Verknüpfung mit dem Google-Konto klappen mühelos.
Mit dabei ist übrigens wieder der "Best Shot Selector". Dieser schießt eine schnelle Serie von bis zu 10 Bildern und sucht sich daraus nach einigen Kriterien das "Beste", sprich schärfste, aus.
Optik: guter Zoomumfang, Makro naja
Hier kommt der Punkt, weshalb alle mit einer Affinität zur Smartphone-Fotografie sich die Nikon Coolpix S800c genauer ansehen sollten. Sie hat einen 10-fachen optischen Zoom und gehört damit zu den Megazoomern. Welches Smartphone kann das schon bieten? Mit 25 bis 250 mm deckt die S800c vom sehr guten Weitwinkel bis zum guten Tele alles ab, was man im Alltag braucht.
Ein optischer Bildstabilisator ist mit an Bord, die Anfangslichtstärke entspricht aber nur dem klassischen Umfang von Einsteigerkameras. f3,2 bis f5,8. Auch der Makromodus ist mit einer Nahbereichsgrenze von 10 cm nur unterer Durchschnitt, wie er bei günstigeren Kameras zu finden ist.
Bildqualität: Mit Smartphones verglichen sehr gut, als Kompaktkamera so lala
Anhand der technischen Daten zum Sensor der Nikon Coolpix S800c lässt sich nicht sagen, ob ihre Abbildungsleistung die von durchschnittlichen Smartphones überbieten kann. 16 Megapixel auf einem 1/2,3-CMOS-Sensor und ein ISO-Bereich, der bis maximal ISO 3.200 geht– das ist solider Durchschnitt. Was die kamerainterne Bildverarbeitung aus den empfangenen Daten macht, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Daher warteten wir in der eTest-Redaktion gespannt auf die Beurteilungen der Fachpresse, die wir im Folgenden für Sie zusammengefasst haben.
Die Auflösung der Bilder ist in der Bildmitte ordentlich, fällt jedoch zum Rand augenscheinlich ab, vor allem im Weitwinkelbereich. Bis ISO 400 kann die Nikon dieses Niveau halten, danach tritt ein Rauschen deutlich in Erscheinung, welches feine Details in Mitleidenschaft zieht. Auch mit der Dynamik geht es bei steigender Lichtempfindlichkeit abwärts: Diese ist mit ca. zehn Blendenstufen bis ISO 400 gut, sackt bei ISO 800 auf acht ab, und wirkt darüber hinaus recht flau.
Farbtreue und -tiefe konnten im Test überzeugen und der manuelle Weißabgleich bescherte keine Probleme. Die chromatische Aberration ist weitgehend gut korrigiert, daher treten Farbsäume nur im Tele sichtbar auf. Auch die Helligkeit der Bilder ist durchaus akzeptabel, eine Randabschattung ist nur schwach erkennbar. Jedoch zeugt eine kissen- statt tonnenförmige Verzeichnung im Weitwinkel von etwas zu viel Korrektur.
Diese Testergebnisse zeigen: Ja, die Bildqualität der Nikon Coolpix S800c ist definitiv um einiges besser als die einer gewöhnliche Smartphonecam. Vergleicht man die Nikon allerdings mit anderen Kompaktkameras, muss sie sich hinten einreihen. Sie erreiche gerade mal das Niveau eines 100-Euro-Modells, so ein Test.
Ausstattung: Zugang zum Google Play Store
Die Nikon Coolpix S800c bietet schon ohne Apps alles, was aktuelle Digitalkameras an Spielereien zu bieten haben. Dazu gehören Effekte, ein Panoramamodus für 180° oder 360° und ein HDR-Modus. HD-Videos werden mit Stereoton aufgenommen, der große optische Zoom und der Autofokus stehen dabei zur Verfügung und Zeitlupen sowie Zeitraffer stehen ebenfalls bereit. Nur ein 3D-Modus scheint zu fehlen.
Ein GPS- und ein WiFi-Modul sind integriert, die aber sind an sich nichts wirklich besonderes mehr und finden sich auch in vielen anderen Kameras. Anders ist es natürlich mit dem Betriebssystem der Nikon Coolpix S800c. Durch Android können von Google Play diverse Apps, darunter natürlich auch Foto-Apps heruntergeladen werden.
Natürlich kann die Digitalkamera dadurch vieles, was die meisten Smartphones auch zu bieten haben, z.B. Navigationsmöglichkeiten, Umgebungsinformationen und vieles mehr. Einer der Hauptkritikpunkte der Tests und ein Nachteil gegenüber der Samsung Galaxy Camera ist aber, wie bereits erwähnt, dass es sich beim Betriebssystem um die veraltete Version 2.3.3 aus dem Jahre 2010 handelt und keine Anpassungen für die „Ehe mit einer Kamera“ vorgenommen wurden.
Das merkt man zum Beispiel daran, dass im Menü immer wieder die Rede von "ihr Telefon" ist, obwohl sie S800c keine Telefonfunktion besitzt. Auch die Auswahl der vorinstallierten Apps ist nicht nachvollziehbar: Fotografie-Programme wie Instagram oder PhotoshopExpress sucht man vergebens, dafür hat man mit der Android-Kamera immer einen Taschenrechner zur Hand und kann unterwegs Musik über einen Player abspielen – schade, dass der Kopfhörerausgang fehlt. Ein Glück, dass die allermeisten Android-Apps maximal die Version 2.2 Froyo verlangen - es lässt sich also aufstocken. Einige aktuelle Apps wie die der Plattform Flickr sind jedoch nicht mehr vollständig kompatibel. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist zudem der Singlecore-Prozessor. Auch hier hat Samsung die Nase vorn.
Vermisst wurde darüber hinaus das 3G-Modul, mit dem sich eine Internetverbindung über das Mobilfunknetz aufbauen lässt. Ohne dieses ist die Nikon auf lokale Hotspots angewiesen. Positiv hervorzuheben ist der große integrierte Speicher von 1,7 GB. Daneben kann natürlich der Speicher mit SD-Karten um bis zu 32 GB erweitert werden.
Betrieben wird die Nikon S800c mit einem Lithium-Ionen-Akku. Gespannt waren wir auf die Akkuleistung, denn je größer das Display, desto schneller ist der Akku leer. Und auch GPS und WiFi sind keine sparsamen Features. Tatsächlich werden vom Hersteller durchschnittlich nur 140 Auslösungen angegeben – nicht gerade viel. In einem Test schaffte der Akku „immerhin“ bis zu 360 Aufnahmen, von vielen wurde er jedoch wie erwartet als schwach kritisiert.
Geschwindigkeit: Serien solide
Die vom Hersteller angegebene Serienbildgeschwindigkeit klingt ziemlich gut: 8,1 Bilder pro Sekunde, damit kann man schon einiges anstellen. Die Arbeitsgeschwindigkeit lässt jedoch zu wünschen übrig. Die Einschaltzeit beträgt 2 Sekunden und im Tele ist die Kamera nicht mehr schnappschusstauglich. Im Weitwinkel ist sie dagegen mit Auslöseverzögerungen zwischen 0,1 und 0,3 Sekunden flott dabei.
Fazit & Alternativen
Eigentlich klingt die Nikon Coolpix S800c nach einer simplen kleinen Digitalkamera mit viel Ausstattung und großem Zoom, wie sie in der Preisklasse um die 200 Euro häufiger zu finden ist.
Wer auf GPS und WiFi verzichten kann, findet hier z.B. die Sony Cyber-shot DSC-WX100 oder die Casio Exilim EX-ZR200. Mit GPS ausgestattet ist z.B. die Canon PowerShot SX260 HS, ein WiFi-Modul findet sich in der Samsung WB850F. Aber beides in Verbindung mit einem Android-Betriebssystem, das konnte eine Zeit lang nur die Nikon Coolpix S800c bieten. Inzwischen gibt es mit der Samsung Galaxy Camera mit Android Jelly Bean jedoch eine vollwertige Alternative, die insgesamt (als Smartphone wie als Kamera) die bessere Figur macht, dafür aber teurer und schwerer ist.
Meine persönliche Bewertung:
0.0/5.0Preisevergleich und Aktuelle Angebote
Testberichte der Fachpresse zu Nikon Coolpix S800c
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TESTALARM
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Datenblatt Nikon Coolpix S800c
- Typ kompakte Digitalkamera
- Auflösung 16 MP
- Bildsensor CMOS
- Sensorgröße (Zoll) 1/2.3 Zoll
- Sensorgröße (Breite mm) k.A.
- Sensorgröße (Höhe mm) k.A.
- Vollformat-Sensor k.A.
- APS-C-Sensor k.A.
- MicroFourThirds-Sensor k.A.
- Bajonett k.A.
- optischer Zoom 10 x
- Anfangsbrennweite 25 mm
- Maximalbrennweite 250 mm
- Anfangslichtstärke Weitwinkel 3,2 f
- Anfangslichtstärke Tele 5,8 f
- Digitaler Zoom 4
- Crop-Faktor k.A.
- Farbtiefe k.A.
- Displaygröße 3,5 Zoll
- Displayauflösung 810000 Pixel
- Display beweglich
- Touchscreen
- Sucher k.A.
- Belichtungssteuerung Programmautomatik
- Moduswahlrad k.A.
- Lichtempfindlichkeit min. 125 ISO
- Lichtempfindlichkeit max. 3200 ISO
- Dateiformate JPEG
- Verschlusszeit min. 1/4000 sek
- Verschlusszeit max. 4 sek
- Bulb-Funktion
- Integrierter Blitz TTL-Blitzautomatik mit Messblitzen
- Makro 10 cm
- optischer/ mechanischer Bildstabilisator
- Digitale Bildstabilisierung
- Gesichtserkennung
- 3D k.A.
- Erweiterbarer Speicher SD, SDHC, SDXC
- Verbindung zum PC USB 2.0
- HDMI-Anschluss
- Video HD, VGA
- Videoformat MOV
- Stromversorgung Li-Ion-Akku
- Wasserdicht
- Spritzwasserschutz
- Wi-Fi k.A.
- Bluetooth k.A.
- GPS
- Zubehörschuh k.A.
- Sofortbildkamera k.A.
- Sofortbild-Technologie k.A.
- Bildgröße k.A.
- Nikon-Autofokusmotor (Nur relevant bei Nikon-DSLRs) k.A.
- Gewicht 184 g
- Maße (Höhe) 6 cm
- Maße (Breite) 11,1 cm
- Maße (Tiefe) 2,7 cm
- Sonstiges k.A.
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