Canon PowerShot SX120 IS im Test

Eine Kamera für unter 200 Euro mit 10-fach-Zoom und manuellen Einstellungsmöglichkeiten – allein das macht die Canon PowerShot SX120 IS höchst interessant. Aber natürlich gibt es laut der Testberichte ein paar klassenübliche Einschränkungen. Mit der SX130 ist inzwischen übrigens der Nachfolger auf dem Markt.

Gehäuse & Bedienung
Die Canon PowerShot SX120 IS liegt den Testern zufolge mit ihren fließenden Linien gut in der Hand und wirkt trotz Kunststoffgehäuse wertig. Schade nur, dass weder ein Griff noch eine Beschichtung den Grip von feuchten Händen verbessern. Das hohe Gewicht von 290 Gramm mag etwas stören, hilft aber beim stabilen Halten. Das 3''-Display löst mit 230.000 Pixeln nur mäßig auf. Erfreulich ist, dass bei einer Kamera dieser Preisklasse auch das volle manuelle Programm dabei sein kann: Sowohl ein manueller Modus als auch Halbautomatiken sind vorhanden. Wer sich lieber auf das Motiv konzentriert als an der Kamera alles einzustellen, kann sich auch auf die intelligente Automatik verlassen. Und im "Easy"-Modus bleibt auch das Menü übersichtlich.

Optik & Bildqualität
Mit einem 10-fachen Zoom über 36 bis 360 mm fehlt der Canon PowerShot SX120 IS zwar ein Weitwinkel, aber ein solcher Zoom- und vor allem Teleumfang in dieser Preisklasse ist schon erstaunlich.
Die Bildqualität des 10-Megapixel-CCD-Sensors ist angesichts des Preis-Leistungsverhältnisses recht gut, objektiv betrachtet aber nur Durchschnitt. Bis ISO 400 ist die Bildqualität der Kompaktkamera uneingeschränkt zu empfehlen. Einstellbar ist eine Empfindlichkeit bis ISO 1600, doch nach ISO 400 greifen die internen Korrekturmaßnahmen der Canon SX120 IS so stark ein, dass die Bilder verschwommen wirken. Das ist aber in dieser Klasse normal und hier nicht nennenswert schlimmer als bei anderen kompakten Digitalkameras mit kleinem Sensor. Die Auflösung in den niedrigen Empfindlichkeiten ist gut. Die 10 Megapixel werden sehr gut umgesetzt, was u.a. daran gezeigt werden kann, dass im direkten Vergleich die Nikon S630 mit 2 Megapixeln mehr im Test fast identische Auflösungswerte hatte. Sehr gut gefiel die Dynamik von 9,31 Blenden. Weniger schön war die starke Verzeichnung, die aber bei einem 10-fachen Zoom in einer Kompakten kaum zu vermeiden ist. Eine Verzerrung des Bildes um 2,1% im Weitwinkel ist trotzdem nicht wenig. Unser Fazit zur Bildqualität: Sicher gibt es bessere, aber mit Blick auf die manuellen Einstellungsmöglichkeiten und den 10-fachen Zoom darf man schon mal gnädig ein Auge zudrücken.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Der Blitz der Canon PowerShot SX120 IS klappt aus, liegt also höher über der optischen Achse als der Blitz anderer Kompaktkameras. Das macht es unwahrscheinlicher, dass rote Augen entstehen. Nicht, dass das schlimm wäre, denn rote Augen können auch Kamera-intern nachbearbeitet werden. Der Akku hielt im Test 120 bis 390 Aufnahmen lang durch - das ist in Ordnung. Besonders erfreulich: Ein Zweitakku ist im Lieferumfang enthalten!
Die Auslösegeschwindigkeit der Canon PowerShot SX120 IS ist recht lang. Im Weitwinkel war die Auslösegeschwindigkeit mit ca. 0,55 Sekunden zwar noch knapp in Ordnung, aber im Tele verlängerte sie sich auf durchschnittliche 0,89 Sekunden - leider nicht mehr schnappschusstauglich. Die lange Autofokus-Zeit erklärt sich unter anderem durch die langen Einstellwege: Ein großes Brennweitenspektrum bedeutet oftmals einen langsameren AF. Serien schafft die Canon SX120 IS mit nur schwachen 1,76 Bildern/Sekunde, was sich in den höheren Empfindlichkeiten weiter verschlechterte.