Weltbild Tablet PC 4 im Test

Worüber definieren sich eigentlich Trends? Grob gesagt über die Leute, die ein Produkt zum Trend machen und natürlich die Leute, die das Produkt kaufen. Ein Trend, den Apple vor einigen Jahren begründete, waren die Tablet PCs. Heute, knapp drei Jahre nach der Vorstellung des ersten iPads, hat Apple nicht mehr das alleinige Monopol auf den Trend Tablet PC. Zahlreiche andere Hersteller wollen auch ein Stück vom Kuchen abhaben und werfen jeden Monat zahlreiche neue Tablets auf den Markt. Neben großen Elektronikkonzernen wie Sony oder Samsung mischen auch immer mehr Exoten mit. Zu denen zählt die Buchhandelskette Weltbild, die kürzlich ein Tablet mit der schlichten Bezeichnung Tablet PC 4 auf den Markt gebracht hat.

Ungewöhnliches 8-Zoll-Gerät

Das Aussehen des Tablets wird stark von der recht ungewöhnlichen Größe beeinflusst: Das Display des Tablets misst 8 Zoll, deshalb ist das Gerät im Vergleich zu den 7-Zoll-Geräten etwas breiter an den Seiten. Trotz des größeren Displays wirkt das Tablet keinesfalls klobiger als die schmaleren 7-Zöller. Der Tablet PC 4 lässt sich angenehm in Bus und Bahn benutzen, das Gewicht von 431 Gramm schränkt die Mobiltät nicht ein.
Die Verarbeitungsqualität des Tablets ist in Ordnung. Mängel lassen sich mit dem bloßen Auge nicht feststellen. Den günstigen Preis sieht man dem Tablet vielmehr an der Außenhülle an: Die besteht zu großen Teilen aus Plastik.

Gute Technik im unscheinbaren Plastik-Mantel

Unter dem Plastik-Gewand arbeitet sehr ordentliche Technik: Das Weltbild-Tablet ist mit einem Dual Core-Prozessor, dem ARM A9, bestückt, der sich schon in diversen anderen Tablets bewähren konnte. Die zwei Kerne arbeiten mit jeweils 1,2 GHz und verleihen dem Tablet in Verbindung mit dem 1 GB großen Arbeitsspeicher eine sehr ordentliche Geschwindigkeit. Auch 3D-Spiele sind kein Problem.
Bilder, Musik und Apps finden auf dem 8 GB großen Flash-Speicher nur für kurze Zeit ausreichend Platz. Auf lange Sicht empfiehlt sich der Zukauf einer microSD-Karte, die eine Kapazität von bis zu 32 GB haben kann.
Das Tablet hat insgesamt zwei Kameras verbaut: Auf der Frontseite liefert eine 0,3-Megapixel-Kamera gerade ausreichende Qualität für einen Videochat, die Kamera auf der Rückseite ist mit 1,9 Megapixeln nicht wesentlich besser. Qualitativ hochwertige Bilder lassen sich mit ihr nicht schießen.
Schaut man auf die Anschlüsse des Tablets, wird man nicht enttäuscht: Der Weltbild Tablet PC 4 hat alle wichtigen Ports an Bord: miniHDMI, den bereits erwähnten Kartenleser und einen microUSB-Anschluss. Ferner sind WLAN (b/g/n) und Bluetooth vorhanden, nur ein 3G-Modul wird vermisst. Gerade das wäre allerdings unter Berücksichtigung der mobilen Ansprüche des Tablets beinahe Pflicht gewesen.
Das 8-Zoll-Display löst mit 768 x 1024 Pixeln auf und liefert sehr gute Farben und Kontraste. Der Blickwinkel ist sehr stabil, die Helligkeit des Bildschirms ausgezeichnet. Letzteres zehrt allerdings auch merklich am Akku: Knapp fünf Stunden hielt das Tablet im Test durchschnittlich durch. In Anbetracht der Ladezeit von viereinhalb Stunden ist der schwache Akku auf die Dauer nervig.

Besser als erwartet

Der Tablet PC 4 lieferte im Test einige Überraschungen, beispielsweise die sehr gute Systemperformance und das ausgezeichnete Display, hat mit dem schwachen Akku allerdings auch eine negative Komponente im Gepäck. Für knapp 180 Euro ist das Tablet ein günstiges Schnäppchen und ein würdiger neuer Vetreter des Trends Tablet PC.