Sigma DP2s im Test

Die Sigma DP2s ist die Nachfolgerin - oder besser das Upgrade - der DP2. Der Preis ist wieder happig – 799,- UVP. Damit ist die Kompakte teurer als die meisten Einsteiger-DSLRs. Das ist viel für eine Digitalkamera mit nur einer Festbrennweite. Man muss der Sigma DP2s aber lassen: was sie kann, kann sie richtig gut.

Gehäuse & Bedienung
Äußerlich hat sich die Sigma DP2s laut der Testberichte kaum verändert. Auf der Rückseite wurden ein paar Beschriftungen ergänzt, sonst scheint das Gehäuse wie das der Vorgängerin. Nicht gerade positiv fällt der 2,5''-Monitor auf. Mit 230.000 Pixeln löst er für seine Größe zwar gut auf, doch ist die Größe an sich unterdurchschnittlich. Durchschnitt sind zur Zeit 2,7 bis 3'' selbst bei Einsteigerkompakten.
Die Bedienung ist an die Fähigkeiten fortgeschrittener Fotografen ausgerichtet. Neben einer Vollautomatik gibt es einen manuellen Modus und Halbautomatiken.

Optik & Bildqualität
Die Sigma DP2s bietet eine Festbrennweite von umgerechnet ca. 41 mm (nominal 24,2 mm). Die klassische Normalbrennweite. Der Makromodus wurde im Test mit einem Mindestabstand von 28 cm als schwach beschrieben. Optional ist aber ein Makro-Konverter erhältlich.
Den 14-Megapixel-Foveon-Sensor hat die DP2s von der Vorgängerin übernommen. Er ist in drei Schichten aufgebaut, je eine für rot, blau und grün. Darum nimmt jeder Pixel tatsächlich alle Farben auf, anstatt dass sie, wie üblich, durch Interpolation der umliegenden Pixel errechnet werden. Effektiv bedeutet das aber auch nur 4,7 MP pro Farbe, alle drei Schichten zusammen bieten 14 MP.
Die Bildqualität ist dank des Sensors sehr gut und laut Test auf Niveau von digitalen Spiegelreflex. Die Auflösung wurde als sehr gut beschrieben, auch wenn die 14-Megapixel-Bilder erst durch RAW-Bearbeitung zustande kommen – dann sind laut Test aber auch Entwicklungen auf DIN A3 möglich. Die Farbsättigung ist mit im Test gemessenen 92% recht schwach. Die gute Bildqualität ist nicht zuletzt der guten Optik zu verdanken. Die Festbrennweite liefert Bilder, in denen weder chromatische Aberration, noch Verzeichnung oder Vignettierung stören.

Ausstattung & Geschwindigkeit
In puncto technische Spielereien ist die Sigma DP2s leider – ähnlich wie beim Display – veraltet. Der Videomodus bietet nur VGA-Auflösung mit 320 x 240 Pixeln. Immerhin bietet die DP2s Intervalaufnahmen mit Zeitabständen von 30 Sekunden bis 24 Stunden, was im Kompaktkamerabereich eine Seltenheit ist. Die mitgelieferte RAW-Software hat laut Test wenig zu bieten.
Eine wesentliche Neuerung der DP2s gegenüber der DP2 ist das neue Autofokus-System. Dieses soll eine höhere Geschwindigkeit garantieren und so einen Schwachpunkt der Vorgängerin ausmerzen. Bewertet wurde diese Neuerung sehr unterschiedlich: ein Test verglich die Auslösegeschwindigkeit mit der Kontrastmessung von DSLRs, nannte dabei aber keine Messergebnisse. Ein anderer Testbericht maß Auslösezeiten von über einer Sekunde - schnappschusstauglich ist das immer noch nicht. Serien schafft die Sigma DP2s laut Test auf durchschnittlichem Kompaktkamera-Niveau mit 3,3 Bildern/Sekunde und 4 Bildern in Folge.