Oppo N1 im Test

Kurzfazit: Das Oppo N1 liefert eine ordentliche aber keinesfalls perfekte Vorstellung ab. Besonders das Display ist sehenswert, bei der Kamera sind die Tester aber geteilter Meinung. Besonders für Tüftler ist das Oppo wegen des entsperrten Bootloaders einen Blick wert.

Mit Oppo betritt ein neuer Player aus China den europäischen Smartphone-Markt. Bislang kannte man hierzulande allenfalls die Bluray-Player der Firma, mit dem Oppo N1 gibt es jetzt auch ein sehr gut ausgestattetes Smartphone. Und das ist kein China-Schrott, sondern hat durchaus Potential und überrascht mit pfiffigen Ideen.

Optik: Guter Kunststoff

Zwar handelt es sich beim Gehäuse des Oppo N1 um eine reine Plastikhülle, die ist aber durchaus ordentlich verarbeitet. Akzente setzt ein Rahmen in Aluminium-Optik. Mit 217 Gramm ist das Oppo N1 ein  Schwergewicht und wegen der üppigen Displaydiagonale nicht wirklich hosentaschenfreundlich. Die Rückseite lässt sich nicht abnehmen und der Akku damit nicht austauschen, was mittlerweile bei Smartphones nicht mehr wirklich ungewöhnlich ist. Das Samsung Galaxy S5 ist derzeit das einzige Flaggschiff-Modell mit austauschbarem Akku.

Lieferumfang: Mehr als nur ein Netzteil

Oppo gibt dem N1 etwas mehr als das übliche Netzteil mit. Im Karton finden sich außerdem eine Schutzhülle und eine Bluetooth-Fernbedienung, mit der sich z.B. die Kamera aus einigen Metern Entfernung auslösen lässt. Sogar als Diebstahlsicherung lässt sie sich verwenden. Wenn sich das Oppo zu weit von der Fernbedienung entfernt, schlägt es lautstark Alarm.

Display: Eines der Besten

Der 5,9 Zoll große Touchscreen des Oppo N1 gehört laut Test zu den besten Displays, die es derzeit gibt. Farben und Kontraste sind sehr unabhängig vom Blickwinkel. Die Darstellung des Full-HD-Screens ist gestochen scharf. Die Helligkeit reicht aus, um Inhalte auch in strahlender Sonne ablesen zu können.

Hardware, Software & Bedienung: Frei für Tüftler

Oppo setzt auf eine eigene Android-Version namens Color OS, die auf dem etwas älteren Android 4.2.2 basiert. Vor allem beim Deisgn unterscheidet sich das Oppo System vom normalen Android. Nerds freuen sich über den entsperrten Bootloader, der es ermöglicht, eigene Android-Versionen oder ganz andere Betriebssysteme zu installieren. Die Hardware ist ordentlich: Oppo setzt auf einen Snapdragon 600 Prozessor von Qualcomm mit vier Kernen und 1,7 Gigahertz. 2 Gigabyte RAM stehen dem Smartphone zur Verfügung. Das Oppo ist wahlweise mit 16 oder 32 Gigabyte internem Speicher zu bekommen. Auf der Rückseite des Smartphones gibt es ein extra Touchpad, das dazu dient auf Webseiten oder im Menü zu scrollen. Es forderte im Test aber zu einer sehr verkrampften Handhaltung auf.

Verbindungen: Kein LTE

Auf LTE muss man beim Oppo N1 verzichten, immerhin gibt es UMTS mit HSPA+ und WLAN-n. Per WiFi-Direct kann das Smartphone über das WLAN-Netz auch Daten direkt mit anderen Geräten austauschen. Per DLNA lassen sich Medieninhalte auf kompatible Fernseher streamen. NFC erleichtert die Koppelung mit Zubehör per Bluetooth. Natürlich gibt es auch ein GPS-Modul zur Navigation.

Multimedia: Schwenkkamera

Das Oppo N1 hat eine Kamera, die über einen stabilen Schwenkmechanismus als Rück- und Frontkamera verwendbar ist. Die Kamera hat zwar satte 13 Megapixel und zwei Foto-LEDs, lieferte in einem Test aber keine guten Ergebnisse. Ein zweiter Testbericht lobte hingegen die Qualität der Kamera.

Telefonie: Klingt nicht gut

Das Oppo N1 kommt im Test auf sehr ordentliche Akkulaufzeiten. Leider ist der Klang beim Telefonieren stark verbesserungswürdig.

Fazit: Nischen-Smartphone

Das Oppo ist nicht perfekt und auch nicht ganz so gut ausgestattet wie aktuelle Topmodelle der etablierten Hersteller. Der Preis von 450 Euro geht dafür in Ordnung, ist aber auch nicht sagenhaft billig. Dennoch wird das Oppo seine Käufer finden, denn es ist ein Smartphone für Nerds, die den entsperrten Bootloader schätzen und die Smartphone-Software entsprechend anpassen werden.