Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm im Test
Zusammenfassung von eTest zu Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm
Das Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm ist eine Festbrennweite mit besonderem Bildeindruck für Bokeh-Fans und experimentierfreudige Porträt-Fotografen. Für andere ist diese Linse eher ein überteuertes Hipster-Spielzeug mit absichtlich schlechter Bildqualität. Und was ist nun richtig? Beides wahrscheinlich... Kommt darauf an, welche Art Fotograf man ist.
Bester Preis
Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
- Für Experimentierfreudige
- Keine nennenswerte Vignettierung
- Sehr gute Verarbeitung
- Metallgehäuse
- Großer Fokusring mit sehr gutem Drehmoment und gutem Widerstand
- Teuer
- Sehr unscharf (oder "samtig") bei Offenblende.
Preisvergleich
Testberichte
Janina Matthiessen 10.04.2015
Samtige Festbrennweite für weiche Porträts
Das Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm ist eine Festbrennweite mit besonderem Bildeindruck für Bokeh-Fans und experimentierfreudige Porträt-Fotografen. Für andere ist diese Linse eher ein überteuertes Hipster-Spielzeug mit absichtlich schlechter Bildqualität. Und was ist nun richtig? Beides wahrscheinlich... Kommt darauf an, welche Art Fotograf man ist.
Retro ist in. Das merkt man nicht nur am Design vieler Kameras, sondern auch am Revival von Flohmarktlinsen und wundervollen Anachronismen wie dem Petzval-Objektiv. Die Charakteristika dieser Objektive: Ein stark verzerrtes, häufig ringförmig um die Mitte angeordnetes Bokeh, eigenwillige Schärfepunkte und ein flauer Kontrast – der aber von vielen Fotografen als besondere Komponente geschätzt wird. Auch hier, beim Lensbaby Velvet 56, wird der "samtige", weiche Bildeindruck als positiv hervorgehoben. Ob das gefällt oder nicht, da scheiden sich die Geister. Schärfefanatiker kriegen das Schütteln, Hipster-Fotografen und Lomo-Fans klatschen begeistert in die Hände.
Aber ob man – im wahrsten Sinne des Wortes – hier auf seine Kosten kommt? Mit voraussichtlich 599,- Euro für die schwarze und 699,- Euro für die silberne Variante des Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm kostet das Objektiv für die gebotene Ausstattung doch eine ganze Menge – vor allem, wenn man bedenkt, dass man mit ein wenig Glück auf dem Flohmarkt für 50,- Euro ein Objektiv mit vergleichbaren Eckdaten finden kann.
Bildqualität – Samtige Stimmung
In ersten Fotos, die der Hersteller hier anbietet, bekommt man einen recht beeindruckenden Schärfeeindruck zu sehen – aber für ein endgültiges Urteil warten wir lieber auf die ersten Testberichte. Der niedrige Kontrast und der samt-seidige "Schmiereffekt" über den Bildern ist Absicht. Einige werden es lieben, andere wird's gruseln, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.
Mechanik: Low Tech
Mal Hand auf's Herz – technisch bietet das Lensbaby Velvet 56 nicht viel. Wie z.B. viele Objektive von Walimex bietet das Lensbaby Velvet 56 keine Kontakte zwischen Optik und Kamera, so dass es keinen Autofokus gibt, die Vollautomatik nicht funktioniert und die Blende am Objektiv verstellt werden muss. Das bedeutet: Zeitautomatik an.
Gerechnet ist das Objektiv für Vollformatkameras, aber auch am APS-C-Sensor kann es natürlich verwendet werden. Dort liefert es ca. 84 mm. Wie stark die charakteristische, abgerundete Randunschärfe dabei abgeschnitten wird, wird sich zeigen.
Ein erfreulicher Pluspunkt: die beeindruckende Nahbereichsgrenze. Mit 13 cm und einem Abbilsungsmaßstab von 1:2 kann sich das Lensbaby Velvet 56 zu den Makroobjektiven zählen. Der Haupt-Einsatzbereich bleibt aber die Porträtfotografie.
Das Gehäuse ist hochwertig aus Metall gefertigt. Mit Maßen von 72 x 86 mm und einem Gewicht von 410 oder 546 Gramm (je nach Farbe unterschiedlich) ist das Objektiv für eine Festbrennweite noch recht kompakt und leicht. Die Filterfassung steht still.
Fazit zum Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm
Tja, wie hat man das Lensbaby Velvet 56 nun einzuschätzen? Wer den experimentellen, unvorhersehbaren Bildeindruck mag, der wird hier sicher glücklich. Allerdings muss man schon einwerfen, dass der Spaß mit Blick auf die Massen analoger Objektive, die in gebrauchter Form zuhauf und sehr günstig zu bekommen sind, relativ teuer ist. Sicher gibt es auch andere mechanisch einfache Festbrennweiten, die deutlich mehr kosten (z.B. das Zeiss Loxia 2,0/50 mm für über 800,- oder das Zeiss Otus 1,4/55 mm für über 3.000,- Euro), aber die sind Schärfe-Spezialisten für professionelle Fotografie, für die dieser Preis berechtigt ist. Das Velvet 56 hingegen muss erst noch zeigen, ob es neben lomoastischen, romantisch-verschmierten Wischi-Waschi-Fotos in der Praxis zumindest in den Mitten eine gute Schärfe liefert – denn die ist für gute Porträt-Fotografie unerlässlich.
Meine persönliche Bewertung:
0.0/5.0- Für Experimentierfreudige
- Keine nennenswerte Vignettierung
- Sehr gute Verarbeitung
- Teuer
Preisevergleich und Aktuelle Angebote
Testberichte der Fachpresse zu Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm
DigitalPHOTO
DigitalPHOTO
Ausgabe 10/2015
Einzeltest
Wertung 4.00
von 5 Punkten
Foto Hits
Foto Hits
Ausgabe 8/2015
Einzeltest
Keine Wertung
CHIP FOTO VIDEO
CHIP FOTO VIDEO
Ausgabe 6/2015
Einzeltest
Keine Wertung
TESTALARM
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Datenblatt Lensbaby Velvet 56 1,6/56 mm
- Typ Standard-Festbrennweite
- Festbrennweite/ Zoom Festbrennweite
- Bajonett-Kompatibilität Canon EF, Canon EF-S, Nikon F (DX), Nikon F (FX), Pentax K, Sony / Konica Minolta A
- Anfangsbrennweite 56 mm
- Maximalbrennweite 56 mm
- Anfangslichtstärke 1,6 f
- Lichtstärke bis 1,6 f
- Fokusart nur manuelle Fokussierung
- Makro
- Bildstabilisator
- Filterdurchmesser 62 mm
- Nahbereichsgrenze 13 cm
- Vergrößerung k.A.
- Maximaler Abbildungsmaßstab 1:2
- Länge 86 mm
- Durchmesser 72 mm
- Gewicht 546 g
- Sonstiges k.A.
- Spritzwasserschutz
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