Pocketbook Color Lux im Test

Bislang griffen nur diejenigen zum E-Book-Reader, die ausschließlich Bücher oder andere Texte lesen wollten. Zeitschriften oder Comics fanden eher auf einem Tablet-PC ihr zu Hause. Diese Zeit dürfte nun so langsam zu Ende gehen, denn mit dem Pocketbook Color Lux ist einer der letzten großen Schwachpunkte der E-Book-Reader beseitigt worden. Als erstes Gerät eines großen Herstellers hat der Lux Color ein farbiges E-Ink-Display.

Optik: Nichts für die Handtasche

Der Pocketbook Color Lux ist kein Gerät für die Handtasche. Dafür ist er mit seinem 8 Zoll Display einfach zu groß. Immerhin ist der Reader unter einen Zentimeter schlank geraten. Die Optik hat Pocketbook im Vergleich zu seinen früheren Modellen etwas moderner gestaltet. Statt physischer Tasten gibt es Sensorflächen auf dem Displayrand.

Display: Farb-Kompromiss

Da ist er nun also, der erste E-Ink-Screen in Farbe. Darauf haben wir deshalb so lange gewartet, weil nur mit der E-Ink-Technik digitales Lesevergnügen wie bei gedrucktem Papier entsteht. Die neue Technologie hat aber noch so ihre Macken. So stellt das Display nur 4096 Farben dar. Laut Test kommen diese zudem recht blass rüber. Der Kontrast ist nicht sonderlich stark ausgeprägt. Außerdem ist die Auflösung von 800 x 600 Pixeln für einen Reader mit 8 Zoll Touchscreen erstaunlich gering. Das erklärt sich dadurch, dass man beim "Triton" getauften Display auf einen besonderen Trick zurückgreifen musste, denn 'einfach so' einen farbigen E-Ink-Screen herstellen geht leider nicht. Stattdessen liegt eine Folie über dem herkömmlichen E-Ink-Screen, die als Farbfilter dient, was die Auflösung aber stark einschränkt. Dadurch wirken aber z.B. Fotos nicht wirklich ansehnlich, Comics und Zeitschriften schon gar nicht. Noch ist die farbige E-Ink-Technik also eher eine Kompromisslösung. Immerhin ist das Display beleuchtet, die Helligkeit reicht aber nicht, um gegen das Sonnenlicht anzustrahlen. Selbst das Lesen monochromer Texte bei Kunstlicht auf dem heimischen Sofa ist laut Test bei der Konkurrenz deutlich angenehmer. Dafür wirken Comics in Farbe deutlich schicker als bei Schwarz-Weiß-Readern.

Ausstattung & Bedienung: Erstklassiger Funktionsumfang

Abgesehen vom Display ist der Pocketbook Color Lux erstklassig ausgestattet. So kann er nicht nur alle gängigen Textformate, ausgenommen Amazons Kindle-Format, darstellen, sondern auch Bilder und Webseiten anzeigen und Musik über die Kopfhörerbuchse abspielen und das auch während des Lesens. Angetrieben wird der E-Book-Reader von einem 800 MHz Prozessor, der den Reader eher gemächlich antreibt. Andere E-Book-Lesegeräte lassen sich flüssiger bedienen.  Neuer Lesestoff kommt über USB, WLAN oder eine Speicherkarte auf das Gerät. Der interne Speicher ist 4 Gigabyte groß.

Fazit: Die Zukunft des digitalen Lesens

Der Pocketbook Color Lux ist der allererste E-Ink-Reader mit Farbdisplay und damit die Zukunft des digitalen Lesens. Allerdings muss man beim Display noch deutliche Abstriche hinnehmen. Wer einen Farb-Reader kaufen möchte, sollte daher vielleicht noch den ein oder anderen Monat warten, bis die Technik ausgereift ist.