Toshiba 47XL975G im Test

Toshiba zeigt sich von seiner spendablen Seite: Der Hersteller legt dem 3D-fähigen LCD-TV 47XL975G ganze acht Polarisationsbrillen bei. Damit steht einem 3D-Filmabend in größerer Runde nichts im Wege. So großzügig wie der Lieferumfang fällt auch die Ausstattung aus. Wie es um die Bildqualität bestellt ist, verraten die Testberichte der Fachpresse.

Triple-Tuner, USB-Recording, HbbTV und mehr
Bei der Ausstattung lässt der Toshiba 47XL975G kaum etwas vermissen. Zur Verbesserung der Bildqualität und der Energieeffizienz ist der LCD-Fernseher standesgemäß mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet. Da die LEDs nicht vollflächig hinter dem Bildschirm verteilt sind, sondern ausschließlich an den Bildschirmrändern sitzen (Edge-LED), zieht der Fernseher nur durchschnittlich 81.2 Watt aus der Steckdose (Energieeffizienzklasse A).  
Noch mehr Strom spart der Nutzer durch den Verzicht auf einen externen Digitalreceiver. Für digital ausgestrahltes Fernsehen bringt der 47XL975G nämlich einen eingebauten Empfänger mit: Der sogenannte Triple-Tuner unterstützt sowohl Satelliten- (DVB-S) als auch Kabel- (DVB-C) und Antennensignale (DVB-T). Bei Anschluss einer USB-Festplatte lässt sich das digitale Fernsehen sogar mitschneiden, zumindest das freie. Verschlüsselte Programme, für deren Empfang ein optionales CI+-Modul inklusive Smartcard benötigt wird, unterliegen den üblichen Einschränkungen.
Obendrein wartet der Toshiba 47XL975G mit HbbTV-Unterstützung auf. Das bedeutet, der Fernseher bietet Zugriff auf einen erweiterten, multimedialen Videotext und die Mediatheken der TV-Sender. Voraussetzung hierfür ist eine aktive Internetverbindung, die kabelgebunden per LAN oder kabellos per WLAN aufgebaut werden kann. Für die kabellose Verbindung wird allerdings noch ein optionaler WLAN-USB-Adapter namens WLM-20U2 benötigt (ca. 40 Euro). Außerdem sei darauf hingewiesen, dass der 47-Zöller lediglich zwei USB-Schnittstellen an Bord hat. Komfortabler wären drei Schnittstellen, da der Fernseher neben WLAN und TV-Mitschnitten selbstverständlich auch die Multimedia-Wiedergabe per USB unterstützt. Wer Multimedia-Dateien ohnehin lieber über das Netzwerk streamen möchte, wird sich daran aber nicht stören.
Apropos Streaming: Neben DLNA beherrscht der Toshiba 47XL975G nach einem Firmware-Update auch Intels Wireless-Display-Technologie, kurz WiDi. Wer ein WiDi-kompatibles Notebook besitzt, kann also jeden beliebigen Bildschirminhalt vom Notebook drahtlos auf den Fernsehbildschirm übertragen.
Zu guter Letzt sei noch kurz das herstellereigene Internetportal "Toshiba Places" erwähnt, das bei einem Smart-TV wie dem 47XL975G natürlich nicht fehlen darf. Über das Internetportal kann der Nutzer zahlreiche Online-Dienste wie Facebook, YouTube oder Maxdome aufrufen. Ein freier Webbrowser fehlt jedoch.

Bilddarstellung in 2D und 3D
Da der Toshiba 47XL975G zu den Premium-Produkten des Herstellers gehört – erkennbar am "motto ii"-Logo (jap. "noch besser") – weckt er hohe Erwartungen an die Bilddarstellung. Ersten Tests zufolge wird der Fernseher, der über eine Bilddiagonale von knapp 120 cm verfügt, den hohen Erwartungen gerecht. Ob DVD oder Blu-ray, 2D oder 3D, SD- oder HDTV: Die Bilddarstellung überzeugt auf ganzer Linie. Bislang einziger Kritikpunkt ist, dass das Display spiegelt.
Toshiba ist im Übrigen einer der wenigen Hersteller von 3D-Fernsehern, der im Premium-Segment auf die Polarisationstechnik setzt. Die meisten anderen Hersteller bevorzugen die Shuttertechnik, die ohne Auflösungsverlust arbeitet. Bei der Polarisation wird der dreidimensionale Effekt erzeugt, indem das Bild in gerade und ungerade Zeilen geteilt wird. Die geraden Zeilen enthalten die Bildinformationen für das eine Auge, die ungeraden die für das andere Auge. Spezielle Filtergläser in der Polarisationsbrille sorgen dafür, dass die entsprechenden Bildinformationen beim richtigen Auge ankommen. Durch die zeilenweise Polarisation geht jedoch die Hälfte der vertikalen Auflösung verloren: Von 1920 x 1080 Pixeln (Full-HD) bleiben nur 1920 x 540 Pixel übrig. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass der Auflösungsverlust keine dramatischen Auswirkungen auf die Bilddarstellung hat. Die wenigsten Zuschauer bemerken ihn überhaupt und freuen sich stattdessen über ein absolut flimmerfreies 3D-Bild.