Casio Exilim EX-ZR400 im Test

Die Casio Exilim EX-ZR400 ist eine Digitalkamera mit großem, 12,5-fachem Megazoom. Mit ihrer UVP von 279,- Euro gehört sie in die Mittelklasse, da sind die Ansprüche schon etwas höher. Punkte auf der Haben-Seite sind das gute Weitwinkel, die manuellen Belichtungsoptionen und ein sehr gutes Arbeitstempo.

Gehäuse – relativ dick

Mit fast 3 cm Gehäusedicke gehört die Casio Exilim EX-ZR400 sicher nicht zu den schlanksten Digitalkameras, das aber wollen wir ihr angesichts des großen Zooms und der guten Ausstattung mal nachsehen. Ein Pluspunkt, der sich daraus ergibt, ist der kleine Griff, durch den die Exilim EX-ZR400 besser zu halten ist als viele ihrer Konkurrentinnen.
Das Display ist mit 3 Zoll schön groß, die Auflösung von 460.000 Pixeln dabei gut genug, um eine verpixelte Vorschau zu vermeiden.

Bedienung – auch manuell

Neben einer intelligenten Vollautomatik und 33 Motivprogrammen bietet die Casio Exilim EX-ZR400 auch das volle Programm manueller Belichtungsoptionen, also einen komplett manuellen Belichtungsmodus und Halbautomatiken für Zeit und Blende – was nicht unbedingt selbstverständlich in dieser Preisklasse ist. Eingestellt werden diese über ein Moduswahlrad auf der Oberseite, zum verstellen der Parameter muss man aber scheinbar das Menü bemühen, denn ein Rändelrad gibt es nicht. Da das Menü laut der Tests aber übersichtlich aufgebaut ist, sollte dies dennoch  intuitiv gelingen. Praktisch: Auf der Oberseite auf Höhe der Linse findet sich eine „Highspeed“-Taste, ein Schnellgriff zu häufig gebrauchten Funktionen.

Optik – alles drin

Mit einem 12,5-fachen Brennweitenumfang von 24 bis 300 mm ist man mit der Casio Exilim EX-ZR400 sehr gut ausgerüstet: hier ist von einem klasse Weitwinkel bis in ein starkes Tele alles griffbereit. Ein optischer Bildstabilisator ist mit an Bord, die Lichtstärke ist mit f3,0 bis f5,9 nicht bombastisch, aber gut. Der Makromodus kann mit einer guten nahbereichsgrenze von nur 1 cm punkten.

Bildqualität – glatt bebügelt

Klingt bekannt: mit einem 1/2,3-Zoll-CCD mit 16 Megapixeln bietet die Casio Exilim EX-ZR400 so ziemlich das, was die meisten Digitalkameras dieser Generation zu bieten haben. Der ISO-Umfang ist nicht schlecht: normal reicht er von ISO 100 bis 3.200, er kann aber im Modus "HS Night Shot" auf ISO 25.600 erhöht werden.
Im Test konnte die Casio mit dieser technischen Mixtur leider nur mittelmäßige Ergebnisse erzielen.  Den Testaufnahmen fehlte es an Schärfe und Auflösung, gerade an den Bildrändern. Mit steigender ISO-Zahl macht sich früh Rauschen bemerkbar, was die Kamera mithilfe einer internen Nachbearbeitung aber ganz gut in Schach halten kann. Diese Rauschunterdrückung hat allerdings ihren Preis: Die Bilder wirken wie „weichgespült“ und das schon ab ISO 100. Hinzu kommen chromatische Aberrationen, also unschöne Farbsäume an den Kontrastkanten. Andere Bildfehler wie Verzeichnung und Vignettierung sind hingegen kein Thema. Zufriedenstellen konnte auch die Farbdarstellung und der Weißabgleich, der Dynamikumfang ist mit ca. 9,3 Blendenstufen noch akzeptabel.
Insgesamt sollte die Qualität der Bilder für den Schnappschuss ausreichen. Gehobeneren Ansprüchen kann die Casio Exilim EX-ZR400 aber wohl nicht gerecht werden.

Ausstattung – Sparpaket

Die Casio Exilim EX-ZR400 kann Videos in Full-HD-Qualität und mit Stereoton aufnehmen und hat einen guten Zeitlupenmodus in petto. Gestartet wird die Videoaufnahme über eine separate Videotaste.
An Effektfiltern bietet die Casio Exilim EX-ZR400 nicht viel, aber z.B. immerhin einen Panoramamodus, HDR und unscharfen Hintergrund.
Betrieben wird die Digitalkamera mit einem Lithium-Ionen-Akku, der laut Hersteller ca. 515 Auslösungen durchhalten, was sich im Test bewahrheitet hat.

Geschwindigkeit – Serien sehr gut

Nicht zu vernachlässigen ist bei der ZR400 die Serienbildfähigkeit. Wie bereits die Vorgängerin Casio Exilim EX-ZR300, konnte auch sie die Fachpresse begeistern: Einschaltzeit und Auslöseverzögerung lassen nichts zu wünschen übrig und auch der Serienbildmodus ist bestens. Gemessen wurden bis zu 28 Bilder pro Sekunde im Weitwinkel und 34 im Tele. Dieses enorme Tempo hält die Digitalkamera allerdings nur eine Sekunde durch. Ein weitere kleiner Kritikpunkt von der Expertenseite: Weißabgleich und Belichtung werden während der Reihenaufnahme nicht nachgestellt.

Fazit & Bildqualität

Die Casio Exilim EX-ZR400 ist eine solide Megazoom-Kamera mit gutem Weitwinkel und ordentlichem Tele. Auch Fortgeschrittene können dank der manuellen Belichtungsoptionen einen Blick riskieren. Was die Bildqualität anbelangt ist noch Luft nach oben, dafür ist die Casio mit ihrem schnellen Autofokus und dem rasanten Serienmodus ein echter Spezialist für bewegte Motive. Schade, dass die Ausstattung im Vergleich zu einigen Konkurrentinnen etwas spärlich ausfällt.
Auch wenn die ZR400 eine gute Kamera zu werden scheint, Alternativen gibt es einige: Naheliegend ist ein Blick auf die Vorgängerin Casio Exilim EX-ZR300, die inzwischen sehr viel günstiger zu haben ist. Auch einen Blick wert ist die Fujifilm FinePix F660EXR mit 15-fach-Zoom. Eine ähnliche Kamera ist auch die Panasonic Lumix DMC-TZ25: nicht mehr ganz jung, konnte in den Tests aber gut abschneiden.