Sony Cyber-shot DSC-TX9 im Test

Die Sony Cyber-shot DSC-TX9 ist ein typischer Drauflosknipser ohne manuelle Einstellungsmöglichkeiten, dafür aber jeder Menge Spielkram, wie Panoramamodus, 3D-Panoramamodus und Rundum-Ansichten. Die Bildqualität hält dem Blick kritischer DSLR-Fotografen wohl nicht stand, aber dem Urlaubs- und Spaßfotografen, der nur Erinnerungen einfangen will, wird ausreichend Qualität geboten. In puncto Schnappschusstauglichkeit ist die DSC-TX9 laut der Tests ein Grenzfall.

Gehäuse & Bedienung
Das stylische Gehäuse der TX9 ist nur 17,5 mm dick und passt damit bequem z.B. in die Hemdtasche. Man könnte das Design inzwischen wohl schon als Cyber-shot-klassisch beschreiben: eine Auswahl an Farben, die über Schwarz und Silber hinaus geht und Schiebeabdeckung, die gleichzeitig An/Aus-Schalter ist. Es beherbergt eine Periskop-Optik, die beim Zoomen nicht herausfährt. Die innenliegende Optik deckt eine Brennweite von 25 bis 100 mm ab und wird durch einen optischen Bildstabilisator unterstützt. Das 3,5''-Display der Sony DSC-TX9 löst 921.600 Bildpunkte auf und ist zudem berührungsempfindlich. Auf dem Touchscreen kann der gewünschte Schärfepunkt durch Antippen festgelegt werden.
In puncto Bedienung findet man in der Sony Cyber-shot DSC-TX9 den perfekten Begleiter für Drauflosknipser. Echte manuelle Einstellungsmöglichkeiten gibt es keine, dafür viele Sondermodi, die zum Spielen verleiten... siehe „Ausstattung“. Die Belichtungseinstellung wird komplett von der Kamera übernommen. Neben den Motivprogrammen und der intelligenten Automatik ist auch eine „überlegene Vollautomatik“ an Bord. Diese macht bis zu sechs Bilder und rechnet sie nach den rauschärmsten Anteilen zusammen, was laut Test ein gutes Rauschverhalten und einen leicht erweiterten Dynamikumfang ergibt. Allerdings wurde im Test auch kritisiert, dass die Schärfe in diesem Modus etwas litt.

Optik & Bildqualität
Die Sony Cyber-shot DSC-TX9 bietet einen 4-fachen Zoom über ein Brennweitenspektrum von 25-100 mm. Das Weitwinkel überzeugt, während 100 mm Tele zwar meist ausreichend, aber nicht besonders viel sind. Der Bildstabilisator der DSC-TX9 zeigte laut Test keine gute Leistung, das Makro hingegen konnte mit 1 cm Mindest-Motivabstand gefallen.
Das Innenleben der Sony Cyber-shot DSC-TX9 gleicht wie ein Ei dem der DSC-WX5. Der 12-Megapixel bietende Exmor-R-CMOS-Sensor verspricht eine bessere Bildqualität auch bei schlechten Lichtbedingungen. Der Sensor wird rückwärtig belichtet, was – kurz gesagt – laut Hersteller ein besseres Rauschverhalten sichern soll. Während viele Kompaktkameras dieser Generation die Megapixelzahl auf 14 hochschrauben, kann die DSC-TX9 mit ihren relativ kleinen 12 Megapixeln schon fast als bescheiden gelten. Aber weniger Pixel auf gleicher Sensorfläche sind ja meist besser für die Bildqualität und 10 wären besser als 12 gewesen. Zu diesem Schluss kam zumindest ein Test, der feststellte, dass die Auflösung der DSC-TX9 nicht an die von hochwertigen 10-Megapixel-Kameras herankam. Die Auflösung war mittig am besten, leider war aber ein Randabfall festzustellen. Im Vergleich zu früheren Sony Cyber-shot-Modellen hat laut eines Tests vor allem die Textur gelitten, die durch die Rauschunterdrückung glattgebügelt wurde. Das Rauschen war dadurch allerdings anständig bis inklusive ISO 800. Gefallen konnten die gute Farbdarstellung, die – typisch für Consumer-Kameras – etwas übersättigte, aber dafür propere Farben lieferte und der gute Dynamikumfang. Kritisiert wurde in einem Test der voreingestellte Weißabgleich für Kunstlicht, der verfälschte Farben lieferte. Hier funktionierte der automatische Weißabgleich besser.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Der Akku der Digitalkamera wurde im Test als relativ schwach beschrieben, nur 130 bis 390 schaffte sie, das können andere besser. Die Sony Cyber-shot DSC-TX9 bietet Full-HD-Videos (1920 x 1080 Pixel), gespeichert wird im AVCHD-Format. Der optische Zoom steht während des Filmens zur Verfügung, aber verlangsamt und damit leise, damit der Zoom-Motor im Film nicht stört. Der Ton wird in Stereo aufgenommen.
Kern der Kamera ist der schnelle Bildprozessor, der sehr schnell Bilder zusammenrechnen kann – was laut Test all die Spielereien ermöglicht, wie z.B. die Simulation von Hintergrundunschärfe zum Freistellen von Porträts, hier genannt „Background Defocus“. Obwohl die DSC-TX9 nur eine Linse hat, können 3D-Bilder aufgenommen werden. Wichtig ist dabei allein, dass Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln gemacht werden. Für die 3D-Schwenkpanoramen wird die DSC-TX9 nach dem Auslösen einfach horizontal oder vertikal geschwenkt. Die Digitalkamera zeichnet dabei bis zu 100 Einzelbilder auf, aus denen die zwei für ein 3D-Bild benötigten Ansichten automatisch zusammengestellt werden. Parallel wird außerdem ein Schwenkpanorama in 2D gespeichert. Dank integrierter HDMI-Schnittstelle können die so erzeugten 3D-Bilder direkt auf einem 3D-fähigen Bravia-Fernseher von Sony ausgegeben werden. Aber auch ohne 3D-Fernseher können die 3D-Bilder betrachtet werden. Das geht auf dem Display der DSC-TX9, indem man es wie ein "Wackelbild" hin- und herbewegt.
Im Modus „Multi-Angle“ hält die Kamera verschiedene Blickwinkel eines Motivs fest. Bewegt sich der Fotograf um ein Motiv herum, hält die Kamera in diesem Modus die verschiedenen Blickwinkel in 15 einzelnen Bildern fest, wobei die Bewegungen des Fotografen vom Sensor registriert werden. Beim Anschauen der Aufnahmen auf einem 3D-Fernseher, wird das Motiv dann jeweils aus dem Blickwinkel gezeigt, in den die Kamera während des Betrachtens gerückt wird. Auch auf dem 2,8 Zoll großen Kameradisplay kann das Motiv so aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden. Schon aus anderen Kameras bekannt ist der Modus "iSchwenk-Panorama", der bis zu 100 Einzelbilder zu einem Panorama kombiniert.
In puncto Geschwindigkeit der Sony Cyber-shot DSC-TX9 waren sich die Tests nicht ganz einig. Während ein Test bei der durchschnittlichen Auslösegeschwindigkeit inklusive Autofokus bei Tageslicht 0,64 Sekunden maß, differenzierte ein anderer zwischen der Auslösegeschwindigkeit im Weitwinkel (schnelle 0,36 Sekunden) und dem Telebereich (anständige 0,44 Sekunden). Im Dämmerlicht verlangsamt sich die Kamera merklich auf 0,79 Sekunden. Unsere Grenze für Schnappschusstauglichkeit liegt bei 0,5 Sekunden - es ist also schwer, hier ein Fazit abzugeben. Aktiviert ist die Digitalkamera in schnellen 1,7 Sekunden, zwischen zwei Bildern muss ebenfalls ca. 1,7 Sekunden gewartet werden. Auch der Serienbildmodus konnte mit 10 Bildern/Sekunde im Test gefallen.