Philips 55PFL6008K im Test

Der Philips 55PFL6008K ist ein schicker, flacher LCD-Fernseher, der mit einer riesigen Bilddiagonale von 55 Zoll bzw. 140 Zentimetern beeindruckt. Durch die Ambilight-Lichteffekte, die links und rechts vom Bildschirm auf die rückwärtige Wand projiziert werden und sich an den Farben des Bildschirminhalts orientieren, wirkt der Fernseher sogar noch größer. Größe ist aber nicht alles. Bildqualität, Ausstattung und Bedienkomfort spielen eine mindestens genauso wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung.

Bild – nicht perfekt, aber in Ordnung

Der 55PFL6008K besitzt ein LCD-Panel, das in Full-HD auflöst (1920 x 1080 Pixel) und von stromsparenden LEDs hinterleuchtet wird. Was die Beurteilung der Bildqualität betrifft, überlassen wir wie immer den Experten der Testmagazine das Wort. Die sind im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Bild, wenngleich nicht restlos überzeugt. Gefallen haben insbesondere die neutralen Farben und der knackige Kontrast. Punktabzüge gab es aber für gelegentliches Clouding (ungewollte Bildaufhellungen) bei dunklen Filmszenen, andere kleinere Bildfehler und die Tatsache, dass der Bildschirm bei Tageslicht stark spiegelt.
Dafür ist der Fernseher 3D-fähig – dank Polarisationstechnologie (bei Philips "Easy 3D"), die viele von uns schon aus dem Kino kennen. Zwar bedeutet das, dass der 55PFL6008K 3D-Filme nicht in Full-HD-Qualität wiedergeben kann (das Polarisationsverfahren führt zu einer Reduzierung der Auflösung von 1920 x 1080 auf 1920 x 540 Pixel). Aber dafür ist das 3D-Bild flimmerfrei. Ein weiterer Pluspunkt sind die federleichten, batterielosen Brillen. Vier Brillen sind im Lieferumfang inbegriffen.
Die Polarisationstechnologie kommt im Übrigen nicht nur bei der 3D-Wiedergabe zum Einsatz, sondern auch beim Fullscreen-Gaming-Modus. Letzterer ist für Besitzer einer Spielkonsole interessant, die sogenannte Splitscreen-Spiele für zwei Personen im Vollbild-Modus spielen wollen. Der Fullscreen-Gaming-Modus erfordert allerdings spezielle Polarisationsbrillen (Philips PTA436 Game-Kit), die es nur separat gibt. 

Ausstattung – Triple-Tuner und viele Smart-TV-Funktionen

Die Ausstattung bewerten die Tester als umfangreich. Der Philips 55PFL6008K bietet etliche Schnittstellen – darunter vier HDMI-Eingänge sowie drei USB-Anschlüsse – integriertes WiFi und einen integrierten Triple-Tuner. Der Triple-Tuner ist für den digitalen Fernsehempfang zuständig, ob nun via Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C) oder Antenne (DVB-T). Ein externes Empfangsgerät, gemeinhin als Receiver bekannt, wird nicht unbedingt benötigt. Das via Triple-Tuner empfangene Fernsehprogramm kann der Nutzer sogar auf eine externe USB-Festplatte aufzeichnen (USB-Recording). Allerdings ist während der Aufnahme kein Programmwechsel möglich (mit diesem Komfort warten nur wenige, teurere Fernseher mit Twin-Triple-Tuner auf, z.B. der Samsung UE55F7090 oder der Panasonic TX-L55DTW60). Auch steht die USB-Recording-Funktion nicht bei verschlüsselten Sendern zur Verfügung. Verschlüsselte Sender lassen sich mit einem optionalen CI+-Modul inklusive Smartcard des gewünschten Anbieters (z.B. HD+, sky) freischalten, sind aber in der Regel mit einer Aufnahmesperre versehen. Sie lassen sich höchstens zeitversetzt wiedergeben.
Das integrierte WiFi erlaubt die kabellose Nutzung von allerlei Internet- und Multimedia-Anwendungen. Zum Beispiel gewährt der 55PFL6008K Zugriff auf diverse Online-Apps, Online-Videotheken und die HbbTV-Mediatheken verschiedener Sender. Eine Skype-App für Internet-Videotelefonie ist ebenfalls an Bord, die dafür benötigte Kamera (Philips PTA317) wird als optionales Zubehör angeboten. Dank Browser kann der Nutzer auch frei im Internet surfen. Zum drahtlosen Austausch von Fotos, Videos oder Musik unterstützt der Philips-Fernseher wie üblich den DLNA-Standard (bei Philips "SimplyShare"). Zusätzlich ist der 55PFL6008K WiFi Miracast-zertifiziert. Mit WiFi Miracast, eine offene Alternative zu Apple AirPlay, lässt sich der Bildschirminhalt von einem Smartphone, Tablet oder Notebook ganz einfach auf den Fernseher spiegeln.

Bedienung – Fernbedienung mit Tastatur, träge Menüs

Viele Fernseher locken mit Internet- und Multimedia-Anwendungen, scheitern aber nicht selten an der umständlichen Bedienung. Damit dem Philips 55PFL6008K genau das nicht passiert, hat sich der Hersteller etwas einfallen lassen. Er legt dem Fernseher eine Fernbedienung mit Tastatur auf der Rückseite bei. Damit fällt zumindest die Texteingabe um einiges leichter. Dumm nur, dass die Texteingabe mit der Tastatur ausgerechnet in der YouTube-App nicht funktioniert, wie eine Test-Redaktion enttäuscht festgestellt hat.
Smartphone- und Tablet-Besitzer können immerhin auf ihr Mobilgerät ausweichen: Die kostenlose Philips MyRemote-App lässt iPhone, iPad und Android-Geräte zu einer Touchscreen-Fernbedienung mit vielen Zusatzfunktionen mutieren. Wirklich rund läuft die Bedienung aber auch dann nicht, dafür reagieren die Menüs des 55PFL6008K viel zu träge.