Nikon Coolpix S710 im Test

Der Kampf ist eröffnet: Nach Canon und Samsung bringt auch Nikon mit der Coolpix S710 eine Kompaktkamera mit über 14 Megapixeln ins Spiel. Aber viele bunte Punkte bedeuten keineswegs automatisch eine gute Bildqualität. Immerhin kann die Nikon Coolpix S710 im Test mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten für Fortgeschrittene punkten.

Gehäuse & Bedienung
Die Coolpix S710 kommt mit einem 3-Zoll-Display, das im Test eine rauscharme, stimmige Vorschau lieferte, aber mit 230.000 Pixeln nur auf 2,5-Zoll-Niveau auflöst. Da ist das Display der Megapixel-Konkurrentin Canon G10 mit 461.000 Pixeln wesentlich beeindruckender, allerdings ist diese Digitalkamera auch um einiges teurer.
Die Bedienung hält alles bereit, was sich ein fortgeschrittener Fotograf wünschen kann: Zeit und Blende können über Halbautomatiken oder voll manuell gesteuert werden. Auch Anfänger, die sich die Option zur Weiterbildung offen halten wollen, können mit der Nikon Coolpix S710 glücklich werden. Schade aber, dass ein manueller Fokus fehlt. 

Optik & Bildqualität
Das Brennweitenspektrum der Nikon Coolpix S710 beginnt mit einem praktischen Weitwinkel von 28 mm und reicht bis in ein leichtes Tele von 101 mm.
Die Bildqualität kann von den 14,5 Megapixeln tatsächlich profitieren. Die Auflösung ist in den Tests als sehr gut bewertet worden. Auch das Rauschen ist in den niedrigen ISOs sehr gut und bleibt bis zu einer Lichtempfindlichkeit von ISO 800 moderat. Der Kontrast kann laut einem Test bei ISO 100 mit guten 8 Blenden punkten, aber bei ISO 400 fällt die Kurve auf nur 6,5 Blenden.

Ausstattung & Geschwindigkeit
In puncto Ausstattung kann die kleine Digitalkamera leider nicht halten, was sie bei der Bedienung verhieß. Die Tester haben insbesondere einen RAW-Modus sowie Regler für Sättigung, Schärfe oder Kontrast vermisst. Wer Wert auf ausgefallenere Ausstattungs-Features legt, sollte sich die Nikon Coolpix P6000 ansehen, die der hier vorgestellten S710 einen manuellen Fokus, einen GPS-Empfänger und Ethernet voraus hat.
Die Geschwindigkeit ist in erster Linie von der Qualität des Autofokus abhängig. Der AF der Nikon Coolpix S710 produzierte im Test zwar scharfe Bilder und lag selbst bei wenig Licht nur selten daneben. Bis er sein Ziel ins Auge gefasst hatte, konnte es jedoch auch mal etwas länger dauern. Die Auslöseverzögerung betrug im Test zwar immer weniger als eine Sekunde, aber in die Kategorie "schnappschusstauglich" schafft es die Nikon S710 trotzdem nicht. Selbst bei guten Lichtverhältnissen lag die Auslöseverzögerung selten bei unter einer halben Sekunde.