Dell XPS 10 im Test

Dell bringt mit dem XPS 10 ein Windows-RT-Tablet auf den Markt, welches mit der einfachen Einbindung in bestehende Windows-Netzwerke und entsprechenden Sicherheitsfunktionen, wie zum Beispiel der ferngesteuerten Datenlöschung im Verlustfall bei Unternehmen punkten möchte. Bisher wurde der Trend zum Tablet und Smartphone in Unternehmen, vor allem im Zusammenhang mit der "Bring Your Own Device"-Mentalität in der Chefetage von den IT-lern eher skeptisch beäugt, stellt er doch ein potentiell großes Sicherheitsrisiko dar, wenn Chefs und Mitarbeiter ihre mobilen Geräte mit Firmendaten verlieren. So wird das Tablet vom Spielzeug mit ein paar Office-Funktionen zu einem professionell nutzbaren Gerät , das sich in bestehende IT-Infrastrukturen einfügt. Schon die Docking-Tastatur, die bei teureren Varianten des XPS 10 mitgeliefert wird, verdeutlicht diesen Anspruch.

Produktivität und Unterhaltung

Aber auch die Unterhaltungsfunktionen sollen nicht zu kurz bekommen: Dell bewirbt das Gerät mit dem Slogan "Arbeiten oder Spielen – warum entscheiden?" - und so verpasst der Computerhersteller dem Tablet auch zwei Full-HD-Kameras, je eine an Vor- und Rückseite und ein HD-Display (jedoch kein Full-HD). Ob allerdings auch der SnapDragon S4 Dualcore mit 1,5 GHz die Anforderungen eines Multimedia-PCs erfüllt, wird sich zeigen. Jedoch sollte man hier bedenken, dass Windows RT ja gerade für solche Prozessoren gedacht und optimiert ist. Leistungsintensive Spiele oder 3D-Programme sind für das Betriebssystem gar nicht erst vorgesehen.

Ein Tablet für den mobilen Bürohengst

Für den vielreisenden Angestellten also, der ständig irgendwo im Flugzeug oder im Zug auf dem Weg zum nächsten Meeting gerne seine Powerpoint-Präsentation noch ein wenig aufpolieren oder den neuen Jahresbericht in Word zu Ende bringen möchte, hat dieses Tablet echtes Potential - schließlich ist die im Lieferumfang enthaltene Microsoft-Office-Suite einer der großen Pluspunkte des ansonsten eher eingeschränkten Betriebssystems Windows RT.

... aber nicht viele andere

Wegen genau dieser Einschränkungen, und der eher schwachen Hardware, eignet sich das Tablet nicht für Anwender mit erhöhtem Leistungsbedarf, beispielsweise CAD-Designer oder Bildbearbeiter. Auch diejenigen, die das Tablet nur zur Unterhaltung und zum gelegentlichen Surfen oder Verfassen einer Email brauchen, werden bessere Angebote finden. Googles Nexus 7 ist ein Preisknaller mit Überzeugender Hard- und Software zum halben Preis, während Samsungs Galaxy Tab 2 10.1 im mittleren Preissegment überzeugt. Und dann gibt es natürlich noch den "alten Hasen" der Tablet-Rechner, das iPad.