Ricoh Caplio R8 im Test

Gehäuse & Bedienung
Das schöne, schlichte Gehäuse der Ricoh Caplio R8 wurde seit der Vorgängerin, der Caplio R7, überarbeitet. Ein gummierter Haltegriff wurde hinzugefügt, damit die Kamera besser in der Hand liegt. Das Metallgehäuse ist laut eines Tests ausgezeichnet verarbeitet. Das Display mit seinen 2,7 Zoll löst sehr gut auf, trotzdem wurde als Hilfe zum manuellen Fokussieren eine Lupe eingebaut. Sämtliche Belichtungsparameter lassen sich manuell einstellen. Dies geschieht über einen leichtgängigen Joystick und ein Wählrad, bei dem sich zwei Positionen frei belegen lassen. Wem das an programmierbaren Tasten nicht reicht: ein weiterer Hebel lässt sich mit vier frei wählbaren Funktionen belegen, so dass der gewillte Fotograf sich seine eigenen Shortcuts schaffen kann. Die Tasten sind laut eines Tests leider etwas zu klein geraten.

Optik & Bildqualität
Mit ihren 28 bis 200 mm reicht das Brennweitenspektrum der Ricoh Caplio R8 von einem echten Weitwinkel bis zu einem akzeptablen Tele. Die Auflösung ist sehr gut, das Rauschverhalten bis ISO 400 in Ordnung, aber danach fransen wegen der starken internen Rauschunterdrückung die Konturen aus – schade, dass Ricoh hier nicht das Nachbearbeiten des Rauschens dem Fotografen überlässt, denn hier wird ein Detail der Bildgestaltung unterschlagen. Der Weißabgleich kann mit Bracketing gemacht werden (Belichtungsreihen mit unterschiedlicher Farbtemperatur). Die Voreinstellungen sind nach den Angaben eines Tests in der Grundeinstellung etwas zu dunkel, da lohnt sich die Helligkeitskorrektur.

Ausstattung & Geschwindigkeit
Ricoh gibt der Caplio R8 einen mechanischen Bildstabilisator und eine Gesichtserkennung mit. Die Geschwindigkeit könnte besser sein: wer großen Wert auf Schnappschüsse legt, sollte sich überlegen, ob die in einem Testbericht erwähnten 0,6 Sek. Auslöseverzögerung nicht zu lang sind. Andererseits hat die Caplio R8 einen "Fixfokus"-Modus, der die Auslösegeschwindigkeit nach den Messungen eines Tests auf sagenhafte 0,12 Sekunden verkürzt; leider werden Fotos im extremen Nah- oder Fernbereich in diesem Modus nicht richtig scharf.
Die Akkuleistung ist ein bisschen schwach. Die Digitalkamera schafft nur 150-460 Bilder, da war die Vorgängerin R7 besser – allerdings kostet ein so hervorragendes Display eben einige Energie.