Nokia X6 im Test

Kommen andere Smartphones im schlichten Business-Look daher, so fällt das Nokia X6 mit leuchtenden Applikationen auf. Es ist allerdings etwas eckig geraten. Das Smartphone findet seinen Platz in der Alleskönner-Riege vor allem durch seine starke Performance im Bereich Musik.

Die Ausstattung
Musik & Business
Ein Business-Handy möchte das Nokia X6 nicht sein, fehlen ihm doch Programme für den Umgang mit Office- und PDF-Dokumenten. Dafür setzt Nokia beim X6 voll auf den Faktor Musik. Die 32GB-Version des Handys kommt mit einer "Comes with Music"-Flatrate, mit der man sich ein Jahr kostenlos mit MP3s versorgen kann. Der Haken: Die Songs lassen sich nur auf dem X6 und auf einem registrierten PC abspielen. Natürlich haben die Finnen dann auch beim Musikplayer des Smartphones besonderen Wert aufs Detail gelegt. Der Player konnte im Test mit seiner Funktionsvielfalt überzeugen, ist aber trotzdem einfach zu bedienen. Das Programm "Shazaam" kann Songtitel anhand von Musikschnipseln aus dem Internet ziehen. Die mitgelieferten Bügelkopfhörer, die mit besonderem Tragekomfort glänzen, sind eine besonders nette Beigabe, muss man solche Extras sonst im Zubehör-Shop teuer bezahlen. Über die 3,5mm Klinkenbuchse lassen sich aber auch andere Modelle anschließen. Ein RDS-Radio ist ebenfalls an Bord. Beim Picknick sorgen die recht guten integrierten Stereo-Lautsprecher für Unterhaltung.

Display & Speicher
Der 3,2 Zoll große kapazitive Touchscreen im 16:9 Format überzeugte im Test mit brillanten Farben und scharfer Darstellung. Die Display-Abdeckung ist aus kratzfestem Glas. Zwar stehen dem Nutzer der 32GB-Version immerhin 30 Gigabyte interner Speicher zur freien Verfügung, ist der aber einmal voll, gibt es leider keine Erweiterungsmöglichkeit. Ein Speicherkartenslot fehlt dem Nokia X6.

Kamera
Die 5-Megapixel-Kamera mit Doppelfotolicht und Autofokus ist laut Testberichten mehr als nur schnappschusstauglich, auch dank der hochwertigen Optik aus dem Hause Carl Zeiss. und zahlreicher Einstellungsmöglichkeiten. Eine zweite Kamera auf der Vorderseite dient der Videotelefonie. Nur bei Nacht werden die Ergebnisse allzu schnell unscharf. Die Videoergebnisse können sich insgesamt sehen lassen.

Internet & Connectivity
Auch im Internet fühlt sich das Handy wohl, hat Nokia doch einen einfach zu bedienenden Browser und die gängigen Datenturbos HSDPA und EDGE spendiert. Am nächsten Hot-Spot dockt das Nokia X6 zudem via WLAN an. Praktisch ist, dass das Handy bei jeder Einwahl ins Internet nach dem gewünschten Verbindungsstandard fragt. So muss man nicht erst umständlich im Menü das WLAN einschalten, wenn ein Hot-Spot in der Nähe ist. Der Browser des X6 kann sogar Flash-Seiten darstellen, ist laut Tests aber vergleichsweise langsam. Elektronische Post hat das Nokia X6 dank gutem E-Mail-Clienten mit Push-Funktion hervorragend im Griff.

Tastatur & Navigation
Auf der virtuellen QWERTZ-Tastatur lassen sich auch fix ein paar Urlaubsgrüße tippen, einzig das kleine Textfeld nervte die Tester. In Sachen Handy-Navigation hat das Nokia X6 der Konkurrenz einiges voraus, denn das GPS-Modul wird serienmäßig durch eine zeitlich unbegrenzt nutzbare Nokia Ovi-Maps Lizenz für die Auto- und Fußgängernavigation unterstützt.

Die Praxis
Bedienung
Alle Funktionen des Nokia X6 ließen sich im Test einfach und ohne Probleme bedienen. Das Hauptmenü wurde als sehr übersichtlich beschrieben, in den Untermenüs zeigt sich der Finne leider nicht ganz so aufgeräumt. Der Prozessor des Nokia X6 ist kein Sprintkönig, kleinere Ladezeiten bleiben nicht aus, schränken den Gebrauch im Alltag aber kaum ein. Die virtuelle QWERTZ-Tastatur, die bei Bedarf im Querformat zum Einsatz kommt, lässt sich ebenfalls mühelos handhaben. Längere Texte machen jedoch wegen des kleinen Textfensters etwas Mühe. Dafür sind die Hardware-Tasten teilweise zu wackelig geraten. Zudem ist ihr Druckpunkt zu hart. Der Touchscreen reagiert dagegen angenehm präzise auch auf die leichteste Berührung.

Optik & Verarbeitung
Dank kompakter Maße nimmt das Nokia X6 nicht übermäßig viel Platz in der Tasche weg. Das Kunststoffgehäuse ist aber anfällig für Kratzer und wirkt nicht sonderlich hochwertig.

Telefonie
Bei den Laborwerten machte das Nokia X6 eine ordentliche, wenn auch nicht herausragende Figur. Bei der Ausdauer konnte es sich nicht entscheidend von der Konkurrenz absetzen, platzierte sich aber in der Spitzengruppe, auch wenn die Sprechzeit im UMTS-Netz im Test etwas mickrig ausfiel. Bei ausgiebiger Internetnutzung macht das X6 ebenfalls schnell schlapp. Die Empfangsleistungen waren dagegen durchweg überzeugend, genau wie die Sprachqualität, auch im Freisprechmodus. Ein Test bemängelte jedoch den unterdurchschnittlichen Empfang im D-Netz.

Fazit