Samsung PL90 im Test

Die Samsung PL90 ist eine typische „Schönwetterkamera“, das heißt, dass sie bei ausreichend Licht schöne Bilder macht, aber nicht gut für Dämmerlicht oder Dunkelheit geeignet ist. Die Ausstattung, der Zoom und alles weitere ist ziemlicher Durchschnitt, nur durch den integrierten USB-Stecker sticht sie aus der Masse der Kompaktkameras in dieser Preisklasse heraus.

Gehäuse – USB-Stecker immer dabei
Die Samsung PL90 fällt schon durch ihr außergewöhnliches Design mit dem Farbstreifen an Ober- und Unterkante ins Auge. Die Kamera ist klein und schmal, laut Test kann sie gut in Kleidertaschen transportiert werden, ohne zu stören. Das 2,7-Zoll-Display löst mit 230.000 Pixeln auf, was Einsteigerklassen-Standard ist. Leider ist die Vorschau nicht immer ganz genau, so ein Test.
Eine Besonderheit der Digitalkamera ist der ausklappbare USB-Stecker. Dieser versteckt sich an der Unterseite etwa auf Höhe des Objektivs. Ein großer Vorteil, wenn mal wieder kein Mini-USB-Kabel zur Hand ist.

Bedienung – klassische Vollautomatikkamera
Die kleine Samsung PL90 ist für Fotografen konzipiert, die einfach nur Zielen und Abdrücken und nicht an den Kameraeinstellungen herumfrickeln wollen. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht, darum ist die Bedienung sehr einfach. Ein Schnellnavigation öffnet sich über die Taste „Fn“. Wer es ganz einfach haben möchte, drückt die Taste „Smart“. Dahinter verbirgt sich eine intelligente Automatik, die sich aus den Motivprogrammen das jeweils passende heraussucht.

Optik – Weitwinkel, aber kein Stabilisator
Die Samsung PL90 bietet ein Brennweitenspektrum von 28-105 mm, also einen vierfachen Zoom. Die Anfangsbrennweite ist mit 28 mm ein gutes Weitwinkel, das Tele hingegen ist mit nur 105 etwas schwach. Auf einen optischen Bildstabilisator wurde verzichtet – Schade. Dafür hat die Kamera eine sehr gute Lichtstärke von f2,8 bis f6,3. Schwach ist leider auch der Makromodus. Mit einer Nahbereichsgrenze von 12 cm kann die PL90 nicht so recht punkten.

Bildqualität – Bei Tageslicht überraschend gutes Preis-Leistungsverhältnis
Nachdem man angesichts des Preises und der bisherigen Leistungen die Erwartungen etwas heruntergeschraubt hat, weiß die Bildqualität der Samsung PL90 positiv zu überraschen. Auf dem CCD-Sensor mit der kleinen Größe von 1/2,33 Zoll wurden erfreulicherweise moderate 12 Megapixel untergebracht, anstatt ihn unmäßig zu überladen.
Das Rauschverhalten ist anständig. Zwar ist es laut eines Tests schon ab ISO 400 zu bemerken, ein anderer Testbericht attestierte der Samsung PL90 aber selbst bei ISO 1.600 noch verwendbare Bilder. Das scheint aber auch durch eine recht starke Rauschunterdrückung erkauft zu sein. Da diese über einen Weichzeichner arbeitet, müssen die Bilder danach wieder nachgeschärft werden. Dabei gehen bei steigenden ISO-Zahlen zunehmend feine Bilddetails verloren. Hier stellte ein Test bei ISO 400 bereits einen hohen Verlust fest, auch die Dynamik ließ hier stark nach. Einen Auflösungsabfall gibt es auch im Tele. In den niedrigen ISO-Zahlen (100 und 200), wie man sie bei Tageslicht meist nur braucht, waren Auflösung und Rauschverhalten sehr gut.
Sehr gut waren laut Test die Farbabweichungen, nämlich sehr gering. Der Auto-Weißabgleich arbeitet präzise, sogar der sonst so anfällige Kunstlicht-Modus lieferte gute Ergebnisse. Trotz des kleinen Brennweitenumfangs zeigt die Samsung PL90 einige Fehler, die typisch für Kameras mit großem Zoom sind. Die Verzeichnung ist stark, in der kürzesten Brennweite beträgt außerdem die Vignettierung schon fast eine Blendenstufe. Auch chromatische Aberration, also Farbsäume an Kontrastkanten, können laut Test auftreten.

Ausstattung – Basispaket
Die Samsung PL90 bietet zwar einen Videomodus, der aber löst nur in der kleinen VGA-Auflösung auf, statt in der selbst in dieser Preisklasse inzwischen üblichen HD-Auflösung. Das Mikrofon nimmt nur in Mono auf. Der Akku hielt im Test 130 bis 390 Auslösungen durch, das ist ein durchschnittliches Ergebnis.

Geschwindigkeit – langsam, aber genau
Der Autofokus der Samsung PL90 stellte sich im Test als langsam heraus. Bei Tageslicht brauchte er laut eines Tests im Schnitt 0,64 Sekunden, bei Dämmerlicht verlängerte sich dieser Wert auf 0,71 Sekunden. Unsere Schnappschusstauglichkeitsgrenze von 0,5 Sekunden wird damit überschritten. Immerhin erwies sich der Autofokus als sehr zuverlässig. Nicht schnell, aber treffsicher – besser als nichts.