HTC One X im Test

Schnell, schneller, HTC: Als einer der ersten Hersteller präsentierten die Taiwanesen auf dem Mobile World Congress 2012 ein Handy mit Quad-Core Prozessor, das HTC One X, das gleichzeitig HTCs neue „One“ Serie begründet, zusammen mit den Modellen HTC One V und HTC One S.

Mittlerweile gibt es auch eine leicht aufgemotzte Version des HTC One X, das HTC One X+ mit größerem Akku, schnellerem Prozessor und Android 4.1.1 Jelly Bean.

Optik:
HTC hat für seine One-Serie noch einmal Hand an das eigentlich schon sehr schicke Design seiner Smartphones gelegt. Das HTC One X kommt in einem angenehm schlichten und perfekt verarbeiteten Unibody-Gehäuse aus Polycarbonat daher, das mit knapp 9 Millimetern angenehm dünn und mit 126 Gramm einigermaßen leicht geraten ist. Laut Test liegt das Smartphone damit gut in der Hand.

Display:
Das HTC One X bringt einen mit 4,7 Zoll Diagonale üppig dimensionierten Touchscreen mit, der in HD (720p) auflöst. Damit kommt es beinahe an die immer noch unerreichte Pixeldichte des iPhone 4S heran. Inhalte werden daher extrem scharf dargestellt, so dass sich auch kleine Schriften noch gut entziffern lassen. Farben wirken naturgetreu, die Kontrastwerte sind hoch. HTC setzt auf ein Display mit Super LCD2 Technik. Der Screen ist mit besonders stabilem und kratzresistentem Gorilla-Glas abgedeckt und überzeugt darüber hinaus durch seine Blickwinkelstabilität.

Hardware & Betriebssystem:
Als eines der ersten Handy-Modelle verfügt das HTC One X über einen Tegra Quadcore-Prozessor aus dem Hause Nvidia, der mit 1,5 Gigahertz taktet. HTC verspricht durch die vier Kerne einen merklichen Geschwindigkeitszuwachs. Ein fünfter, stromsparender Kern kommt zum Einsatz, wenn das Smartphone wenig beansprucht wird. Im Alltag läuft das Handy damit schnell und flüssig. Bei sehr aufwendigen Spielen kam es im ersten Test noch zu kleinen Rucklern, die aber mit den ersten Software-Updates noch korrigiert werden könnten. Als Betriebssystem kommt das aktuelle Android 4.0.3 zum Einsatz, zusammen mit der optisch ansprechenden Sense-Benutzeroberfläche in der ebenfalls brandneuen Version 4.0. Das neueste Sense wurde um einige Funktionen erweitert, z.B. um einen frei konfigurierbaren Lockscreen. Ein Test fand die neue Oberfläche etwas gewöhnungsbedürftig. Vier Anwendungen nach Wahl lassen sich direkt von hier aus starten. Nach Feierabend kann Sense automatisch das Kalender-Widget gegen den MP3-Player tauschen, Klingeltöne stumm schalten oder Hintergrundbilder wechseln. Im neuen Musikplayer wurden alle musikrelevanten Anwendungen gebündelt, wie z.B. das Internetradio oder die Musikerkennung. Das HTC One X stellt dem Nutzer ca. 30 GB Speicher zur Verfügung, die aber nicht erweitert werden können. Dafür gibt es zwei Jahre lang 25 GB Cloudspeicher beim Dienst Dropbox, der tief ins System integriert ist, kostenlos dazu.

Internet & Connectivity:
In Sachen Verbindungen hat das HTC One X alles an Bord, was man sich wünschen könnte, bis auf den UMTS-Nachfolger LTE, auf den man zumindest in Deutschland mangels entsprechendem Netz auch noch gut verzichten kann. Dafür ist der Nahfunkstandard NFC an Bord, mit dem man bald u.a. bargeldlos bezahlen können soll. Für den Medienaustausch sind DLNA und ein MHL-Anschluss dabei, über den man das Handy an den HDMI-Port des TVs koppeln kann. Das Smartphone kann außerdem als USB-Modem oder WLAN-HotSpot für andere Geräte dienen. Der Internetbrowser des HTC One X arbeitete im Test schnell und zuverlässig.

Multimedia:
Serienmäßig bei HTC-Smartphones scheint mittlerweile die Beats Audio Technologie zu sein, die bei den letzten getesteten HTC-Phones stets für einen hervorragenden Musik-Sound sorgte. Damit auch Hobbyfotografen ihren Spaß mit den neuen HTC-Handys haben, hat der Hersteller auch seine Kameras überarbeitet. Der Chip soll nun 40 Prozent lichtempfindlicher sein, als das viel gelobte Pendant im iPhone 4S. Außerdem verspricht HTC kurze Verschluss- und Reaktionszeiten für seine 8 Megapixel Knipse, die Videos in Full-HD aufnimmt. Das HTC kann während der Videoaufnahme gleichzeitig Fotos schießen. Um nicht erst umständlich den Modus wechseln zu müssen, hat das HTC zwei Auslösetasten, je eine für Fotos und Videos. Fotolicht und Autofokus sind ebenfalls an Bord. Zudem kommt eine recht große Blende zum Einsatz. Die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera gehen weit über den Android-Standard hinaus. Im Test überzeugte die Kamera auf ganzer Linie und schlug ihr Pendant vom iPhone 4S knapp. Fokussieren und Auslösen geht blitzschnell vonstatten, was an der stark überarbeiteten Software liegt, die jetzt auch ein eigenes Programm zur Bildbearbeitung mitbringt. 5 Bilder sind so pro Sekunde möglich. Die Ergebnisse sind knackig scharf und zeigen auch bei schwachem Licht nur wenig Bildrauschen. Laut einem Test schwächelt die Kamera aber bei schlechteren Lichtverhältnissen. Mit der Frontkamera kann der Nutzer des HTC One X Videochats in HD-Qualität tätigen. Der Musikplayer klingt laut Test exzellent. Allerdings sollte man die mitgelieferten Kopfhörer gegen hochwertigere Modelle austauschen. Ein Radio ist nicht eingebaut.

Telefonie:
Leider lässt sich der Akku des HTC One X nicht auswechseln. Bei intensiver Nutzung kommt man mit dem Smartphone gerade mal so mit einer Akkuladung über den Tag. Beim Telefonieren ist das recht große Gerät etwas unhandlich, sofern man nicht über ein Headset seine Gespräche tätigt. Die Sprachqualität könnte insgesamt besser sein, trotz HD Voice Technik und Noise Cancellation. Ein anderer Testbericht lobte die Akustik des Smartphones. Der Empfang erreichte allerhöchstens befriedigende Noten im Test. Laut einem Test wird das Gehäuse vor allem rund um die Kameralinse schnell heiß, wenn man das Smartphone stark beansprucht.

Fazit: Ein neuer Smartphone-König ist geboren. Dabei gibt nicht unbedingt der viel beworbene Quadcore-Prozessor den Ausschlag, das HTC One X hängt seine Mitbewerber viel mehr beim Display und der Kamera ab.

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