Samsung NV24HD im Test

Ausstattungs- und Bedientechnisch auf dem höchsten Niveau, aber nur eine eingeschränkte manuelle Bedienungsmöglichkeiten weist die NV24HD von Samsung als Kamera für anspruchsvolle Gelegenheitsknipser aus. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung und die Dockingstation, die bei anderen Anbietern erst nachgekauft werden müssen, sind weitere Hinweise auf kundenfreundliche Ausstattung. Erfreulich ist die Anfangsbrennweite von 24 mm, so kann auch in engen Räumen fotografiert werden.

Gehäuse & Bedienung
Die Samsung NV24HD kommt in einem schlichten, schicken Gehäuse und einem ausgezeichneten Display, dass mit der neuesten OLED-Technologie für kontrastreiche Darstellung der Vorschau ausgerüstet ist. So kann es auch bei starken Sonnenschein durch sein brillantes Bild eingesehen werden. Bei Dunkelheit rauscht es allerdings ein wenig und die Auflösung wurde in einem Test als zu gering bezeichnet.
Das Konzept hinter der NV24HD ist laut der Tests eine vollautomatische Bedienung, auch wenn fortgeschrittenen Fotografen eine manuelle Einstellung von Zeit und Blende möglich ist, wobei allerdings bei der Blende nur zwischen den zwei Möglichkeiten f2,8 oder f7,3 gewählt werden kann. Überflüssiger Weise findet sich neben dem Funktions-Wahlrad auch ein Rädchen für Bildeffekte, dass aber laut eines Tests nie gebraucht wird. Eine Gesichtserkennung ist auch mit dabei und wird noch durch eine Lächel- und Augen-offen-Erkennung ergänzt. Viele Motivprogramme, darunter eher selten zu findende wie „Café“, bieten für fast jede Belichtungssituation eine Voreinstellung. Ein Test fand einen kleinen "Bug" bei den Voreinstellungen: die automatische ISO-Wahl ging nur bis ISO 200. Die Kamera lässt sich aber überlisten, indem man vorher manuell eine höhere Empfindlichkeit einstellt. Vielleicht steckt hinter diesem "Fehler" Absicht von Samsung, denn in den höheren Empfindlichkeiten lässt die Bildqualität nach.
Bedient wird die Digitalkamera primär über das Smart-Touch-Prinzip, das sich laut eines Tests als etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach einer Eingewöhnungszeit als schnell und präzise erwiesen hat. Dabei steuert man die Kamera über zwei Reihen berührungsempfindlicher Tasten, über die man streicht.

Optik & Bildqualität
Als erstes fällt bei der Samsung NV24HD die exotische Anfangsbrennweite von 24 mm auf. Diese hat zur Zeit nur noch die Ricoh Caplio GX100, andere Hersteller begnügen sich mit 28 mm. Mit den 24 mm der Samsung NV24HD kann man also gut Panorama-Aufnahmen machen und in engen Räumen fotografieren. Dabei wird aber eine kissenförmige Verzeichnung sichtbar, die laut der Testberichte grenzwertig ist - ob sie stört oder nicht, sollte jeder in einem Sichttest selbst entscheiden. Die Randabschattung fällt nicht negativ auf. Der Makromodus schafft bei einem Abstand von ca. 4 cm eine kleinste Bilddiagonale von 7,5 cm, das macht ca. 60 Pixel/mm - damit lässt sich schon was anfangen.
Die Auflösung ist nach der Darstellung der Testberichte gut und kommt dem nominellen Wert sehr nah, allerdings wird hier mit einer internen Kontrastverstärkung und einem Scharfzeichnungsfilter nachgeholfen, deren Stärke im Menü variiert werden kann. Erfreulicherweise ist das Rauschen trotzdem bis in die höheren Empfindlichkeiten in Ordnung. bei höheren ISO-Werten fällt zudem die Auflösung zum Rand hin stark ab. Die Vignettierung ist gering und die Farbdarstellung ohne allzu große Farbabweichungen. Der Weißabgleich ist laut eines Tests etwas enttäuschend, sorgt aber insgesamt für natürlich wirkende Bilder. Der Dynamikumfang wurden in den Tests als durchschnittlich bis gut bezeichnet.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Zusätzlich zu Samsungs Bildstabilisierungs-Technologie ASR, die auf dem Zusammenrechnen von unterschiedlich belichteten Bildern basiert und laut verschiedener Quellen noch nicht ganz ausgereift ist, kommt die NV24HD auch mit einem optischen Bildstabilisator. Ein dickes Plus ist die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung, die auch als Fernauslöser verwendet werden kann. Die Digitalkamera kann auch als Mini-Camcorder verwendet werden: sie kann Videos in HD-ready-Auflösung (1280x720) aufnehmen. Erfreulich ist, dass die Dockingstation zum Ansehen der Filme mit im Lieferumfang enthalten ist. Das macht nicht jeder Hersteller videofähiger Kameras. Mit einer Akkuladung kommt man nur auf 350 Fotos, mit starkem Einsatz des Zooms und des Blitzes sogar nur auf 110 Aufnahmen. Das ist etwas wenig.
Vom deaktiviertem Zustand bis zum ersten fertigen Bild braucht die NV24HD nur 1,7 Sekunden. Die Auslösegeschwindigkeit ist dank des guten Autofokus in Ordnung, meist liegt die Auslöseverzögerung unter einer halben Sekunde. Der Autofokus funktioniert auch bei wenig Licht sehr zuverlässig. Zwischen zwei Aufnahmen vergehen 3,4 Sekunden, mit aktiviertem Serienmodus schafft die NV24HD aber 2,2 Bilder pro Sekunde.