HP Veer im Test

Früher hatte jeder Geschäftsmann, der etwas auf sich hielt, einen Palm. Als die Smartphones kamen, geriet der Hersteller aus der Erfolgsspur. Und das obwohl Handys, wie das Palm Pre durchaus gute Noten in den Testberichten erhielten. Mittlerweile gehört Palm zu HP und wagt unter dem Namen des Mutterkonzerns einen Neuanfang. Obwohl das HP Veer also unter neuer Flagge firmiert, hat es einiges von seinen Vorfahren geerbt.

Optik & Verarbeitung:
Wer sich bei Smartphones stets an der Größe stört, dem könnte das HP Veer gefallen. Im Test wurde das Handy als erstaunlich klein und leicht beschrieben. Zudem ist es hochwertig verarbeitet. Für große Hände ist das schon fast zu viel des Guten, so dass der Bedienkomfort teilweise etwas leidet. (siehe Punkt Bedienung)

Display:
Mehr als 2,6 Zoll Diagonale waren bei der geringen Gerätegröße für das Display des HP Veer leider nicht drin. Eine bessere Auflösung wäre laut Test dennoch wünschenswert gewesen.

Ausstattung:
Hardware:
Der 800 MHz Prozessor macht dem HP Veer ordentlich Feuer unter dem hübschen Hintern. Mit internem Speicher hat der Hersteller aber etwas gegeizt. 8 GB erscheint etwas zu wenig, zumal ein Steckplatz für Speicherkarten fehlt.

Internet & Connectivity:
Zwar sieht das HP Veer nicht aus wie ein Smartphone, von der Technik her hat es aber dieselben Qualitäten. So ist der UMTS-Datenbeschleuniger HSPA an Bord. Bei einem entsprechenden Funknetzwerk in der Nähe, kann sich das HP Veer auch über den schnellen WLAN-n Standard mit dem Internet verbinden. Das kleine Display ist jedoch für die Übersicht im mobilen Web etwas hinderlich.

Multimedia:
Die Multimedia-Fraktionen werden von einer 5 Megapixel Kamera angeführt. Auch ein GPS Empfänger ist an Bord. Jedoch haben die großen Navihersteller bislang noch keine entsprechenden Programme für das webOS Betriebssystem auf den Markt gebracht. Wegen des proprietären Anschlusses ist das HP Veer nur mit speziell zugeschnittenen Peripheriegeräten kompatibel. Die Kopfhörer vom MP3-Player kann man allerhöchstens über Umwege anschließen. Ein besonderes Gimmick ist die Möglichkeit, das HP Veer über eine Induktionsschleife, also ohne Kabel zu laden. Das entsprechende Ladegerät befindet sich aber leider nicht im Lieferumfang.

Bedienung:
Das webOS Betriebssystem des HP Veer gefiel im Test auf den ersten Blick. Es ist angenehm einfach aufgebaut, läuft absolut flüssig und ist rasend schnell. Multitasking funktioniert laut Test sogar um einiges besser, als bei Android-Handys. Leider ist der App-Store bei Weitem noch nicht so gut gefüllt, wie die Pendants von Apple und Google. Das HP Veer verfügt über eine ausziehbare QWERTZ-Tastatur, die aber dem Gerät entsprechend ebenfalls nicht allzu groß geraten ist.

Fazit: Das HP Veer ist ein kultiges, gut ausgestattetes und ausgereiftes Handy, das nicht so recht weiß, ob es nur Telefon oder auch Smartphone sein will. Da nicht absehbar ist, ob sich webOS im Markt etablieren und damit App-Entwickler anziehen kann, ist es allerdings ein Risikokauf. Ob sich HP als Handyhersteller etablieren kann ist fraglich, denn bislang ist die Marke bei Weitem nicht so „sexy“, wie etwa Apple.