Sony Xperia Tablet S im Test

Ein hart umkämpfter Markt

War ein Tablet vor gut fünf Jahren noch ein exotischer Anblick, so hat Apple nach der "Smartphone-Revolution" - böse Zungen könnten es auch den "Smartphone-Hype" nennen - mit seinen iPads nun der Welt gezeigt, dass man ein Tablet braucht. Innerhalb kürzester Zeit hat sich so ein riesiger Markt entwickelt, und immer noch tauchen immer wieder neue, bisher kaum bekannte Hersteller auf, die auf der Tablet-Welle mitreiten wollen. Apple und andere länger etablierte Elektronik-Platzhirsche wie Samsung und Sony geraten so unter Zugzwang - sie müssen die Kunden überzeugen, sich für ihre meist teureren Produkte zu entscheiden.

Sony setzt hier mit dem neuen Xperia Tablet S ein klares Zeichen: Im Mittel- bis High-End-Segment möchte man mitmischen und die Kunden ähnlich wie Apple durch besonderes Produktdesign, Verarbeitung und leistungsfähige Hardware überzeugen. Inzwischen gibt es einige Testberichte zu Sonys neuem Tablet - geht das Konzept auf?

Ein Blick auf die Ausstattung

Das Display des Xperia S wird kontrovers bewertet: Seine Auflösung von 1280 x 800 Pixeln ist vergleichsweise gering - von einem Gerät der mittleren bis oberen Preisklasse kann man heutzutage Full-HD erwarten, vor allem mit Blick auf Apples ultrahochauflösende Displays. Andererseits werden die Farbqualität und Blickwinkelstabilität des Displays gelobt - diese sind für ein mobiles Gerät durchaus auch relevant, lassen sich aber mangels immer höherer Megapixelzahlen nicht so gut bewerben. Die Bedienung des Tablets erfolgt flüssig, und die Leistung insgesamt wurde durchweg als zufriedenstellend oder besser bewertet. Besonders positiv sticht laut vielen Testberichten die Akkulaufzeit hervor.

Beim Design geht Sony eigenwillige Wege. Die meisten Tablets haben eine ebene Rückseite, doch Sony verpasst dem Xperia Tablet S auf dem oberen Drittel der Rückseite eine Erhebung. Diese macht das Tablet griffiger, jedoch auch schwerer. Der Rest des Geräts ist mit schickem Aluminium verkleidet. Mit besonders vielen Anschlüssen kann das Tablet nicht punkten. Immerhin gibt es einen SD-Kartenslot, mit dem man den eingebauten Speicher erweitern kann. Dies könnte für so manchen Anwender auch nötig sein, denn die 64 GB internen Speicher spendiert Sony ausschließlich der teuersten Variante mit 3G.

Alleinstellungsmerkmal: Benutzerkonten

Eine kleine Besonderheit besteht beim Xperia Tablet S darin, dass es die Möglichkeit separater Benutzerkonten anbietet, für die jeweils individuelle Einstellungen zum Beispiel beim App-Zugriff möglich sind. Dieses Feature erhält man bei kaum einem anderen aktuellen Tablet. Nützlich wäre dies beispielsweise für den Einsatz im eigenen Wohnzimmer, so dass verschiedene Personen (Familienmitgleider, Gäste, etc.) das Gerät benutzen können und dabei jeweils ihren eigenen Nutzerbereich haben.

Zusammenfassung

Das Sony Xperia Tablet S überzeugt mit sehr guter Verarbeitung und grundsolider Ausstattung, von kleinen Schwächen wie der niedrigen Displayauflösung oder wenigen Anschlüssen abgesehen. Die Benutzerkonten-Funktionalität ist ein interessantes Feature und könnte für einige bereits ein Kaufgrund sein. All dies hat aber seinen Preis; von 400 bis gut 700 Euro reichen die Preise für das Tablet - ein wenig viel, wenn man die Schwächen bedenkt, die das Tablet hat.

Hier muss der Kunde überlegen, welches Tablet seinen Wünschen am ehesten gerecht wird. Die Alternativen wären zum einen Apples iPad 4 mit einem extrem hoch auflösenden Display und bekannt guter Akkulaufzeit und Verarbeitung, aber einem eher geschlossenen OS und App-Store und zum anderen Samsungs Galaxy Note 10.1, welches vor allem durch die Bedienung mit mitgeliefertem Stylus punktet.