Sony Ericsson Xperia X10 im Test

Smartphones mit großem Touchscreen waren bislang eine Spezialität von Samsung, HTC und natürlich Apples iPhone. Nun möchte auch Sony Ericsson mit dem Xperia X10 auf diesem Markt mitmischen.

Optik & Verarbeitung
Die Verarbeitung des Smartphones wurde im Test allgemein als tadellos beschrieben. Das Display wird von besonders dickem Glas geschützt. Zudem ist das Xperia X10 trotz der recht üppigen Größe angenehm leicht und flach geraten und liegt gut in der Hand. Die extravagante Optik dagegen dürfte nicht jedermanns Sache sein, zumal das Gehäuse anfällig für Fingerabdrücke ist.

Konnektivität & Internet
In Sachen Datenstandards macht dem Sony Ericsson Xperia X10 niemand etwas vor. EDGE, HSDPA, HSUPA und WLAN sorgen für hohe Datengeschwindigkeiten im GSM- und UMTS-Netz oder auf der heimischen Couch. Der Browser überzeugte im Test mit Geschwindigkeit, kann aber nicht mit Flash-Seiten umgehen. YouTube-Fans werden aber mit einem eigenen Client getröstet.

Multimedia
Die 8,1 Megapixel starke Kamera des Sony Ericsson Xperia X10 überzeugte im Test mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten (sowohl bei Fotos wie auch bei Videos) und wenig Bildrauschen. Dank selektivem Autofokus kann die Kamera auf mehrere Bildpunkte gleichzeitig scharf stellen. Im Test waren die Bildergebnisse in Ordnung, aber nicht überragend. Besonders bei Außenaufnahmen waren den Testern die Ergebnisse zu düster und trübe. Den optimalen Musikgenuss mit seinen gewohnten Lieblingskopfhörern bekommt man über die 3,5mm-Klinkenbuchse. Dank gutem Musikplayer taugt das Sony Ericsson Xperia X10 hervorragend als mobiler DJ. Business-Anwender werden sich über die Microsoft-Exchange-Unterstützung freuen, die Generation Web 2.0 über die bequeme Handhabung sozialer Netzwerke. Ein GPS-Empfänger ist ebenfalls verbaut. Office-Dokumente lassen sich sowohl betrachten als auch bearbeiten.

Bedienung
Das 4 Zoll große Display und der 1GHz-Prozessor versprechen ein hohes Maß an Komfort. Leider entsprachen die beiden Ausstattungsmerkmale nicht immer den Erwartungen der Test-Redaktionen. Das Display bietet zwar eine hervorragende Darstellungsqualität, kommt aber nicht an AMOLED-Displays heran, die in Smartphones von Samsung und HTC zum Einsatz kommen. Eingaben werden dank des schnellen Prozessors prompt und ohne Verzögerung umgesetzt, sofern das Handy denn überhaupt reagiert. In einem Test wurden ärgerliche Aussetzer bemerkt. So reagierte das Sony Ericsson Xperia X10 teilweise gar nicht oder falsch auf Eingaben. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur sorgt in Verbindung mit dem großen Display für ein hohes Maß an Komfort beim Tippen von Texten.

Der Hersteller setzt beim Xperia X10 auf das Google Betriebssystem Android. Leider wird das Gerät zunächst mit der alten Version 1.6. ausgeliefert, was den Bedienkomfort deutlich einschränkt. Die integrierte Sprachsteuerung versteht leider nur Englisch und war auch sonst wenig überzeugend. Ein Fortschritt in Sachen Übersichtlichkeit verspricht sich Sony Ericsson durch die Sortierung der Mediendaten mit Mediascape bzw. der Kontaktdaten über Timescape. Dies bezeichnete ein Test als eine hervorragende Lösung, ein anderer fand das Modell nicht besser als andere Menüsysteme.

Telefonie
Das Sony Ericsson Xperia X10 ist mehr Medienmaschine als Telefon. Das zeigen die teilweise nicht zufriedenstellenden Werte im Labor. So klangen Gespräche im Test dumpf und blechern. Andernorts wurde der Telefonklang vereinzelt als gut beschrieben. Die Funkqualität erreichte unterdurchschnittliche Werte. Die Ausdauerwerte waren dagegen für ein Smartphone durchaus in Ordnung.

Fazit: Sony Ericssons erster ernsthafter Versuch iPhone und Co. anzugreifen, ist noch kein Volltreffer. Weder als Business- noch als Multimedia-Gerät kann sich das Sony Ericsson Xperia X10 entscheidend von der Konkurrenz absetzen. Da hilft auch der riesige brillante Touchscreen nicht.