RIM Blackberry Bold 9780 im Test

Der RIM Blackberry Bold 9780 ist das neueste Gerät aus der erfolgreichen Business-Smartphone Reihe des Herstellers. Eine gelungene Evolution, wenngleich nur behutsame Änderungen gegenüber dem Vorgänger Blackberry Bold 9700 vorgenommen wurden.

Optik & Verarbeitung:
Wer schon mal ein Full-Touchscreen Handy in der Hand hatte, dem wird der RIM Blackberry Bold 9780 geradezu grazil vorkommen. Mit 122 Gramm ist er vergleichsweise leicht geraten, und findet in jeder Hosentasche Platz.

Display:
Ein echter Blackberry ist nicht zum Surfen im Internet, sondern vor allem zum Verwalten und Versenden von E-Mails gedacht. Dementsprechend fällt das Display mit 2,4 Zoll sehr klein aus. Trotzdem wurde die Darstellung auf dem Screen im Test als sehr brillant beschrieben.

Ausstattung:
Internet & Connectivity:
Bei den Internetfähigkeiten hat RIM dem Blackberry Bold 9780 nicht ganz den neuesten Stand der Technik verpasst. So ist zwar ein WLAN-Modul verbaut, es funkt aber nicht im schnellen n-Standard, sondern nur mit g-Geschwindigkeit. Auch auf den Upload-Turbo HSUPA haben die Entwickler verzichtet. Immerhin sind der Download-Beschleuniger HSDPA, Bluetooth für den schnellen lokalen Datenaustausch und ein GPS-Empfänger an Bord. Mit dem Webkit-Browser ist der kleine Blackberry flott im Netz unterwegs. Flash-Seiten kann er aber nicht anzeigen. Nach wie vor unerreicht ist der Blackberry Push-E-Mail-Dienst.

Multimedia:
Fans von Facebook & Co. werden sich über die vorinstallierten Apps für verschiedene soziale Netzwerke freuen. Die neuesten Aktivitäten der virtuellen Freunde lassen sich bei Bedarf auch komplett in der „Social Feeds“ App zusammen fassen. Die Integration z.B. von Facebook-Daten ins Adressbuch könnte jedoch noch verbessert werden. Etwas unverständlich bei einem Business-Handy ist die nur eingeschränkt nutzbare Version von Office-To-Go. Wer Microsoft Office Dokumente nicht nur betrachten, sondern auch bearbeiten will, zahlt extra. Erfreulich ist dagegen, dass die Blackberry Handys mittlerweile auf einen ordentlichen App-Store zurück greifen können, der aber vom Angebot her noch lange nicht mit den Konkurrenten Android und iPhone mithalten kann. Im Vergleich zum Vorgänger Bold 9700 wurde der interne Speicher auf 512 MB verdoppelt. Leider verringert sich die Arbeitsgeschwindigkeit kontinuierlich je mehr Daten auf dem Handy sind. Eifrige Datensammler können per microSD Karte noch mehr Platz schaffen.
Eine 5 Megapixel starke Kamera ist ebenfalls an Bord. Ein ausgewiesener Kameraexperte ist der kleine Blackberry damit aber nicht. Die Foto-Ergebnisse wurden im Test zwar als scharf bis in die Ecken beschrieben, fielen aber mit deutlichem Bildrauschen negativ auf. Auch die Videos sind nur Durchschnitt. Unerwartetes Talent bewies der Bold als Musikplayer.

Bedienung:
Dass RIM auch beim Blackberry Bold 9780 auf einen Touchscreen verzichtet, ist vernünftig, denn die Bedienung per Finger verlangt nach einer gewissen Mindest-Grundfläche. Stattdessen befindet sich ein optischen Trackpad unter dem Display, das zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber mit etwas Übung schnell beherrscht wird. Ein Test befand das Pad aber für etwas zu empfindlich. Das neue Blackberry OS 6 gefiel insgesamt gut. Eine Schnellzugrifftaste an der Seite lässt sich beliebig mit der Lieblingsfunktion belegen.

Tastatur:
Wie bei jedem klassischen Blackberry ist auch beim neuen Bold eine vollständige QWERTZ-Tastatur unter dem Display installiert. Die ließ sich im Test sehr flott beackern und gefiel durch ihre gute Ergonomie.

Telefonie:
Als Telefon machte sich der RIM Blackberry Bold 9780 im Test sehr gut. In den Bereichen Akustik und Empfang erreichte das Handy hervorragende Noten. Die Akkulaufzeit dürfte jeden Touchscreen-Handy Besitzer neidisch machen.

Fazit: Schuster bleib bei deinen Leisten. Der RIM Blackberry Bold 9780 wurde im Vergleich zum Vorgänger nur behutsam verbessert und setzt auf die bewährten Blackberry Tugenden. Somit ist RIM ein weiteres hervorragendes Business-Telefon gelungen, das aber ab Werk kein vollwertiges Office-Programm mitbringt. Im Bereich Multimedia ist der Bold 9780 dagegen nur Durchschnitt.