Samsung NV20 im Test

Die Samsung NV20 ist eine Kamera für Style- und Hightech-Liebhaber, die sich nicht auf den Prozess des Fotografierens, sondern auf die Situation konzentrieren und die technische Seite lieber der Kamera überlassen wollen. Ein Testbericht wies darauf hin, dass die ca. 20 € günstigere NV15 der NV20 sehr ähnlich sei; nur die Rauschwerte bei ISO 400 sind bei dem hier vorgestellten Modell um einiges besser.

Gehäuse & Bedienung
Mit ihrem edlen, nachtschwarzen Aluminiumgehäuse mit wenigen blauen Highlights sticht die Samsung NV20 durch ihr optisches Understatement ins Auge. Der elegante Style wird durch die innovative Bedienung des Menüs verstärkt; die Navigation funktioniert durch das Streichen von rechts und unterhalb des Display liegenden, berührungsempfindlichen Tasten. Zwar muss man sich laut einiger Testberichte erst an diese neue Methode gewöhnen, aber schon mit ein wenig Übung entpuppte sie sich als ebenso fix wie Schnellzugriffstasten. Lediglich ein Test beurteile diese neue Steuerungsart als zu unpräzise.
Das Display bietet bei normalen Lichtverhältnissen eine korrekte Vorschau. Bei weniger Licht weichen Vorschau und Foto aber immer weiter voneinander ab. Durch den Griffwulst an der Vorderseite liegt die Kamera sicher in der Hand. Ein Test bemängelte, dass die Lammellen ziemlich dünn wirkten, so dass sie in der Tasche eingedrückt werden könnten. Die verschiedenen Modi können über ein Wahlrad auf der Oberseite der Kamera eingestellt werden. Die Zoomtaste ist etwas zu klein geraten, das geht leider auf Kosten der Präzision beim Zoomen. Die Empfindlichkeit, zwei Blendenstufen und die Belichtungszeit sind manuell einstellbar, aber leider kann man den Kontrast, die Farbsättigung und die Blitzintensität nicht verändern.  

Bildqualität und Optik
Das Konzept der Samsung NV20 läuft auf eine vollautomatische Partybegleitung hinaus. Das lässt sich aus der starken internen Nachbearbeitung der Fotos schließen. Die Farbwiedergabe ist unter Laborbedingungen nicht neutral, sondern gibt die Farben etwas zu satt wieder. Da aber die meisten Menschen diese Übersättigung als schön empfinden, vermutet der eine oder andere Test Absicht hinter dieser Voreinstellung. Rauschen ist ab ISO 400 zu bemerken und wird ebenfalls durch die Kamera nachbearbeitet, was zu einem Detailverlust führt, den die interne Nachbearbeitung wiederum durch einen aggressiven Scharfzeichner zu kompensieren versucht. Dadurch kommt es zu geglätteten Feinstrukturen, sehr harten Kontrasten und im schlimmsten Fall sogar zu Artefakten in der Bildmitte. Aber dafür ist das Rauschen auch in den hohen Empfindlichkeiten gering.
Der Weißabgleich ist sehr gut, vor allem bei Tageslicht. Leider neigt er bei der vollautomatischen Gesichtserkennung, die bis zu neun Gesichter gleichzeitig erkennt, zu einem leichten Grünstich. Ansonsten funktioniert dieser Modus gut und produziert stimmige Bilder. Die Auflösung liegt im Vergleich zur Klassenkonkurrenz im Durchschnitt, fällt aber leider in den höheren Brennweiten in den Ecken stark ab - zur Zeit ein Problem vieler 12-Megapixel-Kameras. Der Dynamikumfang ist recht hoch. Zusätzlich dazu hat die Samsung NV20 aber noch die "Auto Contrast Balance". Dabei werden bei Bildern mit zu großem Helligkeitsumfang die dunklen Bildbereiche aufgehellt, um einen größeren Dynamikumfang zu erwirken.
Der Zoom durchläuft die Brennweiten von 34-102 mm in 8 Stufen. Die Verzeichnung ist in den Normalbrennweiten und im Tele gut, nur im Weitwinkel beginnen sich die Linien zu krümmen. Wieder im Durchschnitt liegt die Makro-Funktion: Die kleinste mögliche Bilddiagonale ist ca. 6 cm, bei ca 83 Pixeln pro Millimeter.

Geschwindigkeit und Bildstabilisator
Der Bildstabilisator der Samsung NV20 funktioniert mit ASR (Advanced Shake Reduction). Dabei werden zwei Bilder gemacht, eines korrekt belichtet, aber unscharf, das zweite unterbelichtet, aber scharf, die dann zu einem Bild zusammengerechnet werden.
Bei der Geschwindigkeit liegt die Kamera im Vergleich mit der Konkurrenz im Mittelfeld.