HTC One M8 im Test

Das HTC One M8 gibt es mittlerweile auch in einer Dual-SIM-Variante. In den USA ist außerdem eine Version mit Windows Phone Betriebssystem erschienen.

Optik: Edles Aluminium

Das HTC One M8 heißt eigentlich wie sein Vorgänger 'HTC One'. Der Zusatz M8 dient nur dazu, die beiden Modelle voneinander zu unterscheiden. Intern heißt der Vorgänger bei HTC auch One M7. Rein äußerlich ist der Unterschied zwischen dem HTC One M7 und dem HTC One M8 sehr gering.

Das einzige äußerliche Unterscheidungsmerkmal sind die deutlich abgerundeten Ecken des M8. Auch beim One M8 kommt wieder der Aluminium-Unibody zum Einsatz, der schon beim Vorgänger sehr gelobt wurde und das Handy sehr hochwertig erscheinen lässt. Durch die runde Rückseite liegt das Handy sehr gut in der Hand und hat etwas von einem Handschmeichler.

Wasserdicht, wie etwa das Sony Xperia Z2, ist es aber nicht. Das Gewicht ist vom ersten zum zweiten One leider um satte 17 Gramm auf 160 Gramm gewachsen. Im direkten Vergleich ist das One M8 wegen des größeren Displays auch deutlich großflächiger als der Vorgänger. Die mitgelieferte Schutzfolie besteht aus Gummi und schützt die Rückseite.

Display: Gewachsen auf 5 Zoll

Das HTC One M8 hat nunmehr ein 5 Zoll großes Display - ein Update, das nicht jedem Kunden gefallen dürfte, war das etwas kompaktere Design mit dem kleineren Display doch beim ersten One ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu den Top-Geräten anderer Hersteller.

Das Display löst in Full-HD und damit sehr scharf auf. Es wirkt sogar noch schärfer als das AMOLED-Display des Galaxy S5. Das fällt jedoch nur bei feinen Schriften auf. Das Display ist sehr blickwinkelstabil und auch der Kontrast überzeugt. Unter den neuen Flaggschiffen hat das HTC One M8 zudem das hellste Display und ist somit am besten bei hellem Sonnenlicht zu lesen.

Hardware & Bedienung: Mit Gestensteuerung

Das HTC One M8 bietet einen Quadcore-Prozessor aus dem Hause Qualcomm mit 2,3 Gigahertz Taktrate. Dasselbe Modell arbeitet auch im Sony Xperia Z2, während beim Samsung Galaxy S5 ein noch stärkerer Prozessor zum Einsatz kommt. Das sollte aber kein Kaufkriterium sein, denn in diesen Dimensionen spürt man Unterschiede von 100 oder 200 Megahertz in der Praxis nicht mehr. Die 2 Gigabyte RAM können sich ebenfalls sehen lassen. Der interne Speicher ist je nach Modellvariante 16 oder 32 Gigabyte groß und lässt sich per microSD-Karte um bis zu 128 Gigabyte erweitern.

Wie das Galaxy S5 stellt auch das One M8 neue Benchmarkrekorde auf. Die Bedienoberfläche ist sauber animiert und alle Apps starten in Nullkommanichts. Auch aufwendige Spiele gibt das Smartphone ruckelfrei wieder. Der Akku hält im normalen Mischbetrieb ungefähr einen Tag, einige Testberichte sprechen sogar von anderthalb Tagen.

HTC hat seine bewährte Sense-Oberfläche, die das Android 4.4 'KitKat' Betriebssystem ziert, um eine Gestensteuerung namens 'Motion Launch' ergänzt. Das Smartphone kann damit per Gesten, wie Wischen oder Doppeltipp, aus dem Standby geweckt werden oder bestimmte Funktionen ausführen. Ist die Gestensteuerung aktiviert, kann es vorkommen, dass sich das Handy in der Hosentasche von alleine aktiviert. Man kann die Gestenfunktion jedoch auch ausschalten.

Im Gegensatz zum Samsung Galaxy S5 und zum iPhone S5 hat das HTC One M8 keinen Fingerabdrucksensor, den z.B. auch das HTC One Max aus selbem Hause bot. Auf diese Technik wird Otto-Normal-Kunde aber getrost verzichten können. Den BlinkFeed, der die neuesten Neuigkeiten aus dem Netz übersichtlich auf der Startseite zusammenfasst, hat HTC um weitere Inhaltsanbieter erweitert. Anders als bei anderen Smartphones hat das One M8 keinen haptischen Knopf. Die Buttons sind alle virtuell.

Verbindungen: Dient auch als Fernbedienung

Das HTC One M8 bietet so ziemlich alle derzeit gängigen Verbindungsmöglichkeiten. Dazu gehört auch LTE für besonders schnelles Internet. Ist kein LTE-Netz verfügbar, geht es per HSPA+ immer noch fix voran, auf der heimischen Couch surft man per WLAN-n/ac.

Der direkte Datenaustausch mit anderen Geräten funktioniert über Bluetooth, DLNA oder ein USB- bzw. HDMI-Kabel. Die drahtlose Koppelung mit anderen Geräten geht besonders schnell per NFC. Per Infrarotsensor kann man das HTC One M8 zudem als Fernbedienung für das Heimkino nutzen.

Beim Telefonieren war im Test nur ein minimales Rauschen zu vernehmen. Im Allgemeinen ist die Sprachqualität gut.

Kamera: Doppelt knipst besser?

HTC integriert beim One M8 ein zumindest für Smartphones völlig neues Kamerakonzept. Auf der Rückseite befinden sich zwei Kameras. Die zweite Linse dient zur Ermittlung der richtigen Belichtungszeit sowie von Tiefeninformationen. So lassen sich Fotos z.B. auch nach der Aufnahme noch fokussieren.

Während Nokia mit dem Lumia 1020 und Sony mit dem Xperia Z2 mit Kanonen auf Spatzen schießen und sehr viele Megapixel auf den Kamerasensor packen, ist bei HTC weniger mehr. Die sogenannte 'Ultrapixel'-Hauptkamera löst nur mit 4 Megapixeln auf, hat aber einen recht großen Sensor. Dadurch sind die einzelnen Pixel deutlich größer und sollen die Fotos dadurch optimal belichten, auch bei schwachen Lichtverhältnissen.

Die Kamera des M8 macht in Sekundenbruchteilen gestochen scharfe Bilder. Bei schwachen Licht kommt es jedoch zu starkem Bildrauschen. Die geringe Auflösung limitiert außerdem das Vergrößern von Bildausschnitten.

Multimedia: Mit BoomSound

Das HTC One M8 bietet, wie schon der Vorgänger, BoomSound-Lautsprecher, die Stereoton wiedergeben und zur Front hin ausgerichtet sind. Schon beim Vorgänger überzeugte der Sound auf ganzer Linie. So kann man das Smartphone tatsächlich mal zur leisen Untermalung eines Picknicks nutzen, was mit anderen Smartphones wegen der meist schlechten Qualität der Lautsprecher nicht empfehlenswert ist.

Fazit: Nur minimal besser als der Vorgänger

Bis auf die Kamera hat das HTC One M8 keine revolutionären Neuheiten zu bieten. Ein sehr gutes Smartphone ist es sicherlich, aber das traf auch schon auf den Vorgänger zu. Die bahnbrechenden Neuerungen fehlen leider, was aber auch für die neuen Flaggschiffe der anderen Smartphone-Hersteller gilt.