Dell XPS 11 im Test

Beim Kauf eines neuen mobilen Computers für den Einsatz unterwegs steht der Interessent stets vor der schwierigen Wahl zwischen den unterschiedlichen Geräteklassen. Bereits innerhalb der Kategorie "Notebooks" gibt es vom großen, leistungsfähigen Desktop-Replacement bis zu kompakten Subnotebook eine große Bandbreite an unterschiedlichen Angeboten. Mit den Tablets kamen vor einigen Jahren noch mehr Modelle hinzu, die mit ihrer charakteristischen Touch-Bedienung und den Software-Funktionalitäten von iOS oder Android ganz andere Akzente setzen.

Doch was soll man kaufen? Für professionelle Anwender, die viele Texte schreiben oder für die Bild- oder Videobearbeitung starke Rechenleistung benötigen, fällt die Wahl meistens auf Notebooks im 15,6-Zoll-Format, zum Beispiel von den Herstellern Lenovo oder Dell. Hier bietet die mechanische Tastatur ein angenehmeres und schnelleres Tippen und die verbauten Prozessoren und Speicherchips erlauben das Ausführen "richtiger" Anwendungen.

Diese Zielgruppe versuchen Hersteller schon seit längerem mit den sogenannten Convertibles anzusprechen - Geräten also, die grundsätzlich wie ein Notebook nutzbar sind, aber durch Drehen und Umklappen auch beinahe so flach wie Tablet werden und sich so über Touch-Bedienung steuern lassen.

Hier kommt Dells XPS 11 ins Spiel. Sieht es auf den ersten Blick noch wie ein unschuldiges, etwas klein geratenes Notebook aus, so verwandelt es sich in wenigen Handgriffen in ein Tablet, wenn auch ein etwas schweres und dickes. Der Vorteil der fest angebrachten Tastatur ist hier, dass das Gerät nun auch einfach zum Betrachten von Präsentationen oder Videos aufrecht hingestellt werden kann.

Von Außen kann das XPS mit seiner massiven Aluminiumverkleidung, stellenweise ergänzt durch leichte Carbon-Faser, punkten. Das Display ist mit 11,6 Zoll Diagonale für ein Notebook recht klein, für ein Tablet dafür recht groß - allerdings dank der WQHD-Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixeln dennoch sehr scharf. Der dicke schwarze Rahmen um den Bildbereich des Displays stößt dagegen etwas sauer auf.

Zur Tastatur ist zu erwähnen, dass es sich um eine Variante ohne richtige Tasten handelt, die sich mehr wie die feste, glatte Oberfläche eines Tablets anfühlt. An das Tippen hierauf muss man sich etwas gewöhnen und sollte es im Zweifelsfall vor dem Kauf ausprobieren.

Unter der Haube befindet sich ein Intel-Core-i5-Prozessor, der allerdings nur zwei Rechenkerne zu 1,5 GHz hat. Er dürfte die meisten Tablet-Prozessoren locker in die Tasche stecken, kann sich jedoch nicht mit Intels stärkeren Modellen mit vier Kernen und höherem Takt messen. Die vier Gigabyte RAM sind in Anbetracht des vollwertigen Windows-8-Betriebssystems angemessen; die verbaute SSD mit 256 GB Speicherplatz weiß zu gefallen und lässt reichlich Platz für persönliche Daten.

Die Fachpresse lobte am XPS 11 vor allem die elegante, schlanke Bauweise. Preislich liegt das Gerät mit etwa 700 Euro schon im gehobenen Bereich, ist allerdings noch deutlich günstiger als Konkurrenzmodelle wie das Microsoft Surface Pro 3 (je nach Ausstattung von gut 800 bis 1.500 Euro). Tablets ohne eigene Tastatur sind bereits deutlich günstiger zu haben - dann aber meist auch mit schlechterer Hardware und ohne Windows-Betriebssystem.

Fazit

Dank der guten Verarbeitung und der echten Tastatur lässt sich das Gerät durchaus für professionelle Anwender, die gerne unterwegs mit Office-Programmen oder im Internet arbeiten, empfehlen. Erwarten sie aber nicht zu viel Rechenleistung von der Intel-CPU, falls sie diese brauchen, ist ein Notebook die bessere Wahl.