JVC-GC-PX10 im Test

Digitale Fotokameras, Smartphones und Tablets nehmen nicht mehr nur unbewegte Bilder auf, sondern filmen auch, teilweise sogar in Full-HD, sodass insbesondere die Grenze zwischen Camcordern und Fotoapparaten immer weiter verschwimmt. JVC verkauft seine GC-PX10 als Camcorder, obwohl bereits die Bauform verrät, dass hier eher ein Zwitterwesen unterwegs ist. Ob das rund 900 Euro teure Gerät wirklich das beste aus beiden Welten bietet, ist in unserer Auswertung der Testberichte nachzulesen.

Gut bestückt

Das Gehäuse der JVC GC-PX10 erscheint wie eine Kreuzung aus einer spiegellosen Systemkamera und einem Camcorder. Im Inneren sitzt ein rückseitig beleuchteter CMOS-Sensor mit 12,75 Megapixeln, der scharfe Videoaufnahmen und brillante Fotos liefern soll. Dem Sensor sitzt ein lichtstarkes Objektiv (Blende f/2,8) mit zehnfachem Zoom und optischem Bildstabilisator vor. Die aufgenommenen Filme und Fotos speichert die JVC wahlweise auf dem integrierten 32 GB Speicher oder auf SD-Speicherkarten. Anschluss an andere Geräte findet die Kamera mittels HDMI-mini- oder USB-Ausgang. Externe Mikrofone können für bessere Tonaufnahmen ebenfalls angeschlossen werden. Originelle Aufnahmemodi wie Zeitlupe (mit bis zu 250 Bildern pro Sekunde) oder Zeitrafferaufnahmen machen die JVC GC-PX10 ebenso interessant wie die vielen manuellen Einstellmöglichkeiten.

Scharfe Videos, solide Fotos

Die Qualität der Videos und die flexiblen Aufnahmefunktionen der GC-PX10 haben die Tester zahlreicher Fachmagazine durchaus beeindruckt. Auch wenn die Bildauflösung im Zeitlupen-Modus auf magere 640 x 300 Pixel schrumpft, ist die Geschwindigkeit von 250 Bildern pro Sekunde sehr hoch und gerade für Sportler interessant. Der optische Bildstabilisator leistet am langen Ende des zehnfachen Zooms gute Arbeit und verringert ruckelige Sequenzen. In Full-HD erstellte Videos (1920 x 1080 Pixel) überzeugten die Testzeitschriften mit natürlichen Farben und guter Schärfe. Schärfe zeichnete sich auch in den geschossenen Fotos (maximal 4000 x 3000 Pixel) deutlich ab, sofern der ISO-Wert unter 3200 lag. Fotos höherer ISO-Zahlen beschrieben die Tester als unbrauchbar. Dies ist jedoch Kritik auf hohem Niveau, da es nicht viele echte Fotokameras gibt, die jenseits der 3200-ISO-Grenze noch vernünftige Bilder liefern. Für leidenschaftliche Fotografen ist es viel wichtiger zu wissen, dass die JVC-Kamera Fotos nur im komprimierten JPEG-Format speichert und keine Unterstützung für das RAW-Format bietet.

Fazit

Insgesamt bietet die JVC GC-PX10 viele Funktionen, liefert erstklassige Videos und ist durch die gute Fotoleistung flexibel einsetzbar. Jedoch ist es JVC nicht gelungen, die besten Eigenschaften beider Welten zu vereinen. Im Fotovergleich mit anderen Camcordern sticht die GC-PX10 zwar hervor. Sie ersetzt aber keine Fotokamera, die man für 900 Euro kaufen kann.