Sony Cyber-shot DSC-WX220 im Test

Sie ist die Nachfolgerin der WX200, welche sowohl in unseren als auch in den Augen der kritischen Fachpresse einen sehr souveränen Eindruck hinterließ. Auf dem Datenblatt der Sony Cyber-shot DSC-WX220 sind kaum Unterschiede zwischen den beiden Modellen zu finden. Wäre nicht das erste Mal, dass eine quasi identische Kamera als "Nachfolger" verkauft wird. Hier aber zunächst die Auswertung der Tests der Sony WX220...

Gehäuse – Klein und schick

Ein richtiger Hingucker ist die Sony Cyber-shot DSC-WX220 in ihrem wahlweise Schwarz, Pink oder Gold schimmernden Gehäuse – äußerst kompakt und leicht ist sie dazu. Bei ihren 9,2 x 5,2 x 2,2 cm vergisst man leicht, dass sich ein Megazoom in ihr versteckt. Das Display gehört mit 2,7 Zoll zwar zu den kleineren in dieser Generation, aber seine 460.800 Pixel sind für diese Display-Größe mehr als ausreichend für eine scharfe Vorschau der Bilder. Und was die Größe angeht: auf der kleinen Kamera wäre für mehr kaum Platz gewesen.

Bedienung – Probier's mal mit Gemütlichkeit...

Die Sony Cyber-shot DSC-WX220 richtet sich mit ihrer unkomplizierten Bedienung mehr an Drauflosknipser als an ambitionierte Hobbyfotografen, denn eine manuelle Steuerung von Zeit und Blende ist nicht möglich. Dafür übernimmt die Kamera im intelligenten Automatikmodus alles bis auf das Zielen und Abdrücken, was den Vorteil hat, dass man sich vollends auf das Motiv konzentrieren kann. Alternativ kann man sich aus 15 Motivprogrammen das passende aussuchen. Nur ein Faktor verkompliziert die Bedienung: die sehr kleinen, flach im Gehäuse liegenden Tasten. Mit großen Fingern können die einem schnell auf die Nerven gehen.

Optik – Megazoom

Mit ihrem Brennweitenspektrum, das von einem sehr guten Weitwinkel von 25 mm bis in ein beachtliches Tele von 250 mm reicht, bietet die Sony Cyber-shot DSC-WX220 einen 10-fach-Megazoom. Ein Bildstabilisator ist selbstverständlich mit an Bord, ansonsten wären solche Telestärken gar nicht umsetzbar. Im Test zeigte der Stabilisator eine solide Leistung, nur im Tele sollte man keine Wunder erwarten. Die Lichtstärke bewegt sich mit f3,3 bis f5,9 im Durchschnitt dieser Preisklasse. Schade: Die Naheinstellgrenze von 5 cm ist verbesserungswürdig.

Bildqualität – Hohe Pixelzahl

Die Sony Cyber-shot DSC-WX220 beherbergt einen 1/2,3 Zoll großen CMOS-Sensor, der effektiv 18,2 Millionen Pixel auflöst - genau wie bei der Vorgängerin. Das ist eine recht hohe Pixelzahl, doch die WX200 konnte damit im Test sehr gute Ergebnisse bei Tageslicht und immer noch brauchbare Bilder bei Dämmerlicht (bis ISO 400) erreichen. Der ISO-Umfang reicht von ISO 100 bis enorme ISO 12800. Letzteres sollte aber nur als Notlösung betrachtet werden.

Im Test schnitt die Sony WX220 recht gut ab, aber nicht wesentlich besser als die Vorgängerin. Bei Tageslicht macht sie sehr gute Bilder mit guter Schärfe und klaren Farben. Die Farben sind zwar - rein messtechnisch - nicht realistisch, sondern übersättigt. Das aber kommt Gelegenheitsfotograefn, die sich nach dem Knipsen nicht mit Bildbearbeitung am PC aufhalten, eher entgegen, als dass man es der Kamera als Kritikpunkt ankreiden müsste. 

Bei schwindendem Licht sollte man sich schnell auf Bildrauschen gefasst machen. ISO 800 geht noch, doch ISO 1.600 und höhere Werte sollte man meiden, denn da greift die Rauschunterdrückung so stark ein, dass die Details sehr leiden.

Die Schärfe verteilt sich in den verschiedenen Brennweiten unterschiedlich im Bild. Im Weitwinkel sind die Ecken im Vergleich zur Mitte weniger knackig. Dieser Unterschied wird aber mit steigenden Brennweiten geringer. Verzeichung, Vignettierung und chromatische Aberration waren an keiner Stelle ein großes Problem.

Ausstattung – Wi-Fi und Full-HD-Video

Videos filmt die Sony Cyber-shot DSC-WX220 in Full-HD-Qualität auf. Im Test konnte die Videoqualität gut gefallen. Auch der Autofokus arbeitete hier zuverlässig und schnell. Wieder mit dabei ist das Wi-Fi-Modul zur praktischen, kabellosen Datenübertragung der Aufnahmen und Fernsteuerung der Kamera per Handy. Punkten kann die Kompakte auch mit einem 360°-Schwenkpanorama-Modus und diversen Effektfiltern, die zum Spielen einladen, wie Miniaturisierung, Pop Color oder Wasserfarben. Aufnahme-Funktionen wie Gesichts- und Lächelerkennung runden das Paket ab. Der Akku wird in der Kamera geladen und hält etwa 210 Auslösungen durch.

Geschwindigkeit – Schnelle Serie

Im Serienbildmodus der Sony Cyber-shot DSC-WX220 landen 10 Bilder pro Sekunde im Kasten – das ist ein solides Tempo. Die Auslösegeschwindigkeit kann ebenso überzeugen: Im Test verdiente sich die Digitalkamera mit einer Auslöseverzögerung von deutlich unter 0,5 Sekunden locker das Prädikat "Schnappschusstauglich".

Fazit & Alternativen

Die Sony Cyber-shot DSC-WX220 bietet eine solide Leistung für wenig Geld, unterscheidet sich aber kaum von ihrer Vorgängerin. Auszeichnen kann sie sich durch einen 10-fachen Zoom, der ein praxistaugliches Brennweitenspektrum bereitstellt, eine unkomplizierte Bedienung, das Wi-Fi-Modul und den nicht zu verachtenden Geschwindigkeitswerten. Leider sucht man Neuerungen vergebens, weshalb man eigentlich genauso gut zur Sony Cyber-shot DSC-WX200 greifen kann. Im Preis macht das inzwischen kaum noch einen Unterschied.

Ebenbürtige Alternativen gibt es viele. Als Beispiel seien hier die Panasonic Lumix DMC-SZ8, die Nikon Coolpix S6600 mit ihrem Klappdisplay als interessantes Extra oder die Samsung WB350F mit noch mehr Zoom und manuellen Belichtungsoptionen aufgeführt.