Toshiba 55YL985G im Test

In der Regel arbeiten die Topmodelle unter den 3D-Fernsehern mit der aktiven Shutter-Technik, günstigere Modelle mit der passiven Polarisationstechnik. Toshiba will nun mit dieser Regel brechen: Auch im High-End-Bereich wird der japanische Hersteller künftig auf die passive 3D-Variante setzen. Das erste Topmodell mit Polarisationsfilter ist der 55YL985G, der Ende 2012 in den Handel kam.

Ausstattung und Funktionsumfang
Wie es sich für ein High-End-Modell gehört, wartet der Toshiba 55YL985G mit allem Pipapo auf. Im Detail heißt das: Der Fernseher ist mit einem Triple-Tuner und einer USB-Recording-Funktion für Empfang und Aufnahme von digitalem Fernsehen ausgestattet. Außerdem kann er Fotos, Musik und Videos von USB-Speichern, aber auch vom PC und anderen netzwerkfähigen Geräten (DLNA Streaming) abspielen. Ein freier Webbrowser und etliche Apps für den Internetzugriff sind ebenfalls an Bord des 3D-Fernsehers. Für eine flotte Performance sorgt eine neue Prozessorplattform, die obendrein eine leistungsfähigere Bildverarbeitung verspricht.
Natürlich wird auch das Design höchsten Ansprüchen gerecht. Dabei folgt der Hersteller dem aktuellen Trend: Der Toshiba 55YL985G steckt in einem fast rahmenlosen Gehäuse, damit 3D-Filme noch intensiver wirken. Apropos 3D…

Shutter- versus Polarisationstechnik
Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile. Die Polarisationstechnik besticht ganz klar mit ihren federleichten Brillen, die keine Batterien benötigen und nur wenige Euro kosten. Zudem gibt es kein störendes Flimmern bei der 3D-Wiedergabe. Durch die unterschiedlich polarisierten Bildzeilen – die ungeraden Zeilen sind für das eine, die geraden Zeilen für das andere Auge bestimmt – geht jedoch die Hälfte der vertikalen Auflösung verloren: Von 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) bleiben also nur 1920 x 540 Pixel übrig. Die Shuttertechnik kommt ohne Auflösungsverluste aus. Hier halbiert sich stattdessen die Bildwiederholrate, da die Bilder für das rechte und das linke Auge abwechselnd angezeigt werden. Fernseher mit einer hohen Bildwiederholrate (z.B. 400 Hz) können das aber locker wegstecken. Allerdings sind die benötigten Shutterbrillen alles andere als günstig und mitunter weniger angenehm zu tragen. Außerdem müssen sie regelmäßig aufgeladen werden.
Die Frage, welche der beiden Techniken nun die Bessere ist, kann somit nicht eindeutig beantwortet werden. Toshiba scheint dennoch eine eindeutige Antwort auf diese Frage bekommen zu haben. Der Hersteller hat seine Kunden befragt, und die bevorzugen ganz offenbar die Polarisationstechnik. Deshalb wird Toshiba diese Technik fortan auch bei High-End-Modellen wie dem 55YL985G einsetzen. Wir sind gespannt, wie die kritischen Tester der Fachmagazine das 3D-Bild des 55-Zöllers bewerten werden.

Fairerweise sei noch erwähnt, dass Toshiba nicht der einzige Hersteller ist, der verstärkt auf die Polarisationstechnik setzt. Auch LG stattet seine Topmodelle mit dieser Technik aus.