Amazon Kindle Paperwhite im Test
Zusammenfassung von eTest zu Amazon Kindle Paperwhite
Im Reich der Lesenden ist in den letzten Jahren eine Art Glaubenskrieg entbrannt. Zentral ist die Frage, ob man es verantworten könne, dem guten alten Buch den Rücken zu kehren und stattdessen auf einem E-Book-Reader zu lesen. Der Handelsgigant Amazon hat seinen Kunden durch die Einführung seiner eigenen Reader mit dem Namen Kindle und deren erschwingliche...
Bester Preis
Amazon Kindle Paperwhite - Fakten Check, Tests und Preise
Pros & Cons
- Hervorragendes Display
- Sehr gute Displaybeleuchtung
- Wenig Nachteile gegenüber dem Nachfolger
- Enge Bindung an Amazon
Preisvergleich
Testberichte
Alexander Wolff 25.03.2013
Der eTest
Im Reich der Lesenden ist in den letzten Jahren eine Art Glaubenskrieg entbrannt. Zentral ist die Frage, ob man es verantworten könne, dem guten alten Buch den Rücken zu kehren und stattdessen auf einem E-Book-Reader zu lesen. Der Handelsgigant Amazon hat seinen Kunden durch die Einführung seiner eigenen Reader mit dem Namen Kindle und deren erschwingliche Preise diese Umstellung immer schmackhafter gemacht. Und tatsächlich: Wenn man über den ersten Zweifel hinwegkommt, ist ein E-Book-Reader in mancherlei Hinsicht sogar praktischer als ein Buch. So kann man viele Bücher und Texte unterschiedlicher Art mit sich herumtragen, mit einer Hand umblättern und sogar rudimentäre Webfunktionen nutzen. Dank E-Ink-Technologie ermöglicht ein E-Book-Reader außerdem die flimmerfreie und damit ermüdungsarme Darstellung von Text. Ein Segen für jeden, der gerne und viel liest.
Mit dem Kindle Paperwhite stellt Amazon nun die neueste Version seiner beliebten Kindle-Serie vor. Er ist in zwei Varianten erhältlich. Eine verfügt nur über WLAN, die andere über WLAN und 3G, damit man auch unterwegs Ebooks einkaufen und auf die eigenen Cloud-Inhalte zugreifen kann. Eine Besonderheit des neuen Modells ist das eingebaute Licht, das durch LEDs im unteren Rand und eine dünne Glasfaser-Schicht auf dem ganzen Bildschirm verteilt wird. Ob der Paperwhite eine Anschaffung wert ist, soll unser eTest zeigen.
Optik und Verarbeitung
Bei der Ankunft des Paperwhites fällt zunächst Amazons minimalistisch-zweckmäßige Verpackung auf. Ein schlichter brauner Karton, in dem nur der Reader und ein Kabel liegen. Mehr braucht es nicht für den sofortigen Start. Der Kindle ist sofort betriebsbereit und führt durch die ersten Schritte, in denen die Bedienung und die Menüführung erklärt werden.
Die Verarbeitung des Readers ist sehr solide, elegant und praktisch. Ganz in schlichtem schwarz gehalten ist es Amazons erklärtes Ziel, dass die Technik beim Lesen verschwindet. Die Vorderseite ist in schwarzem Plastik, die Rückseite leicht gummiert für den richtigen Griff. Der Kindle Paperwhite wiegt 212 Gramm und liegt damit leicht in der Hand.
Display
Das Licht des Paperwhite ist von recht dunkel bis sehr hell regelbar. Amazon empfiehlt im eingebauten Handbuch, das Licht bei heller Umgebung auch hell zu regeln und bei entsprechend dunkler Umgebung dunkler. Dies erweist sich in der Praxis als guter Rat. Das Display verfügt über eine höhere Auflösung als ältere Modelle, was sowohl in der Darstellung normaler Ebook-Texte, als auch beim Betrachten von PDF-Dateien und Bildern positiv ins Gewicht fällt.
Im Internet viel diskutiert und in unserem Test tatsächlich auszumachen ist eine leicht ungleichmäßige Verteilung des Lichts. Am unteren Rand treten vereinzelte Farbwolken auf. Insgesamt ist das Licht aber gut verteilt. Es ist immer alles gut erkennbar, was ein angenehmes Leseerlebnis ermöglicht. Das Umblättern, das mit einem Schwarz-weiß-Wechsel einhergeht, hat sich gegenüber den Vorgängermodellen in puncto Schnelligkeit noch etwas verbessert.
Bedienung
Die Bedienung des Kindle Paperwhites ist einfach und bequem. Mit einem Tipp auf den Bildschirm im Bereich des rechten Dreiviertels blättert man eine Seite weiter, mit einem Tipp auf das linke Viertel eine Seite zurück. Alle Menü- und Navigationselemente sind schnell gelernt und ebenfalls leicht über den Touchscreen zu bedienen.
Ausstattung
Ein riesiger Vorteil der E-Ink-Technologie ist die lange Akkulaufzeit. Hier wird nicht in Stunden oder Tagen, sondern in Wochen gemessen, selbst mit eingeschaltetem Licht. Amazon selbst gibt die Akkulaufzeit mit bis zu zwei Monaten an. Realistischer sind drei bis vier Wochen mit einer Ladung, was bei starker Nutzung aber immer noch ein Traumwert ist.
Die beiden verfügbaren Varianten des Kindle Paperwhite unterscheiden sich in der Ausstattung: mit 3G oder ohne. Das 3G kann dafür genutzt werden, auch unterwegs auf Amazons-Webshop zuzugreifen, freies Surfen ist (zumindest in Deutschland) nicht möglich. Darum reicht für die meisten Leser vermutlich die WLAN-Variante aus.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Kindle Keyboard, hat der Kindle Paperwhite einige Funktionen eingebüßt. Auf eine Audiofunktion muss man nun ganz verzichten und der Speicherplatz wurde auf 2 GB halbiert. Angesichts der überschaubaren Größe einzelner Ebooks dürfte dieser Verlust aber für die meisten Nutzer zu verschmerzen sein. Nach wie vor ist das Hauptformat für den Kindle das Amazon-eigene AZW-Format. Will man das verbreitete EPUB-Format oder andere populäre Formate wie doc oder bmp nutzen, muss man die Ebooks vorher umwandeln. Dies geht sehr bequem mit dem frei erhältlichen Programm Calibre oder auch mit Amazons eigenem Whispersync. Whispersync teilt jedem Kindle eine eigene Email-Adresse zu, an die Dateien, Texte und Ebooks immer dann ausgeliefert werden, wenn der Kindle mit dem Internet verbunden ist.
Weiterhin zeigt der Kindle Paperwhite PDF-Dateien an, und dies sehr viel besser als beispielsweise der Kindle Keyboard. Das liegt zum einen an der flüssigen Touchbedienung, zum anderen an der höheren Auflösung, die auch bei etwas niedrigeren Zoomgraden ein angenehmes Lesen ermöglicht. Ganz perfekt ist die Bedienung hier aber nicht, da die Aktualisierung einer Seite immer noch etwas Zeit und somit auch Geduld benötigt.
Neben den Standard-Lesefunktionen ist ein Browser im Kindle Paperwhite integriert. Dieser erfüllt Basisfunktionen und ist eher als nettes Gimmick denn als vollwertiger Desktop- oder Tablet-Ersatz zu betrachten.
Als neues Feature bringt der Kindle Paperwhite die X-Ray-Funktion mit, die bei Ebooks, die dieses Feature unterstützen, Zusatzinformationen über Figuren oder Handlungsstränge auf Fingertipp sofort verfügbar macht. Eine weitere nützliche Funktion ist die Zeitanzeige, die angibt, wie lange man noch bis zum Ende des Buchs zu lesen hat.
Inhalte nur von Amazon?
Amazon steht von vielen Seiten in der Kritik, da die Kindle-Geräte ihre Inhalte fast ausschließlich von Amazon beziehen können - sowohl wegen des angeschlossenen Marktplatzes, als auch wegen des proprietären Dateiformats. Dies ist sicher richtig, wenn man sich vor allem für Bücher im freien Handel wie Romane oder Sachbücher interessiert. Oftmals unerwähnt bleibt jedoch, dass auf dem Kindle auch eine große Menge anderer, kostenloser Inhalte zugänglich ist. So kann man z.B. eine riesige Menge urheberrechtsbefreiter Originalklassiker gratis auf dem Kindle lesen. Diese umfassen Geschichten von Jules Verne, Philosophie-Standardwerke von Schopenhauer und viele andere mehr. Entfernt man sich von Amazon, so ist der Kindle durch die PDF-Funktion auch für Studenten interessant, die oftmals riesige Zettelberge ausdrucken und herumtragen müssen. Weiterhin ist es möglich, längere Internetartikel in das Ebook-Format umzuwandeln (z.B. mit Push to Kindle für Firefox) und per Kabel oder Whispersync auf den Kindle zu übertragen. Die Kritik am Amazon-Kindle bezüglich der Offenheit gegenüber anderen Texten ist also nicht ganz durchdacht.
Fazit
Beim Kindle und der engen Verbundenheit mit Amazon scheiden sich die Geister. Betrachtet man Amazons einwandfreien Service, die Qualität des Geräts und die damit verbundenen Möglichkeiten, werden viele Zweifel aufgelöst. Durch das bessere Display macht das Lesen auf dem Kindle Paperwhite richtig Spaß und angesichts der Vielseitigkeit ist auch der Preis in Ordnung. Wenn man den derzeit besten E-Book-Reader mit E-Ink-Display auf dem Markt sucht, hat man ihn hier gefunden.
Meine persönliche Bewertung:
0.0/5.0- Hervorragendes Display
- Sehr gute Displaybeleuchtung
- Wenig Nachteile gegenüber dem Nachfolger
- Enge Bindung an Amazon
Preisevergleich und Aktuelle Angebote
Testberichte der Fachpresse zu Amazon Kindle Paperwhite
Computer Bild
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Ausgabe 13/2013
PC Praxis
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Ausgabe 8/2013
test (Stiftung Warentest)
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Ausgabe 6/2013
Connect
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Hifitest.de
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CHIP
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Ausgabe 1/2013
SFT
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Ausgabe 1/2013
Einzeltest
Wertung Note 1.40
PCgo
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Ausgabe 1/2013
SFTlive
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Ausgabe 1/2013
Tablet PC
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Ausgabe 1/2013
eHome
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Ausgabe 1/2013
eTest
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Ausgabe 12/2012
Einzeltest
Wertung 4.50
von 5 Punkten
Netzwelt.de
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Ausgabe 11/2012
TESTALARM
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Datenblatt Amazon Kindle Paperwhite
- Typ E-Book-Reader
- Display beleuchtetes S/W-E-Ink
- Diagonale 6 Zoll
- Auflösung k.A.
- Betriebssystem k.A.
- Integr. Speicher 2 GB
- Erweit. Speicher k.A.
- Bedienung Touchscreen
- Stromversorgung Akku
- Akkulaufzeit 1344 std2
- Konnektivität USB, WLAN
- Textformate AZW (Kindle), HTML, MOBI, PDF, PRC, TXT
- Bildformate k.A.
- Audioformate k.A.
- Breite k.A.
- Höhe k.A.
- Tiefe k.A.
- Gewicht k.A.
- Wasserdicht k.A.
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