Nikon D4 im Test




Zusammenfassung von eTest zu Nikon D4
Die Nikon D4 ist der lang erwartete Nachfolger der Nikon D3 bzw. Nikon D3x. Bei dem Profi-Werkzeug mit 16 Megapixeln auf dem Vollformat-Sensor wurde vermehrt Gewicht auf die Geschwindigkeit gelegt. Auch der ISO-Bereich wurde erweitert und liegt jetzt bei – kaum zu glauben – maximal ISO 205.800. Neu ist auch der Full-HD-Videomodus. Während die D4 auf...
Bester Preis
Nikon D4 - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
- Ideal für Reportage- oder Sportfotografen
- Sehr gute Bildqualität bis in hohe Empfindlichkeiten
- Rauscharme Bilder
- Hochwertige Verarbeitung
- Auslöser im Live-View nahezu geräuschlos
- Funktion zum Messen des Weißabgleichs funktioniert nicht
- Monitor mit 3,2 Zoll verhältnismäßig klein
Preisvergleich
Testberichte
Janina Matthiessen 23.04.2012, zuletzt geändert am: 10.04.2014
Auswertung der Testberichte
Die Nikon D4 ist der lang erwartete Nachfolger der Nikon D3 bzw. Nikon D3x. Bei dem Profi-Werkzeug mit 16 Megapixeln auf dem Vollformat-Sensor wurde vermehrt Gewicht auf die Geschwindigkeit gelegt. Auch der ISO-Bereich wurde erweitert und liegt jetzt bei – kaum zu glauben – maximal ISO 205.800. Neu ist auch der Full-HD-Videomodus.
Während die D4 auf Geschwindigkeit getrimmt zu sein scheint, ist die fast zeitgleich angekündigte Nikon D800 eher auf maximale Auflösung angelegt. Inzwischen gibt es mit der Nikon D4S ein überarbeitetes Modell und mit der Nikon D5 eine offizielle Nachfolgerin.
Gehäuse – Handliches Schwergewicht
Nicht gerade schlank: mit Hoch- und Querformatgriff ausgestattet wiegt der Body ohne weitere Ausrüstung schon über ein Kilogramm – bei einer Profi-Kamera ist ein gewisses Gewicht nicht zu vermeiden. Es ist laut Test gut ausbalanciert und auch große Hände können das Gehäuse komfortabel greifen. Ein Hochformatauslöser ist integriert, ebenso wurde der Kamera für den Hochformatbetrieb ein zweites Paar Einstellräder mitgegeben – sehr gut.
Das Gehäuse ist gegen Staub und Wasser abgedichtet. Den professionellen Anspruch sieht man an neuen Verschluss aus hochwertigsten Materialien, der auf bis zu 400.000 Auslösungen ausgelegt ist, sowie an der Minimal-Verschlusszeit von 1/8000 Sekunden.
Das Display konnte im Test sehr gut abschneiden. Es ist mit 3,2 Zoll sehr groß und löst laut Hersteller mit 922.000 Pixeln auf. Ein Live-View-Modus wird geboten, dabei arbeitet der Autofokus auf einem Kontrast-AF – die D3-Kameras haben da noch auf den schnelleren Phasen-AF zurückgegriffen. Da sich aber die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Kontrast-Variante stark verbessert hat, hat sich Nikon bei der D4 zugunsten eines permanenten Liveview-Bildes dafür entschieden.
Die Helligkeit des Displays kann sich automatisch der Umgebung abpassen. Es gibt zusätzlich zwei Info-Displays auf der Rück- und Oberseite des Gehäuses. Diese sind laut Test sehr schön für den Workflow. Das Info-Display auf der Oberseite zeigt mehr an als das rückwärtige kleine unter dem Hauptdisplay.
Der optische Sucher bietet eine Bildfeldabdeckung von 100%, eine Dioptrien-Korrektur von -3 bis +1 dpt und eine Vergrößerung von 0,7x. Er konnte im Test durch Helligkeit und gute Größe gefallen. Zwar bietet er keine auswechselbare Mattscheibe, aber es können Gitterlinien eingeblendet werden.
Bedienung – Profiwerkzeug
Die Nikon D4 bietet eine Vielzahl an Tasten und Einstellrädern, damit macht sie in den Tests einen sehr professionellen Eindruck. Das Steuerfeld ist in acht Richtungen kippbar. Sogar die Bracketing-Funktion hat eine eigene Position auf den Moduswahlrad. Die Abblendtaste ist frontseitig neben dem Objektiv. Zu den vielen Tasten kommt ein umfangreiches Menü – ganz leicht ist die richtige Handhabung der Nikon D4 durch die Funktionsvielfalt also nicht.
Der Vorteil der vielen Tasten ist aber klar: Wenn man sich in die Bedienung eingearbeitet hat, ist eine sehr schnelle Einstellung aller Parameter möglich, was bei Reportagefotografie sehr wichtig ist.
Neben manueller und halbautomatischer Einstellung der Belichtung gibt es auch eine Vollautomatik. Die Belichtungsmessung arbeitet mit „3D-Color-Matrixmessung III“.
Bildqualität – Mega-ISO-Umfang mit erstklassigen Ergebnissen
Mit 16 Megapixeln löst die Nikon D4 geradezu bescheiden auf. Auf dem großen CMOS-Sensor mit Vollformat (36,0 x 23,9 mm) ist also viel Platz für die einzelnen Pixel. Die Nikon D4 ist auch wegen ihres großen ISO-Bereichs vielversprechend. Dieser geht offiziell von ISO 100 bis 12.800, bei Freischaltung stehen aber sogar ISO 50 und ISO 205.800zur Verfügung. Mit letzterer ISO-Zahl kann man die Nikon D4 laut Test in Kombination mit einem lichtstarken Objektiv geradezu als Nachtsichtgerät einsetzen. Durch diverse Stil-Vorlagen lässt sich der Bildeindruck in puncto Schärfe, Kontrast oder Sättigung etc. schnell bestimmen, es lassen sich natürlich auch Profile anlegen.
Im Test zeigte sich eine Steigerung der Bildqualität gegenüber den älteren D3-Kameras. Das zeigt sich vor allem im Rauschverhalten. Es ist bis ISO 3.200 im sehr guten Bereich, selbst bei ISO 12.800 ist es gut. Erst bei ISO 102.400 müssen deutliche Abstriche gemacht werden, und ISO 204.800 ist definitiv nur noch für dokumentarische Zwecke zu gebrauchen, da dort laut Test sehr viele Details verloren gehen. Überhaupt scheint die Detaildarstellung der hohen ISO-Fähigkeit untergeordnet worden zu sein, denn der Texturverlust ist laut bei der alten Nikon D3x besser – was aber beim Schwerpunkt auf Reportage eine nachvollziehbar ist. Artefakte durch die Rauschunterdrückung gibt es kaum.
Die Schärfe ist sehr gut. In der Standard-Einstellung ist sie etwas weich, kann aber umfangreich angepasst werden. Bei steigender ISO-Zahl nimmt die Schärfe nur leicht ab, selbst ISO 6.400 ist laut Test noch sehr gut.
Beeindrucken konnte in den Testberichten die Dynamik der Kamera: Die sehr guten 11,4 Blendenstufen konnte sich locker bis ISO 1.600 halten, bis inklusive ISO 12.800 wurden noch ca. 10 Blendenstufen gemessen. Im Modus „D-Lighting“ oder mit dem laut Test sehr guten HDR-Modus kommt man sogar noch höher. Bei ISO 204.800 wurden im Test nur noch 6,3 Blendenstufen gemessen – wie gesagt, eine Notlösung.
Der Weißabgleich arbeitete sehr exakt. Die Farbdarstellung konnte im Test sehr gut gefallen. In der Standardeinstellung waren die Farben leicht übersättigt, ohne aber unharmonische zu wirken. Hauttöne wurden aber sehr gut getroffen.
Ausstattung – Videomodus sehr gut, Akku naja
Die Videofunktion der Nikon D4 verspricht erstklassig zu werden. Gestartetet wird die Aufnahme durch eine separate Video-Starttaste – das geht schön schnell. Die Full-HD-Filme können optional unkomprimiert per HDMI übertragen werden, es werden Filmbildraten von 30p, 25p und 24p geboten. Gefilmt werden kann im Vollformat (FX), APS-C-Format (DX) oder nativem Full-HD-Format. Die beiden letzen bedeuten eine Brennweitenverlängerung, bei Full-HD z.B. einen Crop-Faktor von 2,7. Leichte Zeitlupen sind möglich.
Ein Stereomikrofon-Eingang ist vorhanden. Der Ton kann manuell ausgesteuert werden, für die Feinabstimmung des Tons gibt es einen ein Kopfhörerausgang. Bei Videoaufnahmen mit etwas mehr Anspruch empfiehlt sich laut Test der Einsatz eines externen Mikrofons dringend, denn das interne Mikro liegt auf der Rückseite.
Der Kontrast-Autofokus arbeitete im Videomodus anständig, für ein „sehr gut“ reichte es aber laut der Tests noch nicht. Hier sind gute Camcorder in puncto „Stufenlosigkeit“ immer noch überlegen. Damit ist die Nikon D4 laut Test eher etwas für „szenische“ Aufnahmen, in denen die Schärfe manuell nachjustiert wird. Die Videoqualität an sich wurde in den Tests als sehr gut gelobt.
Neben dem Videomodus findet sich auch das übliche Pflichtprogramm. Dazu gehören zum Beispiel die Dynamikerweiterung "Active D-Lighting" und diverse Möglichkeiten für Belichtungsreihen. Die Farbtemperatur kann zwischen 2.500 und 10.000 Kelvin eingestellt werden.
Ein Blitz ist nicht integriert, hier muss für einen Aufsteckblitz für den Standard-Normschuh (ISO 518) gesorgt werden. Gespeichert werden die Daten auf CompactFlash- oder XQD-Karten (diese sollen in Zukunft die CF-Karten ablösen). Eine Besonderheit ist der Ethernet/WLAN-Anschluss und die vier sich daraus ergebenden Upload-Möglichkeiten FTP, Bilder, Kamerakontrolle und HTTP-Server.
Der Akku blieb im Test hinter den Erwartungen zurück: nur 260 bis 520 Bilder schafft die Nikon D4 mit aktiviertem LV-Display. Ohne Liveview schafft die Kamera ca. 690 bis 1250 Bilder, die Canon 1D Mark IV schafft z.B. mehr. Vor allem bei vielen Serienaufnahmen ist darum ein Zweitakku empfohlen – der ist allerdings nicht ganz billig.
Geschwindigkeit - Schnellere Datenverarbeitung, schnelle Serien
Hier scheint sich am meisten getan zu haben. Eine Konsequenz der verhältnismäßig moderaten Pixelzahl ist ein sehr guter Serienbildmodus. Dazu kommt der neue Prozessors Engine EXPEED 3, dank dem die Nikon D4 eine sehr schnelle Datenverarbeitung schafft.
Serien kann die Nikon D4 bei gutem Licht mit bis zu 11 Bildern/Sek. bewältigen. Damit ist sie nur knapp langsamer als die Rekordhalterin Sony Alpha 77, die allerdings einen kleineren Sensor hat. Das Autofokussystem bietet 51 Messfelder, davon sind 15 Kreuzsensoren. Der Autofokus stellt im Serienbetrieb erfolgreich nach, und das sogar noch bei Blende 8. Unsicheres Suchen oder Pumpen wurden im Test nicht festgestellt. Ein AF-Lock-Schalter ist vorhanden, falls man den Schärfepunkt festhalten möchte. Mit einer schnellen Speicherkarte können bis zu 169 JPEGs oder 73 RAWs aufgenommen werden.
Fazit & Alternativen
Die Nikon D4 ist eine sehr schnelle Profi-Spiegelreflexkamera für Reportagefotografen, die auch mal bei schlechtem Wetter oder staubiger Umgebung unterwegs sind. Die Bildqualität ist bis in die hohen ISO-Werte erstklassig. Die Testberichte waren vollauf begeistert von dem neuen Nikon-Star.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nikon D4 zur im gleichen Zeitraum erscheinenden Canon EOS 1D X verhält, die ebenfalls eine eher „moderate“ Auflösung und damit gute Geschwindigkeiten verspricht. Die gleichaltrige Nikon D800 ist durch die höhere Auflösung die bessere Wahl fürs Studio, Landschaften oder Architektur. Wer viel mobil und auch bei widrigen Wetterverhältnissen unterwegs ist, aber weniger Gewicht mit sich herumtragen möchte, könnte auf die spritzwassergeschützte und ebenfalls sehr schnelle Systemkamera Olympus O-MD E-M5 ausweichen – die aber durch den kleinen MFT-Sensor natürlich nicht die erstklassige Bildqualität der Nikon D4 bietet.
Meine persönliche Bewertung:
0.0/5.0
- Ideal für Reportage- oder Sportfotografen
- Sehr gute Bildqualität bis in hohe Empfindlichkeiten
- Rauscharme Bilder
- Funktion zum Messen des Weißabgleichs funktioniert nicht
Preisevergleich und Aktuelle Angebote

Testberichte der Fachpresse zu Nikon D4
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Datenblatt Nikon D4
- Typ Spiegelreflexkamera
- Auflösung 16 MP
- Bildsensor CMOS
- Sensorgröße (Zoll) k.A.
- Sensorgröße (Breite mm) 36 mm
- Sensorgröße (Höhe mm) 23,9 mm
-
Vollformat-Sensor
- APS-C-Sensor k.A.
- MicroFourThirds-Sensor k.A.
- Bajonett Nikon F (FX)
- optischer Zoom k.A.
- Anfangsbrennweite k.A.
- Maximalbrennweite k.A.
- Anfangslichtstärke Weitwinkel k.A.
- Anfangslichtstärke Tele k.A.
- Digitaler Zoom k.A.
- Crop-Faktor k.A.
- Farbtiefe k.A.
- Displaygröße 3,2 Zoll
- Displayauflösung 921000 Pixel
-
Display beweglich
- Touchscreen k.A.
- Sucher optischer Sucher
- Belichtungssteuerung Halbautomatik, Manuell, Programmautomatik
- Moduswahlrad k.A.
- Lichtempfindlichkeit min. 100 ISO
- Lichtempfindlichkeit max. 205800 ISO
- Dateiformate JPEG, RAW
- Verschlusszeit min. 1/8.000 sek
- Verschlusszeit max. 30 sek
-
Bulb-Funktion
- Integrierter Blitz k.A.
- Makro k.A.
-
optischer/ mechanischer Bildstabilisator
-
Digitale Bildstabilisierung
-
Gesichtserkennung
- 3D k.A.
- Erweiterbarer Speicher CF
- Verbindung zum PC USB 2.0
-
HDMI-Anschluss
- Video Full-HD, HD, VGA
- Videoformat MOV
- Stromversorgung Li-Ion-Akku
-
Wasserdicht
-
Spritzwasserschutz
- Wi-Fi k.A.
- Bluetooth k.A.
- GPS k.A.
- Zubehörschuh k.A.
- Sofortbildkamera k.A.
- Sofortbild-Technologie k.A.
- Bildgröße k.A.
- Nikon-Autofokusmotor (Nur relevant bei Nikon-DSLRs) im Body integriert
- Gewicht 1340 g
- Maße (Höhe) 15,6 cm
- Maße (Breite) 16 cm
- Maße (Tiefe) 9,1 cm
- Sonstiges k.A.
Spiegelreflexkameras
Nikon D4


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