BlackBerry Z30 im Test

Blackberry kämpft trotz immer weiter sinkender Absatzzahlen weiter und veröffentlichte nun mit dem BlackBerry Z30 ein Gerät für die Mittelklasse, zusammen mit der Version 10.2 des Blackberry OS.

Optik: Größer und schwerer als nötig

Das mit 171 Gramm nicht gerade leichte BlackBerry Z30 liegt entsprechend satt in der Hand. Dank Softtouch-Rückseite hält man es in dieser aber sehr sicher. Auch wenn es sich beim BlackBerry Z30 eher um ein Mittelklassemodell handelt, wirkt das Gehäuse, dessen Oberfläche aus einer Art mattiertem Glasgewebe besteht, äußerst edel. Die Verarbeitung ist laut Test tadellos. Allerdings hat Blackberry beim Z30 unnötig viel Platz rund um den Screen verschenkt. Der Rand ist breiter, als bei anderen aktuellen Smartphones. Entsprechend ist das Gehäuse unnötig groß geraten.

Display: Der Größte seiner Familie

Mit 5 Zoll ist der Screen des BlackBerry Z30 deutlich größer als der der anderen Blackberry-Smartphones mit dem neuen Blackberry OS 10. Er bringt es immerhin auf eine Auflösung auf HDready-Niveau (720p), die für absolut scharfe Darstellungen sorgt. Es ist natürlich in der Theorie etwas weniger scharf, als FullHD-Modelle, den Unterschied merkt man in der Praxis aber kaum. Im Test überzeugte das Display vor allem durch seine sehr guten Kontrastwerte und kräftige Farben. Dafür lässt die Helligkeit mit deutlich unter 185cd/m² zu wünschen übrig. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist der Screen somit nicht mehr ablesbar. Die Glasoberfläche neigt leider zu unangenehmen Reflexionen, was ebenfalls die Ablesbarkeit bei Sonnenschein beeinträchtigt.

Hardware: Flüssiges Arbeiten

Das BlackBerry Z30 arbeitet mit einem 1,7 Ghz Dualcore-Prozessor aus dem Hause Qualcomm, der das Smartphone im Test flüssig antrieb. Anwendungen starten in der Praxis sehr zügig. Der 2 Gigabyte Arbeitsspeicher ist dafür ausreichend üppig bemessen. Das BlackBerry Z30 bietet 16 Gigabyte internen Speicher, die sich per microSD-Karte erweitern lassen. Die Speicherkarte lässt sich auch bei laufendem Betrieb austauschen.

Bedienung: Gewöhnungsbedürftig aber gut

Das ab Werk installierte Blackberry OS 10.2 präsentiert sich im Test aufgeräumt und bringt einige Verbesserungen gegenüber den Vorgängerversionen mit. So gibt es nun den so genannten 'Priority Hub', in dem sich Nachrichten und Mails wichtiger Kontakte zusammenfassen lassen. Das Programm ist lernfähig und merkt sich mit der Zeit, welche Adressaten für den Blackberry-Besitzer besonders wichtig sind. Für Nutzer, die an iOS und Android gewöhnt sind, mag die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, sie erweist sich aber schließlich doch als schlüssig. Das System reagiert auf dem BlackBerry Z30 verzögerungsfrei auf Eingaben und läuft sehr stabil. Das BlackBerry Z30 ist mit etwas Mühe gerade noch mit einer Hand bedienbar. Zum Tippen auf der virtuellen Tastatur braucht man aber beide Hände. Letztendlich ist Blackberry OS aber vor allem für die berufliche Nutzung interessant. Privatnutzer werden weiter Android, Windows Phone oder iOS bevorzugen.

Verbindungen: Kontaktfreudig

Das BlackBerry Z30 bietet LTE und HSPA+ für besonders schnelles mobiles Internet. Mit WLAN-n geht es auf der heimischen Couch ebenso fix voran. Per WiFi-Direct kann man direkt mit anderen kompatiblen Geräten Daten austauschen. Per Miracast können Mediendateien z.B. auf den heimischen Fernseher gesendet werden. Dafür stehen außerdem DLNA und ein Mini-HDMI-Port zur Verfügung. Per Adapter kann das BlackBerry Z30 sogar USB-Speichersticks auslesen und befüllen.

Kamera: Insgesamt ordentlich

Die Kamera des BlackBerry Z30 bietet eine mittlerweile nur noch der Mittelklasse entsprechenden 8 Megapixel Auflösung. Die Möglichkeiten, manuelle Einstellungen vorzunehmen, sind sehr begrenzt. Immerhin hat die Kamera eine recht große Blende, einen kontinuierlichen Fokus und einen digitalen Bildstabilisator zu bieten. Videos werden in Full-HD aufgenommen. Die Fotos gelangen im Test ordentlich und deutlich besser als bei vielen anderen Smartphones aus dem Hause Blackberry, die sich in Sachen Fotoqualität bislang kaum mit Ruhm bekleckern könnten. Die Bilder weisen eine ordentliche Schärfe auf und überzeugen mit natürlichen Farben. Die Videos gelingen eigentlich auch recht gut, verwackeln aber wegen des fehlenden optischen Bildstabilisators schnell. Auf der Vorderseite findet sich eine 2 Megapixel Zweitkamera zur Videotelefonie.

Multimedia: Guter Musikus

Das neue Blackberry OS bringt einen überzeugenden Musikplayer mit, leider liegt dem BlackBerry Z30 aber ein recht billig wirkendes aber ordentlich klingendes Headset bei. Die Stereolautsprecher klingen recht ausgewogen, aber auch dünn.

Telefonie: Stets verständlich

Insgesamt vier Mikrofone zur Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen hat Blackberry im Rahmen verteilt, die sich im Test als sehr effektiv erwiesen. Das Blackberry überzeugt auch in Sachen Empfang und genereller Sprachqualität. Der Akku hält selbst bei intensiver Nutzung mindestens einen Tag durch. In einem Test wurde die Ausdauer des Blackberry Z30 als hervorragend beschrieben.

Fazit: Das Problem ist das OS!

Der BlackBerry Z30 macht einen sehr guten Eindruck im Test. Eigentlich gibt es so gut wie nichts zu meckern. Das Problem ist jedoch das OS, das zwar gut funktioniert, aber einfach nicht so 'hip' ist wie Android und iOS. Entsprechend fehlt ihm nach wie vor die Unterstützung durch die App-Entwickler.