Sony Xperia S im Test

Höher, schneller, weiter. Die CES 2012 in Las Vegas läutete die erste Runde im Kampf um das beste Smartphone des Jahres ein. Seit diesem Jahr gibt es auch wieder Handys, die unter dem Namen Sony ohne den Zusatz "Ericsson" firmieren. Mit dem Sony Xperia S feiert die Marke dabei ein sehenswertes Comeback. Das Smartphone stößt in Sachen Display und Kamera in neue Dimensionen vor.

Optik
Zwar ist der Name Xperia geblieben, optisch setzt Sony mit dem Xperia S aber auf ein neues, eigenständiges Design, das sich von den alten Sony Ericsson Modellen abhebt. Das Gerät wirkt insgesamt etwas eckiger, eleganter und schlichter als seine Xperia-Vorgänger. Ein optischer Blickfang ist die transparente Leiste unter dem Touchscreen. In Sachen Schlankheit und Gewicht setzt das Sony Xperia S keine Maßstäbe, trägt aber auch nicht zu dick auf. Während die Front laut Test spektakulär wirkt, hat Sony die Rückseite eher konservativ gestaltet. In den kleinen Fugen um das Display sammelt sich schnell Schmutz, die Anschlussabdeckungen sind recht fummelig geraten. Insgesamt liegt das Handy gut in der Hand.

Display
Beim Display setzt das Sony Xperia S neue Maßstäbe. Mit 4,3 Zoll ist es zwar nicht der allergrößte Screen, die Auflösung ist aber mit 1280x720 Pixeln, was HD-ready entspricht, so hoch wie bei kaum einem Smartphone zuvor. Nicht einmal der Retina-Screen des iPhone 4 kann da mithalten. Sony setzt, wie schon beim Sony Ericsson Xperia ray und dem Sony Ericsson Xperia arc, auf seine Bravia Engine, die besonders lebendige Darstellungen ermöglicht. Farben wirken dadurch so intensiv, wie bei kaum einem anderen Display, was für manche Geschmäcker schon zu viel des Guten sein könnte. Laut einem Test fehlt es dem Display allerdings an Kontrast, dafür ist er aber heller, als beispielsweise das Pendant des Samsung Galaxy SII. Ein anderer Test lobte den Kontrast des Screens. Der Screen wird durch kratzfestes Mineralglas geschützt.

Hardware & Betriebssystem
Auch bei der Hardware ist das Sony Xperia S top. Der 1,5 Gigahertz Dual-Core Prozessor und die 1 Gigabyte RAM, die das Smartphone mitbringt, machen es absolut zukunftssicher. Einzige Ausnahme ist der Grafikchip, der deutlich schwächer ist als bei der Konkurrenz, was dazu führt, dass z.B. das iPhone 4S und das Samsung Galaxy SII im Alltag deutlich schneller laufen als das Xperia. Das ist allerdings meckern auf hohem Niveau. Als Betriebssystem kommt zunächst Android 2.3 zum Einsatz. Ein Update auf das neue Android 4.0 ist laut Hersteller in Vorbereitung. Die herstellereigene Oberfläche hat Sony optisch ein wenig modernisiert und dem Smartphone zudem einige nützliche Apps mit auf den Weg gegeben. In der Praxis reagierte das Handy meist flüssig auf Eingaben. Das Sony Xperia S verfügt laut Test über 32GB internen Speicher, der sich leider nicht erweitern lässt. Wie das iPhone 4 benötigt auch das Sony Xperia S eine microSIM zum Telefonieren.

Konnektivität
Selbstverständlich hat ein Top-Smartphone, wie das Sony Xperia S, UMTS und HSPA für schnelles Internet an Bord. Selbst mit aufwendigen Internetseiten hat das Xperia keine Probleme. Aber auch sonst verfügt das Handy über sehr viele Verbindungsmöglichkeiten. Dazu gehören z.B. die Drahtlos-Standards NFC und DLNA. Auch eine HDMI-Buchse ist dabei. NFC lässt sich z.B. mit den mitgelieferten „SmartTags“ nutzen. Wenn man das Handy an diesen vorbeiführt, werden bestimmte Einstellungen automatisch aktiviert oder deaktiviert, wie z.B. auf Wunsch das WLAN, wenn der Handynutzer nach Hause kommt.

Multimedia
Den meisten Technikbegeisterten wird mittlerweile bekannt sein, dass viele Megapixel noch lange keine gute Kamera machen. Dementsprechend sollte man sich von der Zahl zwölf, die Sony in dieser Kategorie für das Xperia S angibt, nicht blenden lassen. Vielversprechender ist dagegen der besonders lichtempfindliche Exmor-R Sensor, der schon beim Sony Ericsson Xperia arc hervorragende Dienste leistete. Die vom Sony Xperia S aufgenommenen Fotos sehen richtig gut aus. Besonders die Bilddynamik ist für eine Handykamera überragend. Allerdings braucht die Kamera länger zum Auslösen, als das iPhone 4S. Die 12 Megapixel Fotos werden vom Xperia S sehr stark komprimiert, was zum Teil schon etwas zu viel des Guten ist. Mit dem Xperia S ist es möglich 3D-Panoramafotos zu machen. Dabei setzt das Handy aus mehreren 2D-Fotos ein dreidimensionales Bild zusammen. Die Ergebnisse sind aber nicht sehr ansehnlich. Die Frontkamera filmt in 720p-Qualität. Das Pendant auf der Rückseite nimmt sogar FullHD-Videos auf, die ebenfalls von sehr hoher Qualität sind. GPS-Empfänger, Radio und Musikplayer fehlen natürlich ebenfalls nicht. Der Klang des Sony Xperia S beim Abspielen von Musik kann mit hochwertigen MP3-Playern mithalten und das bereits über das sehr hochwertige mitgelieferte Headset. Dank 3D-Surround-Funktion erlebt der Käufer seine Lieblingsmusik sogar räumlich. Der Videoplayer des Sony Smartphones gibt selbst Filme in Full-HD flüssig wieder.

Telefonie
Sony folgt beim Xperia S leider einem unerfreulichen Trend. Man setzt auf einen fest eingebauten Akku, der jedoch für ein Smartphone recht lange hält. Soll heißen: Bei moderater Nutzung kommt man mit dem Xperia auch mal zwei Tage über die Runden. In anderen Tests schnitt das Smartphone in Sachen Akkulaufzeit eher durchschnittlich ab. Wer die Akkulaufzeit optimieren möchte, dem stehen verschiedene Stromsparmodi zur Verfügung. Auch sonst machte sich das Xperia S als Telefon recht gut. So wurde die Sprachqualität im Test gelobt. Der Außenlautsprecher ist ausreichend laut, um die Freisprechfunktion optimal nutzen zu können. Der Empfang könnte besser sein, sollte aber in gut versorgten Gebieten ausreichen.

Fazit: Sony muss sich mit dem Xperia S nicht vor der Konkurrenz verstecken. Der Hersteller verzichtet auf den Werbegag Quadcore-Prozessor und liefert ein in allen Bereichen hervorragendes Smartphone ab. Besonders im Bereich Multimedia, wo einige Konkurrenten Schwächen haben, kann das Sony Xperia S auf ganzer Linie überzeugen.

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