Motorola RAZR HD im Test

Nachdem Motorola sich mit dem RAZR einigermaßen erfolgreich auf dem Smartphone-Markt zurückmeldete, wurde es 2012 Zeit für einen Nachfolger. Gleich deren zwei hat der Hersteller mit dem Motorola RAZR M und dem Motorola RAZR HD präsentiert. Letzteres ist dabei als neues Topmodell angedacht und soll dem Samsung Galaxy S3 und dem Apple iPhone 5 Konkurrenz machen.

Optik: Kevlar und Gorillaglas

Optisch liegt das Motorola RAZR HD in jedem Fall ganz weit vorne. So ist es unter 9 Millimetern dünn, die Frontseite ist mit kratzfestem Gorillaglas abgedeckt und die Rückseite besteht zum Teil aus besonders widerstandsfähigem Kevlar, die Seitenteile aus Aluminium. Das Handy ist mit einer speziellen Beschichtung versehen, die es resistent gegen Spritzwasser macht. Laut Test ist das RAZR trotz des großen Displays auch mit einer Hand noch einigermaßen komfortabel zu bedienen. Es wirkt wie aus einem Guss und ist hervorragend verarbeitet. In Sachen Gewicht liegt es im Mittelfeld.

Display: HDready und AMOLED

Das Display ist mit 4,7 Zoll angenehm groß geraten und löst, wie der Name des Motorola Smartphones schon andeutet, in HDready auf und kann so mit den aktuellen Top-Konkurrenten mithalten. Motorola setzt allerdings auf die AMOLED Technik, die zwar stromsparend und leuchtkräftig ist, aber gelegentlich auch durch ein erkennbares Punktmuster im Test negativ auffällt. Das Display konnte im Test dennoch insgesamt überzeugen. Besonders der Kontrast ist überdurchschnittlich. Hinzu kommen ein sehr großer Blickwinkel und kräftige Farben sowie tiefes Schwarz.

Hardware & Betriebssystem: Nicht ganz an der Spitze

Nicht ganz das Beste vom Besten bietet das Motorola RAZR HD bei der Hardware, denn der Hersteller setzt nur auf einen, mit 1,5 GHz immerhin sehr schnellen, Dualcore-Prozessor von Qualcomm und nicht etwa auf ein Quadcore-Modell, wie etwa Samsung beim Galaxy S3 oder HTC beim One X. Als Betriebssystem kommt Android 4.0 zum Einsatz. In der Praxis lief das RAZR damit schnell und flüssig. Der ein oder andere Test bemerkte aber gelegentliche Ruckler im Menü. Die Benutzeroberfläche wirkte im Test aufgeräumt und bringt einige schicke Widgets mit, die das Alltagsleben erleichtern. Z den weiteren Extras zählt z.B. die Smart Actions, mit denen sich das Handy dem Nutzer anpasst, indem es z.B. zu bestimmten Tageszeiten verschiedene Funktionen aktiviert oder deaktiviert, und Quickoffice für Microsoft Office Dokumente. Unter dem Display weist eine Status-LED z.B. auf verpasste Anrufe hin. Das Motorola RAZR HD bringt 16 Gigabyte internen Speicher mit (etwa 12 Gigabyte verfügbar), der mit microSD-Speicherkarten erweitert werden kann. Der Arbeitsspeicher beträgt 1 Gigabyte. Zum Betrieb des RAZR ist eine microSIM erforderlich.

Internet & Verbindungen: LTE und auch sonst alles, was schnell ist

Das Motorola RAZR HD soll in Deutschland u.a. den neuen, besonders schnellen LTE-Standard unterstützen. Wo noch kein LTE-Empfang besteht, kommt man dank HSPA+ ebenfalls schnell ins Netz. Zu Hause verbindet man das Motorola RAZR HD per WLAN-n mit dem Internet. Der Browser ist in jedem Fall sehr flott. Außerdem beherrscht das RAZR Bluetooth 4.0, NFC und GPS. Für den Anschluss von Mediengeräten stehen ein microHDMI Ausgang und DLNA zur Verfügung. Über dem microUSB-Anschluss kann das RAZR auch USB-Stricks, über einen entsprechenden Adapter, auslesen.

Multimedia: Probleme mit der Bilddynamik

Das Motorola RAZR HD besitzt eine 8 Megapixel Kamera, die Videos in FullHD Auflösung aufnehmen kann. Der Videotelefonie dient eine 1,3 Megapixel Frontkamera. Die Hauptknipse machte im Test gute Fotos und Videos hatte aber Probleme mit der Bilddynamik. Laut Test liefert die Kamera selbst bei Tageslicht nur durchschnittliche Ergebnisse. Immerhin ist sie aber komfortabel zu bedienen. Der Videoton könnte etwas voluminöser sein. Der integrierte Musikplayer lieferte im Test ansprechenden Sound selbst über das mitgelieferte Headset. Der Lautsprecher ist ausreichend für kleinere Picknicks im Park.

Telefonie: Gute Sprachqualität

Das Motorola RAZR HD lieferte einen gute Sprachqualität im Test. Hintergrundrauschen wird wirkungsvoll unterdrückt. Stimmen klingen aber etwas blechern, im Festnetz kommt der RAZR-Besitzer nur leise an. Die Freisprechfunktion ist weitestgehend unbrauchbar. Das RAZR hat einen 2350 mAh starken Akku, der leider nicht ausgetauscht werden kann. Dank umfangreichen Energiesparoptionen kommt man locker über den Tag, ohne an einer Steckdose halt machen zu müssen. Allerdings braucht der Akku laut Test sehr lange zum Aufladen.

Fazit: Nur optisch spitze

Das Motorola RAZR HD ist vor allem optisch eine Alternative zum Apple iPhone 5 und zum Samsung Galaxy S3. Wie sein Vorgänger macht es einen besonders schicken Eindruck, kann aber technisch nicht ganz mit der Spitze mithalten. Dennoch macht es seine Sache im Test ordentlich.

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