Marshall London im Test

Optik: Typisch Marshall

Griffige, schwarze Oberfläche mit lederartiger Struktur und Messingdetails - so kennt man Marshall. Auch das neue Smartphone London kommt im typischen Verstärker-Design daher. Das ist nicht nur schick, sondern auch praktisch, denn das Gerät dürfte ziemlich rutschfest in der Hand liegen. Das London misst 70,3 x 140,5 x 9,5 mm (B x H x T) und wiegt 145 Gramm. Das Display wird von Gorilla Glass 3 geschützt und verfügt über eine spezielle Beschichtung gegen Fingerabdrücke.

Technik: Solide Mittelklasse

Was die verbaute Technik angeht, so kann Marshall nicht mit den aktuellen Top-Smartphones mithalten. Das ist allerdings auch gar nicht Sinn der Sache, denn beim London dreht sich alles um Musik. Dafür ist der Qualcomm Snapdragon 410 Quadcore-Prozessor mit seinen 1,2 GHz allemal ausreichend. Dazu kommen noch ordentliche 2 GB Arbeitsspeicher. Das 4,7 Zoll große LCD-Display verfügt über ein IPS-Panel zur Blickwinkelstabilität und löst in HD mit 720 x 1280 Pixeln auf. Der interne Speicher ist 16 GB groß und lässt sich per microSD-Karte leicht erweitern. Android 5.0 Lollipop ist als Betriebssystem installiert, für Strom sorgt ein austauschbarer Akku mit 2500 mAh.

Audio: Hier spielt die Musik

Musik - genau hier liegen die Stärken des Marshall London. Oben am Gerät befindet sich dafür der "M-Button". Ein einziger Druck bringt einen direkt zur Musik, ganz egal welche App man dafür nutzt. Von anderen Smartphones setzt sich das London vor allem durch seine zwei 3,5 mm Klinkeneingänge ab. Die Lautstärke der Buchsen lässt sich unabhängig voneinander mit einem kleinen Drehrädchen einstellen. Zu zweit Musik hören ist damit ebenso möglich wie gleichzeitig eine Anlage und Kopfhörer anzuschließen, was vor allem zusammen mit der DJ-App sehr sinnvoll ist. Zur Musik-Software gehört auch noch Loopstack. Damit, und mit den beiden Stereo-Mikrofonen mit Geräuschunterdrückung lässt sich die eigene Musik ganz leicht aufnehmen. Um Musikdateien in höchster Auflösung (z.B FLAC-Dateien) spielen zu können ist sogar ein eigener Audio-Prozessor verbaut. Zwei Frontlautsprecher sorgen für ordentliche Lautstärke. Wer lieber nur für sich hören will, der wird sich über das mitgelieferte In-Ear-Headset von Marshall freuen. Zuletzt gibt es noch einen Equalizer, mit dem sich das Hörerlebnis noch einmal optimieren lässt.

Und sonst noch?

Natürlich verfügt das London auch über eine Kamera. Mit 8 Megapixeln löst die Hauptkamera auf, ein Fotolicht gibt es ebenfalls. Die Frontkamera hat zumindest 2 Megapixel. Nicht gerade überragend, für den ein oder anderen Schnappschuss aber ausreichend. LTE und WLANn sorgen für schnelles Internet, NFC fehlt leider, aber Bluetooth 4.1 mit aptX ist aber dabei. GPS/A-GPS und Glonass erleichtern die Orientierung.

Fazit: Wow!

Wer an dieser Stelle noch nicht in Begeisterungsstürme ausgebrochen ist, der sollte sich den Abschnitt "Audio" noch einmal ansehen. Allen anderen sei gesagt, dass es das Gerät lediglich online geben wird. Der Preis erscheint mit ungefähr 540 Euro happig, schließlich gibt es nur HD-Auflösung und einen Mittelklasse-Prozessor. Allerdings geht es beim Handy um Musik, und in diesem Departement hat das Marshall London einiges zu bieten. Das London ist definitiv ein praktisches Handy für Musiker, denen es tatsächlich um die Musik geht - und nicht um den neuesten Prozessor.