Fairphone im Test

Fazit: Ein robustes Smartphone, das in Sachen Technik keine Maßstäbe setzt. Es ist nicht das beste Handy. Durch seinen fairen Ansatz verbessert es aber die Arbeitsbedingungen der Fabrikarbeiter in China und der Minenarbeiter in Afrika. Wer ein einigermaßen fair produziertes Handy haben will, sollte zum Fairphone greifen.

Optik: Sozial und ökonomisch

Das Fairphone setzt nicht auf trendssetzendes Design. Es ist keine absolute Neuentwicklung sondern eine veränderte Version eines Handys des chinesischen Herstellers A'Hong. Es ist ein wenig klobig. Das Handy fühlt sich jedoch wertig an und liegt gut in der Hand. Leider guckt die Kamera hinten aus dem Gehäuse heraus. Es ist nach hohen sozialen und ökologischen Standards produziert. Im Handy befinden sich keine Konfliktrohstoffe.

Bedienung und Hardware: Basisausstattung

Die Sensortasten sind nicht beleuchtet. Daher erkennt man sie schwer. Da die Kamera hinten etwas rausguckt, wackelt das Handy beim Bedienen auf dem Tisch. Da der Akku herausnehmbar ist, kann man das Handy auch dann noch benutzen, wenn der Akku langsam seinen Geist aufgibt. Es reicht dann, anstatt sich ein ganz neues Handy zu holen, einfach nur den Akku zu ersetzen. Der Akku hält bei normaler Nutzung den ganzen Tag. Der interne Speicher ist 16 GB groß. Er kann per MicroSD um bis zu 64 GB erweitert werden.  Das Fairphone lässt sich mit zwei SIM-Karten bedienen. Der Wechsel zwischen den beiden SIM-Karten klappt problemlos. Die Akustik beim Telefonieren erweist sich als gut. Das Gegenüber versteht man ohne große Schwierigkeiten. Die Google-Apps sind nicht voristalliert und müssen bei Wunsch heruntergeladen werden.

Display: Klein mit niedriger Auflösung

Das Display ist nur 4,3 Zoll klein und die Auflösung eher niedrig. Diese ist aber völlig ausreichend. Texte sind scharf erkennbar und Farben werden kräftig wiedergegeben.  Der Screen dunkelt etwas ab, wenn man das Handy schräg hält. Videos in HD-Ready spielt das Smartphone mit einigen Rucklern ab. Videos in Full-HD spielt es gar nicht ab.

Kamera: Macht nicht die besten Fotos

Die 8-Megapixel-Kamera macht Fotos, die nicht natürlich wirken. Sie haben einen leichten Rotstich in der Mitte. Laut Hersteller ist dies ein Softwarefehler, von dem nicht alle Geräte betroffen sind. Ein Update soll den Rotstich beseitigen. Videos werden max. in 720p-Auflösung gespeichert. Die Qualität haut daher einen nicht um.

Fazit: Fair kostet eben

Mittelmäßges Handy zu einem gar nicht so günstigem Preis. Dafür würde man bessere Handys wie das Nexus 5 oder das Galaxy S4 mini erhalten. Der Preis rechtfertigt sich aber durch die insgesamt kleine Stückzahl und dem Anspruch fair zu produzieren. Das Fairphone soll man lange nutzen können. Dadurch steigt die Umweltfreundlichkeit. Das Glas am Display kann man nach einem Sturz leicht austauschen, da Glasscheibe und LCD nicht miteinander verklebt sind. Das erhöht auch die Umweltfreundlichkeit. Das Gehäuse besteht aus recyletem Kunststoff. Fairphone spendet drei Euro por Gerät an E-Schrott-Recycling-Initiativen. Im Handy verbautes Zinn und Tantal kommen aus konfliktfreien Minen aus Kongo. Obwohl die Arbeitsbedingungen bei den Arbeitern in China noch hart sind, konnte Fairphone eine Verbesserung durchsezten, die andere Hersteller bis heute noch nicht gemacht haben.