Medion GoPal X4545 im Test

Das Medion GoPal X4545 ist eines der komplettesten Navigationssysteme auf dem Markt. Bis auf eine Live-Anbindung für mobilfunkbasierte Services hat das Navi eigentlich alles an Bord, was man in ein so kleines Gehäuse reinstecken kann. Seine Vielseitigkeit war im Test dann auch die größte Stärke des Medion GoPal X4545. Mit normalem TMC statt TMCpro gibt es das Navi auch als Medion GoPal X4345.

Optik & Verarbeitung:
Seine Oberklasse-Ambitionen sieht man dem Medion GoPal X4545 auf den ersten Blick an. Mit seinem schwarzen Rahmen mit chromfarbenen Applikationen um das Display wirkt es optisch ausgesprochen ansprechend.

Display:
Mit 4,7 Zoll positioniert sich das Medion GoPal X4545 auch in Sachen Display in der Spitzengruppe, wenngleich es mittlerweile auch Navis mit 5 Zoll Displays gibt. Jedoch ist die Größe nicht immer alles, denn ein zu großer Klotz an der Windschutzscheibe kann die Sicht des Fahrers einschränken. Das Display Medion GoPal X4545 ärgert den Anwender durch Spiegeleffekte bei direkter Sonneneinstrahlung. Ein entspiegeltes Display wäre in dieser Preisklasse durchaus zu erwarten gewesen.

Ausstattung:
Navigation:
Was die Navigation angeht, so bleiben beim Medion GoPal X4545 fast keine Wünsche offen. So ist ein spezieller GPS-Empfänger verbaut, der per Beschleunigungssensor auch Richtungsänderungen und Bewegungen registriert, so dass man nicht stets von der Satellitenverbindung abhängig ist. Die Navigation soll so auch im Tunnel reibungslos weiter laufen, was im Test aber nicht immer fehlerfrei klappte. Die Funktion „StreetExpert“ warnt vor scharfen Kurven und gefährlichen Steigungen. Auch Medion greift mittlerweile bei der Routenberechnung auf historische Verkehrsdaten zurück und nennt diese Funktion „Clever Routes“. Dadurch weiß das Navi, wo in der Rush-Hour Staus lauern, auch wenn diese vielleicht nicht durch den TMCpro-Empfänger registriert werden und nimmt dann eine Alternativroute. Der TMCpro-Empfänger ist leider nicht im Gehäuse integriert, sondern benötigt ein extra Kabel, was in der Praxis etwas nervig ist.

Multimedia:
In Sachen Multimedia geizen viele Hersteller in letzter Zeit etwas. Vielfach wurden die in der Vergangenheit integrierten MP3-Player und Bildbetrachter bei den neuesten Gerätegenerationen weg gelassen. Wer jedoch auf diese Features nicht verzichten will, der ist beim Medion GoPal X4545 genau richtig. Der Musikplayer kann dank UKW-Sender sogar über das Autoradio unterhalten. Auch die Fahranweisungen können so weitergegeben werden. Eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung ist ebenfalls an Bord. Per Fingerabdrucksensor wird das Gerät gegen Langfinger geschützt.

Bedienung:
Die Bedienung krankt bei den Medion-Navis weiterhin an den recht unübersichtlichen Menüs. Jedoch sorgt hier der neu eingeführte „Easy Mode“ für Abhilfe, der den Funktionsumfang deutlich reduziert. Die Sprachsteuerung funktionierte im Test vorbildlich. Das Navi reagiert zudem angenehm direkt auf Eingaben.

Praxis:
Vor Fahrtantritt berechnet das Navi gleich drei Routenvorschläge, aus denen der Nutzer wählen kann. Die Berechnung der einzelnen Routen geht dabei laut Test erfreulich schnell vonstatten. Die Qualität der Routen ist stets sehr gut.
Die Kartenansicht beim Medion GoPal X4545 überzeugt mit kontrastreicher und daher gut ablesbarer Darstellung. Wichtige Gebäude werden auf Wunsch in 3D angezeigt. Auf der rechten Seite des Displays zeigt das Medion ein kleines Zusatzfenster an, in dem man wahlweise Richtungspfeile oder umliegende „Points of Interest“ (POIs) anzeigen kann. Die Sprachführung geizt in der Praxis nicht gerade mit Informationen, trotzdem kommt sie außerordentlich deutlich rüber.

Fazit: Wer Wert auf Multimedia legt, ist beim Medion GoPal X4545 genau wie bei seinem kleinen Bruder Medion GoPal X4345 genau richtig. Leider hat Medion für seine Navis bislang aber noch keine Live-Dienste im Angebot, so dass Vielfahrer weiterhin eher zu Navigon oder TomTom greifen werden.