Medion E6912 (MD 99851) E-Tab im Test

Aldi macht auf Amazon

Kosten soll das Ende Oktober 2016 bei Aldi Nord und Aldi Süd erhältliche Medion E6912 (MD 99851) E-Tab 129,- Euro. Das ist für einen 7-Zöller mit dieser Ausstattung (dazu unten mehr) ein klasse Preis.

Der Preis wird allerdings noch weiter relativiert, wenn man die beiliegenden Guthaben nutzen möchte: Mit dabei sind ein Aldi Talk Starter-Set mit 10-Euro-Start-Guthaben, ein Guthaben von ebenfalls 10 Euro für das neue Ebook-Angebot von Aldi namens ALDI life eBooks mit über 1 Millionen Büchern und ein kostenloser Zugang über 60 Tage zu Napster aka Aldi life Musik, womit Aldi Spotify Konkurrenz machen will. Man sieht: Mit dem Aldi Medion E6912 (MD 99851) E-Tab tut der Discounter einiges dafür, seine Kunden an sein Angebots-Mikrokosmos aus Telefonie, Musikservice und jetzt auch den Ebook-Service zu binden.

Soft- & Hardware

Als Tablet ist das Medion E6912 (MD 99851) E-Tab anständig für seine Preisklasse. Der Hingucker ist vor allem das Betriebssystem: Android 6.0 aka Marshmallow hat in dieser Preisklasse kaum ein anderes Tablet. Ob das neue Betriebssystem aber mit dem 1,3-GHz-Quad-Core und dem kleinen 1-RAM-Arbeitsspeicher glatt läuft? Das können uns erst die ersten Tests verraten – die wahrscheinlich frühestens erscheinen, wenn das Tablet schon wieder aus den Aldi-Regalen verschwunden ist.

Mit 275 Gramm ist das Tablet schön leicht und mit 8,9 mm wirkt es relativ schlank.

Display & Lesemodus

Das Display des Medion E6912 (MD 99851) E-Tab bietet auf seinen 7 Zoll eine HD-Auflösung von 720 x 1280 Pixeln. Naja, das geht selbst in dieser Preisklasse besser. Dafür wird es mit einem großen Einblickwinkel beschrieben.

Interessant wird, ob das Display für den Lesemodus weiter angepasst wurde – normale Tablet-Displays sind für das Auge auf Dauer nämlich etwas anstrengend, zumal die Schärfe des E-Tab-Displays nicht die beste ist. Aldi wirbt mit einer anpassbaren Helligkeit, aber das haben alle Tablets.

Abgesehen von den Unbekannten beim Display macht der Lesemodus das Medion E6912 (MD 99851) E-Tab zu einem vollwertigen Reader. Die Anbindung zum Aldi-Digitalbuchladen ist vorinstalliert, das Tabelt kann eine Fülle von Formaten lesen (PDF, EPUB, DjVu, TXT, FB2 und FB2.zip, CHM, RTF, html (basic) und Comics Book) und man kann Notizen machen, Kommentieren und Lesezeichen setzen, die dank Cloud sogar von anderen Geräten wieder abrufbar sind. Beim Lesen ist das Tablet laut Aldi besonders stromsparend – eine genaue Stundenanzahl wird allerdings elegant verschwiegen.

Anschlüsse & Konnektivität

Ebenfalls erwähnenswert in dieser Preisklasse: Das Medion E6912 (MD 99851) E-Tab hat einen Micro-SIM-Kartenslot. Mit einer SIM-Karte ist man also nicht auf WLAN-Netze angewiesen, um unterwegs ins Internet zu kommen. Aldi pokert natürlich dahingehend, dass die Kunden sich für Aldi Talk entscheiden – das Medion E6912 (MD 99851) E-Tab ist schließlich ein Werkzeug für Kundenbindung. Ein weiterer Kartenslot steht für MicroSD-Karten bereit, die den internen 8-GB-Speicher um 128 GB erweitern können. Außerdem können ein MicroUSB-Kabel und ein Kopfhörer angeschlossen werden.

Bei WLAN setzt Aldi leider auf den alten Standard WLAN 802.11 b/g/n, das in Ballungszentren schon mal etwas langsamer werden kann. Ausweichen kann man dann ggf. auf das mobile Netz. Außerdem bietet das Tablet natürlich Bluetooth.

Und sonst…

Auch eine Front- und Rückseitenkamera sind mit dabei. Diese bieten allerdings jeweils nur 2 Megapixel, sind also nicht wirklich ernstzunehmen. Auch Lautsprecher hat das Tablet integriert, doch auch hier erwarten wir mit Blick auf die Größe und Preisklasse keine Wunder.

Fazit zum Medion E6912 (MD 99851) E-Tab

Aldi eifert Amazon nach und bietet ein Tablet an, das den Kunden in das Digital-Angebot des Discounters locken möchte. Neben mobiler Telefonie (was tatsächlich sehr viele nutzen) sind das das Aldi-Musikangebot und neuerdings auch der Aldi-Ebook-Shop. Der Köder: Ein spottgünstiges Tablet mit Android 6.0 und SIM-Kartenslot. Allerdings gibt es einige Punkte, über die man nicht hinwegsehen kann, wie z.B. das veraltete WLAN, das niedrig auflösende Display oder die miesen Kameras. Ob diese Low-Budget-Ausstattung stört oder aber die Vorteile überwiegen - diese Entscheidung sei jedem selbst überlassen.